Der Mufti von Jerusalem drohte Juden zu ermorden – kaum 48 Stunden, nachdem er den Briten versprach friedlich zu sein

Im April 1921 traf sich der britische Hochkommissar für Palästina, Herbert Samuel, mit Amin al-Husseini, der ihm versicherte, er unterstütze die britische Herrschaft und würde hart daran arbeiten, dass die Dinge friedlich bleiben. Samuel sagte:

Ich traf Haddsch Amin Husseini am Freitag [8. April] und diskutierte mit ihm recht ausführlich die politische Lage und die Frage seiner Ernennung ins Amt des Großmuftis. Mr. Storrs war ebenfalls anwesend und im Verlauf des Gesprächs erklärte er seinen ernsthaften Wunsch mit der Regierung zu kooperieren und seine Überzeugung von den guten Absichten der britischen Regierung gegenüber den Arabern. Er (d.h. Haddsch Amin al-Husseini) versicherte, dass der Einfluss seiner Familie und seiner selbst der Beibehaltung der Ruhe in Jerusalem zugetan sei und er fühle sicher, dass dieses Jahr keine Störungen befürchtet werden müssen. Er sagte, die Krawall vom letzten Jahr seinen spontan und nicht vorbereitet gewesen. Wenn die Regierung angemessene Vorkehrungen treffe, habe er das sichere Gefühl, dass sie sich nicht wiederholen würden.

Er bezog sich auf die Nebi Musa-Krawalle von 1920, bei der 5 Juden getötet wurde – und die Husseini selbst provoziert hatte.

Trotzdem akzeptierte Samuel Husseinis Zusicherung und unterstützte seine Ernennung als Mufti von Jerusalem.

Hier ist eine Schilderung des Auftretens des neuen Muftis beim Umzug des Nebi Musa-Festivals nur zwei Tage später, am Ostersonntag, 10. April:

Obwohl wir weniger als eine Meile von der Stelle entfernt waren, wo der Umzug zuerst ins Blickfeld kam, vergingen mehrere Stunden, bevor sie den Ort passierten, an dem wir standen. Der Umzug, in dem der Mufti von Jerusalem, der erst vor kurzen ins Amt eingeführt worden war, und andere muslimische Würdenträger den Schluss bildeten, bewegte sich so langsam fort, weil Dutzende Kreise aus Derwischen vor dem Mufti sich nur dann vorwärts bewegten, wenn sich der Tanzkreis vorwärts bewegte. In ihren verzerrten Gesichtern war fürchterlicher Fanatismus erkennbar, als sie tanzten. In dem charakteristischen orientalischen Lied oder Ruf, der nach ihrem Anführer im Chor wiederholt wurde, riefen sie Sätze, die mit wie folgt übersetzt wurden: „Dieser Ort ist mit dem Schwert erobert worden. Jerusalem ist die Stadt Allahs. Unser Banner zieht in sie ein. Verschwindet, ihr Hunde, ihr Juden, ihr Zionisten. Unser Banner zieht in Medina ein. Wir werden das Schwert gegen jeden ziehen, der gegen uns ist.“

Während sie diese drohenden Worte aussprachen, wurde ein Derwisch von anderen auf die Schultern genommen; er schenkte hektisch zwei Schwerter über seinem Kopf. Letztes Jahr wurde eine Reihe Juden bei diesem Festival getötet. (The Evening Kansan-Republican, 5. Juli 1921)

Samuels Zitat oben war vom folgenden Tag. Es ist unklar, ob er sich der unverhohlenen Hetze bewusst war, die der Mufti provozierte.

Klar ist, dass seine Ernennung im Tod tausender Juden in den 101 Jahre seitdem durch die Hände der eigenen Leute des Muftis sowie seiner Anhänger resultierte. Der Juden hassende Mufti wird immer noch als „Ikone“ der palästinensischen Geschichte betrachtet und wird von allen Palästinensern allgemein verehrt.


Zum Beitragsbild oben: Der Großmufti von Palästina vom Führer empfangen.
Der Führer empfing in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop den Grossmufti von Palästina, Amin al Husseini, zu einer herzlichen und für die Zukunft der arabischen Länder bedeutungsvollen Unterredung.
Bundesarchiv, Bild 146-1987-004-09A / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA 3.0

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