Sinwar ist tot!

  • von Roland M. Horn

Am 17. Oktober 2024 vermeldet die Redaktion von Israel heute den Tod des Anführer der Hamas, Yahya Sinwar.

Wie die israelische Armee mitteilte, wurden im Gazastreifen drei Terroristen bei einer IDF-Operation getötet. Ob Yahya Sinwar unter den Getöteten war, wurde untersucht.

Schließlich konnte die Identität einer der Leichen mittels eines DNA-Tests dem Hamas-Chef Sinwar zugeordnet werden.

Die Terroristen wurden in einem Gebäude getötet, doch Hinweise auf die Anwesenheit von Entführten konnten nicht entdeckt werden. So setzten die israelischen Streitkräfte der IDF und des Shin Beth ihre Operationen in der Region mit der größtmöglichen Vorsicht fort.

Charles Bybelezer & Amelie Botbol bestätigen am gleichen Tag, dass der Drahtzieher des grausamen Massakers vom 7. Oktober 2023 tatsächlich tot ist.

Hier wird auch der Ort genannt, an dem Sinwar sein Leben verlor. Es war in der südlichen Stadt Rafah im Gazastreifen. Dort kam er bei einem Schusswechsel ums Leben, wie israelische Quellen aus dem Umfeld des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu am 17. Oktober gegenüber Journalisten erklärten.

Bybelezer und Botbol erklären, dass die Leiche eindeutig identifiziert werden konnte. Dies wurde von mehreren Sendern und Nachrichtenseiten erklärt. Sinwar war bereits am 16. Oktober getötet worden.

Die Identifizierung erfolgte anhand seiner Zähne. Der Verdacht, dass der Tote Sinwar war, war aufgrund einer verblüffenden Ähnlichkeit einer der Leichen mit Sinwar aufgekommen.

Netanjahu setzte für 20.30 Uhr Ortszeit eine Ansprache an die Nation an.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant versicherte am Tag der Meldung auf der Internet-Plattform X:

“Wir werden jeden Terroristen erreichen und eliminieren”,

um anschließend aus dem dritten Buch Mose, Kapitel 26, Vers 7 zu zitieren:

Ihr werdet eure Feinde jagen, dass sie vor euch her durchs Schwert fallen“.

Auf dem X-Post waren Bilder des ehemaligen Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah zu sehen, der – bereits im vergangenen Monat – ebenfalls von israelischen Verteidigungskräften (in Beirut) getötet werden konnte, gleichwie der ehemaligen “Militärchef” der Al-Quassam-Brigaden der Hamas, Mohammed Deif, bereits im Juni in der Stadt Khan Yunis im südlichen Gazastreifen.

Am Tag der Meldung des Todes von Sinwar hielten Generalleutnant Herzi Halevi, der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte und Rohnen Bar, der Chef des israelischen Sicherheitsdienstes Shin Bet, eine Lagebesprechung ab.

Shin Bet-Chef Ronen Bar (links) und IDF-Generalstabschef Generalleutnant Herzi Halevi bei einer Lagebesprechung am 17. Oktober 2024. Foto: IDF.

Netanjahu beauftragte die israelischen Streitkräfte, die Familien der Geiseln über den Umstand zu informieren, dass des keine Anzeichen dafür gäbe, dass während des Kampfes Geiseln verletzt worden seien.

Die Nichte des von der Hamas festgehalten Gadi Moses, Efrat Machikawa, sagte am Tag der Tötung Sinwars gegenüber JNS:

“Ich hoffe, dass alle Israelis, einschließlich der Regierung, bescheiden und demütig bleiben. Dies ist ein militärischer Erfolg, aber das Wichtigste bleibt die Rettung von Menschenleben, und damit meine ich die Rückkehr der Geiseln.”

Wenn auch Machikawa die Tötung Sinwars als “sehr wichtig” bezeichnete, zeigt sie sich weiterhin sehr besorgt über das Schicksal der Geiseln:

“Seit dem 7. Oktober sind sie jede Sekunde in meinem Kopf und in meinem Herzen. Ich denke nur an sie.”

Yair Lapid, der israelische Oppositionsführer forderte die Regierung Netanjahu dazu auf “die Gelegenheit zu nutzen, einen entscheidenden Schritt in Bezug auf die Geiseln zu machen”.

Auf X schrieb er:

“Streben Sie ein umfassendes Abkommen an und bieten Sie jedem, der unsere Streitkräfte zu den Gefangenen führt, eine Belohnung und eine sichere Passage an.”

Beamte aus Katar, die an indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas beteiligt waren, äußerten gegenüber der Familien der Geiseln, dass Sinwar von Gefangenen umgeben sei.

Der israelische Channel 12 meldete, dass sich Sinwar mit jenen sechs Geiseln versteckt hatte, die am 31. August hingerichtet und schließlich von der IDF geborgen wurden: Hersh Goldberg-Polin (23), Eden Yerushalmi (24) Almog Sarusi (25), Alexander Lobanov (32), Carmel Gat (40) sowie Ori Danino (25).

Noch immer hält die Hamas 101 Geiseln fest, unter ihnen befinden sich 97 der 251 Geiseln, die bei dem schrecklichen Massaker der Hamas, bei dem ungefähr 1200 Menschen im nordwestlichen Negev am 7. Oktober 2023 entführt wurden.

Ruby Chen, der Vater der Geisel Itay Chen sagte 17, Oktober gegenüber JNS:

“Wenn Sinwar wirklich tot ist, müssen wir der IDF dankbar sein. Das bedeutet auch, dass es große Sorge um das Schicksal der 101 Geiseln gibt“,

und:

“Jetzt ist es an der Zeit, diese Militäraktion für einen Deal zu nutzen, um sie freizubekommen.”

Weiter erklärte er:

“Wir haben von IDF-Quellen die Bestätigung erhalten, dass keine Geiseln in der Nähe des Vorfalls waren”.

sowie:

“Meine Botschaft ist, dass es jetzt an der Zeit ist, eine Einigung zu erzielen und dem Ganzen ein Ende zu setzen”.

Es heißt, dass Anfang des laufenden Monats Sinwar seine Kontakte zu den Vermittlern in Katar erneuert habe, um die Chancen auf Immunität im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens zur Freilassung von Geiseln, aber auch Terroristen, auszuloten.

Auch Ynet hatte im August berichtet, dass Sinwar Schutz vor einem möglichen israelischen Attentat suchte: “Sinwar besteht auf Garantien für seine Sicherheit und sein Leben“, sagte ein hochrangiger ägyptischer Beamter.”

Channel 12 berichtete, dass zwei Drohungen aus Katar Sinwar dazu veranlasst haben, sich nach langem Schweigen wieder zu Wort zu melden.

Der Erzterrorist war von einem israelischen Gericht des mehrfachen Mordes für schuldig befunden und zu fünf lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden, jedoch wurde er im Oktober 2011 im Rahmen des Gefangenenaustauschs mit Gilad Shalit nach 22 Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden.

Kaum wieder auf freiem Fuß, gewann Sinwar innerhalb der Hamas so sehr an Macht und Popularität, dass er 2017 Führer der Terrorgruppe wurde, nachdem er Ismail Haniyeh in einer Wahl besiegt hatte.

Im August – nach der Tötung von Haniyeh in Teheran am 31. Juli in Teheran – wurde Sinwar zum Vorsitzenden des sogenannten Politbüros der Hamas gewählt.

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