* von Roland M. Horn
Am 22. Oktober 2022 berichten syrische Medien, dass die Flugabwehrsysteme dieses Landes nach einem israelischen Luftangriff aktiviert wurden. Diesen Berichten zufolge warm die Explosionen über der Hauptstadt Damaskus zu hören. Die offizielle Nachrichtenagentur Syriens SANA vermeldete, dass “die Luftverteidigungssysteme gegen einen israelischen Angriff über dem Himmel von Damaskus aktiviert wurden.”
Der Angriff Israels war der in London ansässige Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte und iranischen Medien zufolge auf iranische Ziele gerichtet, darunter Militärdepots und Lastwagen. Einem anderen Bericht zufolge war eines der Ziele des Angriffs auch eine syrische Flugabwehrbatterie südlich von Damaskus gewesen.
Der Angriff am 21.09.2022 fand einen Monat, nach dem Syrien behauptet hatte, fünf Soldaten seien bei einem israelischen Angriff auf den Flughafen getötet worden, statt.
Bereits am 9. Juni 2022 wurde berichtet, dass als Reaktion auf einen israelischen Angriff in den Tagen vor der Meldung auf eine iranische Waffenfabrik südlich von Damaskus Russland und Syrien sich an einer gemeinsamen Waffenübung an der Grenze der israelischen Golanhöhen beteiligten.
Im letzten Jahr und besonders seit die damalige Regierung begonnen hatte, Russland wegen der Invasion der Ukraine zu kritisieren, wurde die Beziehung zwischen Russland und Israel komplizierter. Stand Russland einst Israels Eingriffen in den syrischen Luftraum mit dem Ziel, iranische Ziele anzugreifen, einst zurückhaltend gegenüber, ist Moskau seither zunehmend streitlustiger geworden.
Zurzeit befinden sich 15 bekannte russische Stützpunkte in Syrien, die tausende russischer Truppen beherbergen, wobei die Tendenz steigend ist. In den Monaten vor der Meldung am 9. Juni hat Russland zusammen mit Syrien immer mehr gemeinsame Übungen mit Syrien durchgeführt und seine Aktivitäten an der Grenzen Israels verstärkt.
Russland hat Syriens S-400-Luftabwehrsysteme bereits verstärkt und aktiviert, und Putin hat dem mit Russland verbündeten syrisyrischen en Präsidenten Baschar Hafiz al-Assad, der von Politikwissenschaftler als Diktator eingestuft wird, nukleare Hyperschallraketen ausgehändigt.
Der Israel-Unwired-Autor und Rabbi David Mark, der als führender Landgewinnungsstratege und Fachspezialist für den Nahen Osten gilt und zudem der Gründer von Israels Rising ist, hört Kriegstrommeln erschallen und fragt sich sogar, ob Syrien und Russland einen Angriff auf Israel vorbereiten.
Auf die Frage, was Israel tun sollte, stellt er klar, dass Israel es nicht mit Russland aufnehmen, aber auch keine weitere iranische Aufrüstung zunehmen könne. So zitiert er aus einem aktuellen Forschungspapier von ALMA, den dem es heißt:
“Israel muss die Spielregeln in der Region festlegen. Die Länder an der Nordgrenze Israels sollten als eine Arena betrachtet werden, und Israel sollte eine zentrale Regel aufstellen: Jede Bedrohung der Sicherheit Israels wird von Israel mit einer unabhängigen Antwort beantwortet, und die anderen ‘Spieler’ sollten dies berücksichtigen. Sie müssen ihrerseits ihre Risiken im Hinblick auf dieses israelische Prinzip managen.”
“Wohin führt dies alles?” fragt sich Mark und stellt fest, dass Russlands Interesse an Israel sowohl geopolitisch als auch religiös ist. Putins Expansionsbestrebungen sowohl in der Ukraine als auch im Heiligen Land hingen in erster Linie mit seiner Überzeugung zusammen, dass das russische Volk ein “auserwähltes Volk” sei. Kiew sei der Geburtsort des Volkes der Rus, während Jerusalem der Geburtsort des Christentums sei. Mark glaubt, dass Russland die vollständige Kontrolle über die Schwarzmeeregion anstreben, um die Lebensmittelpreise kontrollieren zu können. Hinsichtlich des östlichen Mittelmeeres versuche Russland, eine Bedrohung für die israelischen Gasexporte darzustellen.
“Droht eine Schlacht?” fragt er sich weiter, ist jedoch der Meinung, dass Russland und Syrien noch nicht bereit sei, einen Angriff zu starten. Stattdessen verweist er auf die kommenden Monate, insbesondere gäbe ein Umdrehen des Spießes in der Ukraine Putin einen kurzfristigen Zeitplan, der ihn in die Lage versetzen könnte, einen gemeinsamen Angriff von Iran, Syrien und der Hisbollah auf Israel im August oder September zu unterstützen.
Seinen Artikel schließt Mark mit den Worten:
Angesichts des freien Falls der israelischen Regierung und der zunehmenden Zahl von Feinden ist klar, dass Israel trotz all seiner Freunde in der Welt niemanden hat, auf den es sich verlassen kann, außer dem Einen, der oben ist.
Als Rabbi kann Mark mit dem “Einen, der oben ist” eigentlich niemanden anderen als Gott persönlich meinen, was evangelikale Christen wohl an die Wiederkunft Jesu erinnert, verbunden mit der klassischen evangelikalen Interpretation der Prophezeiungen aus Kapitel 38 und 39 des alttestamentlichen Buches Hesekiel, der für die “letzten Tage” den Angriff einer großen Volksmenge auf das Land Israel beschreibt. Genau dieses Szenario wird auch im Video oben angesprochen …