Iranischer Drohnen- und Raketenbeschuss auf Israel in der Nacht vom 13. auf den 14. April 2024 – schlägt der jüdische Staat zurück? (Video)

  •  von Roland M. Horn

Zum Beitragsbild oben: Ein F-15-Kampfjet kehrt nach erfolgreichem Schutz des israelischen Luftraums zum Luftwaffenstützpunkt Nevatim zurück, 14. April 2024. Bild: IDF. (Nach Israel heute)

Wie Joshua Marks am 14. April 2024 auf der Seite von Israel heute vermeldet, wurden in der Nacht vor dieser Meldung 300 Drohnen und Raketen auf den israelischen Staat abgefeuert – „ein beispielloser direkter Angriff des Iran und seiner Verbündeten“, wie Marks meint. 

Am Morgen des Tages der Meldung traf sich der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant mit anderen hochrangigen Vertretern des Sicherheitsapparats zu einer operativen Beurteilung der Lange. Dabei lobte der Verteidigungsminister die koordinierte Reaktion, durch die der Schaden begrenzt werden konnte. Galant rief die Öffentlichkeit zur Wachsamkeit auf, „solange der Angriff andauert“. Am Morgen wurde bereits der Luftraum wieder geöffnet. Der Verteidigungsminister erklärt:

„Über Nacht hat die ganze Welt das wahre Gesicht des Iran gesehen – einen terroristischen Staat, der den Staat Israel aus einer Entfernung von 1.500 km angegriffen hat und dabei auch versucht hat, alle seine Handlanger einzusetzen. Auf der anderen Seite hat die Welt aber auch die Macht einer Koalition gesehen und wie Israel zusammen mit den Vereinigten Staaten und weiteren Partnern zusammengestanden hat und diesen Angriff in beispielloser Weise vereitelt hat.“

und weiter:

„Der Staat Israel wurde [vom Iran] mit Hunderten von Raketen und UAVs [Drohnen, Anm. RMH] angegriffen, und die IDF haben diesen Angriff auf beeindruckende Weise vereitelt“.

Galant hebt die Rolle der USA und anderer Verbündeten hervor und lobt die israelischen Verteidigungskräfte:

„Gemeinsam mit den Vereinigten Staaten und weiteren Partnern ist es uns gelungen, das Territorium des Staates Israel zu verteidigen. Es ist nur sehr wenig Schaden entstanden – das ist das Ergebnis der beeindruckenden Operationen der IDF.“

Doch Galant warnte davor zu glauben, dass der Kampf vorbei sei:

„Die Kampagne ist noch nicht vorbei – wir müssen wachsam bleiben und die von der IDF und dem Heimatschutzkommando veröffentlichten Anweisungen genau beachten. Wir müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein. Wir haben die wichtigste Welle [des Angriffs] vereitelt, und zwar erfolgreich.“

Galant bedankte sich bei seinem US-amerikanischen Pendant Lloyd Austin für seine Unterstützung des jüdischen Staates, nicht ohne zu betonen, dass das Verteidigungsministerium auf weitere Angriffe auf Israel vorbereitet sei.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu spricht mit US-Präsident Joe Biden über den iranischen Angriff am 14. April 2024. Foto: Pressesprecher des Ministerpräsidenten. (Nach Israel heute)

Noch in der Nacht zum 13. April hatte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu nach Beratungen des Sicherheits- und des Kriegskabinetts noch mit US-Präsident Joe Biden gesprochen, der Netanjahu gesagt gesagt haben soll, dass Israel seine Verteidigung gegen den iranischen Angriff als „Sieg“ betrachten sollte, Washington sich jedoch nicht an einem Angriff auf den Iran beteiligen würde.

Anstelle einer für den 14. geplante Regierungssitzung stimmte Israel sich darüber ab, wie es auf den Angriff Teherans und der mit ihm Verbündeten Terrormächte reagierten wird. Auch Israels Staatspräsident Isaac Herzog nahm zu dem Angriff Stellung, lobte die israelische Widerstandskraft, die während des Angriffs (einmal mehr) demonstriert wurde und twitterte:

„Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure der IDF und IAF. Seid gesegnet mit der Koalition der Nationen, angeführt von den USA und @POTUS. Segne meine Schwestern und Brüder, das israelische Volk, für ihre außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit. Gemeinsam werden die Kräfte des Guten die Kräfte des Bösen besiegen. Am Yisrael Chai! [Das Volk Israel lebt]“

Ebenfalls in einem Tweet forderte Itamar Gen-Gvir, der israelische Minister für nationale Sicherheit, einen „vernichtenden Schlag“ gegen das Mullah-Regime im Iran. „Beeindruckende Verteidigung bis jetzt – jetzt brauchen wir einen vernichtenden Angriff„, twitterte er im Wortlaut.

Konteradmiral Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte, machte am Morgen des 14. April Andeutungen über einen möglichen Vergeltungsangriff und ließ verlauten:

„Wir bereiten Pläne für die Fortsetzung vor, diskutieren Alternativen und werden alles Notwendige tun, um die Bürger des Staates Israel zu schützen. Die israelischen Streitkräfte (IDF) sind heute Abend und heute und für die Fortsetzung der bevorstehenden Einsätze voll qualifiziert.“

Die Air France kündigte wie die niederländische Fluggesellschaft KLM Royal Dutch Airlines die Streichung von Flügen von und nach Tel Aviv an, „da der iranische Angriff die Flugpläne durcheinander brachte und Passagiere auf der ganzen Welt festsaßen“. Jordanien jedoch öffnete – wie Israel – am Morgen des 14. seinen Flugraum. Das haschemitische Königreich hatte in der Nacht Drohnen und Raketen über seinem Luftraum abgeschossen. Auch die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich hatten bei der Abwehr des Angriffs geholfen.

Tokio verurteilte – wie andere ausländische Regierungen auch – den Angriff und gab sich angesichts des Vorfalls besorgt:

„Japan ist sehr besorgt über diesen Angriff, der die derzeitige Situation im Nahen Osten weiter verschärfen wird, und verurteilt diese Eskalation aufs Schärfste.“

Der Katar, der bei den Gesprächen über die Freilassung der Geiseln vermittelt hat, äußerte, „dass Katar seine Besorgnis über die Entwicklungen in der Region zum Ausdruck bringt und alle Parteien auffordert, die Eskalation zu beenden und Zurückhaltung zu üben“ und fügte hinzu:

„Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Spannungen abzubauen und die Eskalation zu verringern. Wir erneuern die Zusage Katars, alle regionalen und internationalen Bemühungen zu unterstützen, die darauf abzielen, regionale und internationale Sicherheit und Stabilität zu erreichen.“

Das Abfeuern der Raketen durch den Iran in der Nacht auf den 14. April war eine Reaktion auf die Tötung mehrere Offiziere der israelischen Revolutionsgarden in Syrien am 1. April.

Als der Angriff erfolgte, heulten sowohl im Norden als auch im Süden Israels, in Jerusalem sowie in Städten in Samaria Raketenwarnsirenen auf. Wie Hagari erklärt, hat Israel 99 Prozent der Drohnen abgefangen und bezeichnet dies als eine „bedeutende strategische Leistung“. Weiter wies er darauf hin, dass keine der 170 Drohen, die vom Iran abgeschossen wurden, in israelisches Gebiet eingedrungen sei, sondern sie von Kampfjets, dem Luftverteidigungssystem und den Verteidigungssystemen verbündeter Länder abgeschossen wurden. Hagari stellte weitere klar, dass einige Raketen zwar in den Luftwaffenstützpunkt Nevatim in der Wüste Negev eingedrungen seien, sie aber nur leichte Schäden verursacht hätten. Der Stützpunkt sei  weiter in Betrieb.

F-35I Adir-Kampfjets kehren nach erfolgreichem Schutz des israelischen Luftraums zum Luftwaffenstützpunkt Nevatim zurück, 14. April 2024. Video: IDF. (Nach Israel heute)

2 Kommentare zu „Iranischer Drohnen- und Raketenbeschuss auf Israel in der Nacht vom 13. auf den 14. April 2024 – schlägt der jüdische Staat zurück? (Video)“

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