Ist das Corona-Virus antizionistisch?

  • von Roland M. Horn

Vor nur wenigen Tagen las ich in den ICEJ-Nachrichten vom 04. Februar 2021 eine Nachricht, bei der mich als Israelfreund und bekennender Zionist vor allen Dingen der zweite Absatz sehr betroffen machte:

Flughafen-Schließung: Tausende Israelis im Ausland gestrandet

Flughafen

(Foto: Pixabay, Flughafen-Terminal, Symbolbild; übernommen von der ICEJ-Nachrichtenseite)

Aufgrund der Schließung des Tel Aviver Ben-Gurion-Flughafens seit dem 24. Januar sind tausende Israelis im Ausland gestrandet. Am Dienstag startete ein Evakuierungsflug der Fluggesellschaft Israir in Frankfurt mit mehreren Tagen Verspätung. An Bord befanden sich rund 40 Israelis, die teilweise mit Verbindungsflügen angereist waren. Die israelische Regierung plant, täglich einen Evakuierungsflug von Frankfurt aus durchzuführen. Direkte Verbindungen aus den USA und anderen Ländern sind zurzeit nicht vorgesehen. Der Passagierverkehr am Flughafen Tel Aviv war Ende Januar eingestellt worden, um die Einschleppung von Coronavirus-Mutationen zu verhindern. Viele Israelis, die sich im Ausland aufhielten, wurden von der Schließung überrascht. Die Einreise wird seitdem nur in dringenden Fällen wie z.B. einer medizinischen Behandlung oder der Teilnahme an einer Beerdigung genehmigt. Ein Sonderausschuss der Regierung prüft jeden Einzelfall.

Juden, die geplant hatten, Alijah (Einwanderung nach Israel) zu machen, sind ebenfalls betroffen. Kritiker werfen der Regierung vor, mit der Grenzschließung de facto das Rückkehrgesetz ausgesetzt zu haben – erstmals in der Geschichte Israels. Das Rückkehrgesetz von 1950 erlaubt jedem Juden weltweit, nach Israel einzuwandern und israelischer Staatsbürger zu werden. Auch Flüge der Operation „Fels Israels“, mit der die israelische Regierung bis Ende Januar 2.000 äthiopische Juden nach Israel holen wollte, wurden verschoben. 1.270 äthiopische Juden konnten in den letzten Monaten Alijah machen, weitere ca. 730 sollen im Februar eingeflogen werden. Der Ben-Gurion-Flughafen bleibt bis einschließlich 7. Februar geschlossen. Es wird erwartet, dass die Regierung die Schließung bis mindestens 14. Februar verlängert.

Am 7. Januar 2021 hieß es noch in den ICEJ-Nachrichten:

Operation „Fels Israels“: 299 äthiopische Juden landen in Tel Aviv

299 äthiopisch-jüdische Neueinwanderer sind am Freitag in Tel Aviv gelandet. Die Olim (Neueinwanderer) trafen mit zwei Flugzeugen in den ersten Stunden des neuen Jahres in Israel ein. Die ICEJ übernahm die Flugkosten für 100 von ihnen. Am 22. Dezember landeten 219 äthiopische Olim in Israel. Inzwischen sind 950 der 2.000 äthiopischen Juden, die mit der Operation „Fels Israels“ bis Ende Januar Alijah (Einwanderung nach Israel) machen sollen, eingetroffen. Weitere Flüge sind für Ende Januar und Anfang Februar geplant. Im vergangenen Jahr machten trotz der Corona-Krise rund 20.000 Juden aus aller Welt Alijah. Die ICEJ unterstützte mehr als 3.000 von ihnen, für 1.624 Olim sponserte die ICEJ die Flugkosten.

Das Rückkehrgesetz war immer der Halt für Juden auf der ganzen Welt, die dort bedrängt oder sogar verfolgt wurden oder einfach nur nach Hause wollten. Und nun muss man sich fragen, ob das Corona-Virus antizionistisch ist. Oder ist es die weltweite und auch israelische Corona-Politik?

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