Wer hat die bessere Karte?

* übernommen von boasinfo

Beim Poker stellt sich immer wieder die Frage, ob der Gegenspieler gerade blufft oder ob er wirklich eine gute Karte hat.

Leider ist es außerhalb vom Poker vielen egal, ob sie eine gute Karte haben oder ob sie überhaupt auf die richtige Karte setzen.

Es gibt kaum eine Diskussion rund um den sogenannten „Nahostkonflikt“, wo nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Karte eingeworfen wird, die belegen soll, wie Israel immer größer wurde und die „Palästinenser“ durch „Landraub“ verdrängte.

Zuerst zeige ich jetzt die Karte und werde sie dann Schritt für Schritt erläutern.

propaganda karte

Viele wissen nicht einmal, wo Israel auf der Karte zu finden ist. Ich habe kürzlich selbst erlebt, wie eine junge Deutsche verzweifelt Israel auf dem Globus suchte. Ironischerweise saßen wir gerade in einem Hostel in Israel. Ich erklärte ihr, dass Israel so winzig ist, dass man es kaum erkennen kann. Mit meiner Unterstützung konnte sie dann das kleine Land inmitten der großen arabischen Staaten finden.

Oben gezeigte Karte suggeriert dem Betrachter, Israel sei riesig und strebe nach immer mehr Land. immer wieder wird Israel „Kolonialismus“ vorgeworfen. Da ist es nicht verwunderlich, wenn der unwissende Laie ein völlig falsches Bild von Israel hat. Visualisiert mit obiger Karte, ist es schwer, jemanden vom Gegenteil zu überzeugen.

Schritt für Schritt soll hier jetzt erklärt werden, warum die Karte, die regelmäßig von der „Pro Palästina“ Fraktion in die Debatten geworfen wird, eine Fake-Karte ist. Sie ist historisch falsch und wird trotzdem bewusst für die Anti-Israelische Propaganda eingesetzt.

Karte Nr. 1 soll uns „Palästina“ im Jahr 1946 zeigen. Grün eingefärbt Palästina, bzw das Land der Palästinenser und weiß, Land in jüdischem Besitz.

propaganda karte 1946

Fehler:
1. Es gab zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte ein Land Namens „Palästina“.
2. Grundbesitz wurde von den osmanischen Besatzern erst 1858 überhaupt möglich. Während der englischen Mandatszeit bis 1948 waren nur insgesamt etwa 2% des Landes in Privatbesitz. Dazu gehörten natürlich auch jüdische Grundbesitzer.
3. 1946 gab es in der Region noch das Britische Mandatsgebiet Palästina. Die Grenzen sahen 1946 noch ganz anders aus. Es sei denn, man bezieht sich auf die Zeit nach dem 25. Mai 1946, als sich die Haschemiten vom britischen Mandatsgebiet Palästina unabhängig erklärten und über 77% des Landes zu Transjordanien wurde, weil es östlich vom Jordan liegt.

Bis zur Unabhängigkeit Transjordaniens sahen die Grenzen des Mandatsgebietes Palästina so aus wie auf der folgenden Karte:

Bildergebnis für englisches Mandatsgebiet Palästina 1946

Niemand beschuldigt die Jordanische Königsfamilie, den „Palästinensern“ 77% ihres Landes beraubt zu haben. Die Königsfamilie Jordaniens kommt gebürtig aus Mekka, Saudi Arabien. Sie herrschen heute wie selbstverständlich über 2/3 des Mandatsgebietes Palästina. Niemand beschuldigt sie der Kolonisation oder der Unterdrückung.
Weitere Infos dazu hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Abdallah_ibn_Husain_I.

Die zweite Karte: irrelevant da von den Arabern abgelehnt

propaganda karte 2

Diese Karte soll die weitere Verdrängung der Palästinenser zeigen. Sie zeigt völlig korrekt den UN Teilungsplan für die verbliebenen 23% des englischen Mandatsgebiets Palästina.
Doch diese Karte braucht man nicht weiter zu beachten, geschweige denn, sich darüber zu beschweren. Denn dieser UN-Teilungsplan wurde von der arabischen Seite kategorisch abgelehnt.
1948 erklärten dann fünf arabische Länder Israel in der ersten Nacht der Unabhängigkeit den Krieg. Man wollte keine Zweistaatenlösung, man wollte eine Lösung ohne Juden. Das war nur drei Jahre nach dem offiziellen Ende der Judenvernichtung in Deutschland.
Wenn die Karte von 1946 stimmen würde, bezüglich der Jüdischen Einwohner im Mandatsgebiet Palästina, wie schafften es dann all die arabischen Armeen zusammen nicht, die paar Juden zu besiegen und wie angekündigt ins Meer zu jagen?

Der Grossmufti von Palästina vom Führer empfangen.
Der Führer empfing in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop den Grossmufti von Palästina, Sayid Amin al Husseini, zu einer herzlichen und für die Zukunft der arabischen Länder bedeutungsvollen Unterredung.
9.12.41 Presse Hoffmann

Die dritte Karte: falsche Behauptung, falsche Grenzen

Die Legende in der Karte behauptet, alles was grün ist, sei „Palästinensisches Land“. Das ist historisch absolut falsch.
1. Es gab bis 1964 kein „palästinensisches“ Volk
2. Die dargestellten Grenzen gab es nicht, folglich auch kein Palästina.

Die historischen Grenzen zwischen 1949 und 1967 sahen so aus wie auf der folgenden Karte:

Bildergebnis für borders 1967 israel

Der Nahe Osten 1948 – 1967
(Zum Vergrößern bitte aufs Bild klicken)

 

Nachdem die Briten ihr Mandat für Palästina abgaben und Israel sich unabhängig erklärte, griffen die arabischen Armeen Israel sofort an. Am Ende dieses Krieges hatte Jordanien die Juden in der Altstadt Jerusalems massakriert und vertrieben. Außerdem war es Jordanien gelungen, große Teile des Kernlands Israels zu erobern, das historische Judäa und Samaria. Auf der Karte ist das Gebiet als „Westbank“ bezeichnet, weil es westlich des Jordans liegt. Nie hieß diese Region vorher in der Geschichte Westbank. Ägypten eroberte in diesem Krieg den Gazastreifen.

Die dritte Karte suggeriert uns, dass Gaza und Judäa & Samaria (Westbank) palästinensisches Land waren. Das ist historisch nicht haltbar. Der Gazastreifen gehörte zu Ägypten bis 1967, bis zum so genannten „Sechs-Tage-Krieg“. Ebenso gehörte die „Westbank“ zu Jordanien, ganz so wie auf der Karte oben zu sehen. Es gab auch zu keinem Zeitpunkt den Versuch zur Errichtung eines Staates Palästina in diesen 19 Jahren. Man hätte damals gar nicht mit dem verhassten „Zionistischen Regime“ verhandeln müssen.

Es gab auch keine Juden in den Gebieten, sie waren alle ermordet oder vertrieben worden. Es gab also gar nicht diese vielbeschworenen „Hindernisse für den Frieden“ und dennoch gab es keinen Versuch, einen palästinensischen Staat zu errichten. Der Grund? Es gab keine palästinensische Identität. Es gab nur den gleichen Judenhass, den die Nazis schon propagierten. Deswegen wurde 1964 auch nicht die Unabhängigkeit Palästinas ausgerufen, sondern die PLO ins Leben gerufen: die Palästinensische Befreiungsorganisation (Palestinian Liberation Organization).

Da es 1964 noch keine israelische Kontrolle über Gaza oder die Westbank gab und die Juden dort vertrieben waren, was meinte man mit Palästina und was wollte man befreien? Es ist offensichtlich. Man wollte Israel, den Staat der Juden, der von der UNO legitimiert war, vernichten und die Juden ins Meer jagen. Das Ziel war, die Pläne Hitlers zu vollenden. Die Organisation lautete nicht, Organisation für die Gründung Palästinas – nein, das Ziel war nicht die Errichtung eines neuen Staates sondern die Vernichtung des einzigen jüdischen Staates.

Die vierte Karte: wieder falsche Grenzen

Seit 1967 gehören die Golanhöhen zu Israel, die sind hier gar nicht einbezogen. Gaza ist seit 2005 komplett grün, denn es leben keine Juden mehr dort. Mit der Abwesenheit der Juden in Gaza folgten tausende Raketen auf Israels Zivilisten.

Bis auf die erwähnten Punkte ist diese Karte aber ganz nah dran an der Wirklichkeit. Man sollte nur bedenken, dass in den arabischen Gebieten keine Juden leben können, jedoch in Israel fast zwei Millionen Araber leben.

Die grünen Bereiche sind die Gebiete, die in den Oslo-Verträgen unter die Verwaltung der „Palästinensischen Autonomiebehörde“ übergeben wurden. Es sollte danach weiter verhandelt werden, um die Grenzen eines zukünftigen Staates Palästina zu bestimmen usw. Doch gab es leider nie echte Verhandlungen.

Grund dafür ist ein Beschluss der arabischen Staaten, die sogenannte Khartum Resolution vom 1. September 1967:
Die Resolution enthält in ihrem dritten Absatz Bestimmungen, die als die „drei Neins“ beziehungsweise die „Three No’s“ bekannt wurden:

    1. NO peace with Israel – Kein Frieden mit Israel
    2. NO recognition of Israel – Keine Anerkennung Israels
    3. NO negotiations with Israel – Keine Verhandlungen mit Israel

Heute herrscht im Gazastreifen die Hamas und in den restlichen Gebieten der Autonomiebehörde die rivalisierende Fatah. Die beiden Parteien sind sich spinnefeind. Die Araber der Fatah und Hamas schaffen es nicht, untereinander Frieden zu machen, es ist unfassbar, wie man im Westen ernsthaft glaubt, die würden mit Israel Frieden machen.

Diese Karten lügen, sie sind eine Propagandawaffe. Man zeigt Ihnen falsche Karten. Bitte recherchieren Sie immer, bevor sie Propaganda glauben.

Die bessere Karte hat am Ende der oder die, die historischen Fakten abbilden – denn Propagandakarten kann man einfach auffliegen lassen.

Quellen und Hinweise:
https://de.wikipedia.org/wiki/Khartum-Resolution

Artikel zum Sechs-Tage-Krieg von 1967:

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46394367.html

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