* von Roland M. Horn
das Gute (mich für mich) zuerst: Mein Ergebnis-Tipp hat gestimmt. Freuen kann ich mich darüber allerdings nicht.
Das Gute zum Spiel: Die erste Halbzeit fand ich ganz ordentlich und ansehnlich. Das Schlechte: Die zweite Halbzeit hatte größtenteils etwas von Leistungsverweigerung. Ich meine: Wie kann es sein, dass, wenn man eh schon weiß, dass man verdammt anfällig für Standards ist, zwei Minuten (!) nach dem Einfangen eines Gegentores nach Freistoß (das glücklicherweise nicht gegeben wurde und eigentlich als Warnsschuss hätte angesehen werden müssen!) bei einem gegnerischen Eckstoß kollektiv in Tiefschlaf verfällt und Beamtenmikado spielt? Gibt es ein Krankheitsbild wie „Standard-Phobie“, bei der die Angst die Spieler lähmt? Eine andere Erklärung habe ich jedenfalls nicht!
Das zweite große Problem in der zweiten Halbzeit war m. E., dass ich absolut keinen Willen erkennen konnte, das Spiel doch noch zu gewinnen. Keine Leidenschaft. Kein Feuer. Kein Biss. Kein Anrennen. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, wir spielen zu Hause gegen Hoffenheim auf Halten des Remis! Die Pfiffe des Publikums nach dem Spiel waren absolut berechtigt, da der Eindruck der guten Ansätze in der 1. Halbzeit durch durch Verhalten in der 2. vollkommen zunichte gemacht wurde! Jetzt zum Schluss noch eine gute Nachricht. Wir haben wieder einen Punkt mehr. Jetzt 37. Noch drei Spiele von der Sorte von heute mit dem Ergebnis je eines Unentschiedens sollten uns ohne Weiteres gelingen, so dass wir auch theoretisch mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun bekommen werden. Wenn das der Plan für den Rest der Saison ist, dann hat er sehr gute Chancen, aufzugehen….
Wenn ich mir in die Pressekonferenz nach dem Spiel die pampig hingerotzten Antworten von Trainer David Wagner, der sich ständig auf der Floskel „unsere derzeitige Situation“ (damit meint er die vielen Verletzten) ausruht, anhöre, kommt in mir sogar der Verdacht auf, dass der Trainer diese Un-Spielweise nicht nur unterstützt, sondern sogar als Taktik ausgegeben hat…