Großangriff des Iran auf Israel? Die Vereinigten Staaten von Amerika warnen

  • von Roland M. Horn

Wie Joshua Marks am 9. August 2024 mitteilt, haben die USA den Iran gewarnt, dass sie im Fall eines Großangriffs auf Israel mit “einer verheerenden Reaktion” des jüdischen Staates rechnen müssten. Wie ein US-Beamter gegenüber dem Wall Street Journal erklärte, sei diese Botschaft sowohl direkt an Teheran als auch über Mittelsmänner übermittelt worden, wie die Zeitung am Tag der Meldung berichtete.

Die Islamische Republik Iran hat Rache für die gezielte Tötung des ranghohen Hamas-Terroristen Ismail Hanyjeh in Teheran in der Woche vor der Meldung geschworen. In der zu Ende gehenden Woche waren Berichte aufgetaucht, denen zufolge das Mullah-Regimes angesichts des intensiveren diplomatischen Drucks und der militärischen Aufrüstung der Vereinigten Staaten das Ausmaß seiner Reaktion überdenken könnte. Der Beamte sagte im Wortlaut:

“Die USA haben dem Iran klar zu verstehen gegeben, dass das Risiko einer größeren Eskalation im Falle eines größeren Vergeltungsschlags gegen Israel extrem hoch ist.”

Jetzt soll sich Teheran darüber bewusst sein, “dass es ein ernsthaftes Risiko von Konsequenzen für die iranische Wirtschaft und die Stabilität seiner neu gewählten Regierung gibt, wenn es diesen Weg einschlägt”, gab der Beamte weiter zu verstehen.

Dem Wall Street Journal zufolge haben auch arabische Diplomaten die Regierung der Islamischen Republik zur Deeskalation aufgefordert. Bei einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in der Stadt Dschidda in Saudi-Arabien konnten sie sich nicht einstimmig für einen Angriff auf Israel aussprechen, allerdings verurteilten die Mitglieder die Tötung Haniyehs.

Der neue Präsident der Islamistischen Republik Iran, Masoud Pezeshkian, sprach gegenüber dem obersten (religiösen) Führer der Landes, Ajatollah Ali Khamenei, die Bitte aus, einen direkten Angriff auf Israel zu vermeiden. Er warnte davor, dass ein solcher seine Präsidentschaft gefährden für zur Zerstörung der Infrastruktur, der Energie und der Wirtschaft des Iran führen könnten, wie der in London ansässige Fernsehsender Iran International vermeldete. Er warnte den Ajatollah sogar davor, dass ein harter israelischer Gegenschlag zu einem Zusammenbruch des Regimes führen könnte.

Neben dem Iran hat auch die Terrorgruppe Hisbollah, die im Libanon sitzt und dort als Stellvertreter Irans fungiert, Vergeltung gegenüber Israel angekündigt, und zwar für die Tötung ihres hochrangigen Terroristen Fuad Shukr in Beirut in der vergangenen Woche. Diese hatte Jerusalem als Reaktion auf eine Hisbollah-Rakete durchgeführt, die ein Fußballfeld in der drusischen Golan-Stadt Madschdal Schams traf und 12 Kinder tötete. Zur Tötung Haniyehs äußerte sich Jerusalem nicht, Teheran ist jedoch überzeugt davon, dass Israel dafür verantwortlich ist.

Am 7. August 2024 hatte der israelische Nachrichtensender Channel 12 berichtet, dass der Generalsekretär der Hisbollah, Hasssan Nasrallah, eine Gelegenheit für einen Angriff in der den kommenden Tagen sehen könnte. Umfangreiche Geheimdienstarbeit soll im Gange sein, um den Zeitpunkt und Art der Reaktion festzulegen.

Zwei US-Beamte brachten gegenüber dem Wall Street Journal ihre Überzeugung darüber zum Ausdruck, dass Teheran wohl kaum dazu in der Lage sei, eine Militäraktion durchzuführen, die deutlich größer als der Angriff auf Israel im April 2024 ist, bei der etwa 300 Raketen und Drohnen abgeschossen wurden, die meisten aber von Israel und seinen Verbündeten sowie regionalen Streitkräften abgefangen werden konnten. Der Guardian erklärte am 8. August 2024, dass Teheran wahrscheinlich anstelle eines Großangriffs auf Israel gezielter gegen diejenigen vorgehen würde, die für die Liquidierung Haniyehs verantwortlich sind.

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