(zum Beitragsbild oben: Hassan Nasrallah, Führer der Hisbollah, am 8. Mai 2023 in Beirut. Foto: Mohammad Kassir/Shutterstock.)
Aviel Schneider schreibt am 28.09.2024:
“Tacheles, offen und unverblümt sage ich meine Meinung. Die israelische Armee hat am heutigen Schabbat offiziell den Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bekannt gegeben. Und das wird in Israel gefeiert – auch wir haben gestern Abend am Schabbattisch mit einem Glas Wein angestoßen, Le´Chaim!“
Weiter schreibt er:
“Kurz nachdem der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York beendet hatte, explodierte es in Beirut. In den Weltmedien konzentrierte sich niemand mehr auf die Rede und die Rhetorik Netanjahus vor den Nationen. Alles richtete sich auf die schiitische Terrorhochburg Dahieh in Beirut. Die Gegend, unter der sich die Kommandozentrale der schiitischen Terrormiliz in unterirdischen Bunkern verschanzt hatte, sah aus, als sei ein Meteor eingeschlagen. Dann wurde das Foto verbreitet, auf dem Netanjahu irgendwo im UN-Gebäude auf amerikanischem Boden telefonierte und grünes Licht für die Bombardierung von Hassan Nasrallah gab. Schon während seiner Rede vor den Nationen schwebte in seinem Kopf der Gedanke, dass in wenigen Minuten oder Stunden Hassan Nasrallah von dieser Erde verschwinden und in die Hölle geschickt werden würde. Es kann sein, aber es muss nicht sein, dass deswegen ein Mehrfrontenkrieg ausbricht. Der Iran sieht auch, was mit der Hamas und der Hisbollah seit dem siebten Oktober passiert ist. Jetzt mit dem Feind zu verhandeln, ist zu früh. Erst wenn sie um Verhandlungen betteln, nicht vorher. Bis dahin muss Israel weiter zuschlagen. Endlich operiert der israelische Sicherheitsapparat so, wie es sich das Volk von Anfang an gewünscht hat. Nicht reagieren – schlagen.”
“Israel ist schwächer als ein Spinnennetz” – dies erklärte zumindest der Führer der Terrororganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah, wenige Wochen nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023, bei dem es so viele Tote gab, Geiseln genommen und Frauen und Kinder vergewaltigt wurden und dergleichen mehr. Der Angriff beweise dies. Das von Nasrallah angenommene Spinnennetz ist, wie Schneider erklärt “elastisch, es hat fast zwölf blutige Kriegsmonate überstanden, und Hamas und Hisbollah ordentlich verprügelt . Nur gemeinsam können wir siegen. Und unsere Feinde fantasieren, dass Israel wegen der Spaltung der israelischen Gesellschaft schwach wie ein Spinnennetz sei. Nicht das zionistische Gebilde wird bald verschwinden, wie Nasrallah in seinen Reden oft betonte. Es scheint, dass er und seine gesamte Führungsriege ein für alle Mal verschwunden sind.”
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erinnerte in seiner Rede vor den Nationen die Welt daran, was er letztes Jahr wenige Tage vor dem schrecklichen 7. Oktober vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen gesagt hatte:
“Letztes Jahr habe ich gesagt, dass wir heute vor derselben Entscheidung stehen wie Moses vor Tausenden von Jahren. Er sagte damals, dass unsere Schritte darüber entscheiden werden, ob wir den kommenden Generationen einen Segen oder einen Fluch hinterlassen – und genau vor dieser Wahl stehen wir heute. Den Fluch des Iran oder den Segen einer historischen Versöhnung zwischen Arabern und Juden. Nach dieser Rede schien der Segen näher denn je – doch dann kam der Fluch des siebten Oktober.”
Schneider erklärt weiter, dass Nasrallah nicht nur ein weiterer Führer einer Terrororganisation ist, nein: Seine Eliminierung sei nicht vergleichbar mit der Tötung eines hochrangigen Mitglieds des militärischen Arms etwa der Hamas oder der Hisbollah. “Sein Tod ist ein gewaltiges Erdbeben im Nahen Osten und in der gesamten Welt des Terrors, dessen Ausmaße derzeit nur schwer abzuschätzen sind. Für die Hisbollah ist es ein beispielloser Verlust, da die wichtigste Figur der Organisation seit ihrer Gründung nicht mehr da ist. Auch für den Iran bedeutet es einen beispiellosen Verlust, da sein wichtigster Agent außerhalb der iranischen Grenzen nicht mehr existiert. Und es ist ein schwerer Schlag für alle Terrororganisationen, die in Nasrallah den Mann sahen, der Israel besiegen und zu einem „Spinnennetz“ degradieren konnte – bis gestern.”
“Gestern”
“Gestern”, also am Tag vor der Meldung griff die IAF das Hauptquartier der Hisbollah in Beirut an, wie die Redaktion von Israel heute am 28.09.2024 feststellt . Das Ziel: Nasrallah”.
Die IDF geht davon aus, dass Nasrallah bei dem Angriff höchstwahrscheinlich getötet worden sei, hieß es da noch ziemlich vorsichtig.
Jerusalem hatte, wie es heißt, Washington erst über den Anschlag informiert, als die Kampfflugzeuge der IAF bereits in der Luft waren. US-Präsident Joe Biden erfuhr erst von seinem nationalen Sicherheitsteam von dem Angriff.
Nethanjahu – er hielt noch am Morgen des Angriffs in New York bei er 79. Sitzung des UN-Generalversammlung eine kämpferische Rede – wurde über die Entwicklungen informiert und erteilte seine Zustimmung zu dem Angriff, wie sein Büro verkündigte.
Kurz nach den Angriff veröffentlichte Israels Verteidigungsminister Yoav Galant auf der X ein Foto, das ihn mit hochrangigen Militärführungen zeigt. Er erklärte, dass die israelische Armee die Hisbollah weiterhin “überall und jederzeit” angreifen werde und das solange, bis die Bewohner des Nordens Israels nach Hause zurückkehren könnten.
Wie die New York Times berichtete, rief der oberste Führer der Islamischen Republik Iran, Ali Khamenei, eine Dringlichkeitssitzung des Obersten Nationales Sicherheitsrats an.
Konteradmiral Daniel Hagari, der Sprecher der israelischen Streitkräfte erklärte, dass Kampfflugzeuge einen “präzisen Angriff auf das Hauptquartier der Hisbollah … geflogen” hätten, das absichtlich unter Wohnhäusern gebaut wurde”, die im Herzen des Dahiyeh-Viertels in Beirut liegt.
In einer Videobotschaft erklärte Hagari, dass die Hisbollah am 8, Oktober begann, Israel anzugreifen:
“Nachdem die Hisbollah fast ein Jahr lang Raketen, Flugkörper und Selbstmorddrohnen auf israelische Zivilisten abgefeuert hat und nachdem Israel fast ein Jahr lang die Welt gewarnt und darauf hingewiesen hat, dass die Hisbollah gestoppt werden muss, tut Israel das, was jeder souveräne Staat tun würde, wenn es an seinen Grenzen eine Terrororganisation gäbe, die seine Zerstörung anstrebt.”
Israel im Intensierungsmodus
Am Tag der dem Angriff tötete die IDF bei einem Luftangriff im Beiruter Stadtteil Dahiyeh den Luftwaffenchef der Hisbollah Muhammad Hossein Sarur, der zahlreiche Angriffe mit „Marschflugkörpern und unbemannten Flugzeugen auf die israelische Heimatfront“ befehligt, wie die IDF mitteilt.
Nur zwei Tage davor flogen die israelischen Kampfflugzeuge bereits einen Angriff in Dahiyeh, der Ibrahim Qubaisi, dem Kommandeur der Raketenabteilung des Hisbollah getötet hatte.
24 Stunden vor diesem Angriff verübte die Israelische Armee einen Anschlag auf Ali Karaki, dem drittwichtigsten Terroristenführer der Hisbollah in der gleichen Gegend, der ihm das Leben kostete.
In der Woche zuvor, am 20. September tötete die IDF bei einem Angriff in Dahiyeh ein Dutzend hochrangiger Hisbollah-Terroristen, unter ihnen Ibrahim Aqil, der auch von Washington gesucht wurde, war er doch am Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut im Jahr 1983 beteiligt.
Seit es am 17. September die Rückkehr der aus dem Norden weiter tiefer nach Israel hinein Geflüchteten zum Kriegsziel ausgerufen hat, hat Jerusalem seine Angriffe auf die Hisbollah verstärkt.
Schneiders klare Worte:
Wie Schneider schreibt, fassen sich die Politiker im Westen an den Kopf, denken, Israel sei verrückt geworden. So sagte der Außenminister der EU, Josep Borrell:
“Wir üben allen diplomatischen Druck aus, um einen Waffenstillstand zu erreichen, aber es scheint, dass niemand Netanjahu stoppen kann“,
und Schneider sagt dazu:
“Es stimmt, Israel dreht durch. Hier bei uns sagt man: ‘Der Hausherr spielt verrückt’. Endlich. Aber nicht Netanjahu muss gestoppt werden, Israel muss gestoppt werden. Aber Israel will und kann jetzt nicht stoppen. Endlich reagiert Netanjahu so, wie es sich die große Mehrheit des Volkes vorgestellt hatte. Der Feind soll gnadenlos geschlagen werden. Die westlichen Regierungen verstehen nicht, welchen Gefallen Israel dem Westen mit dem Kampf gegen islamistische Terrormilizen wie Hisbollah und Hamas getan hat.
“Was die US-Regierung in Washington fürchtet, ist, dass Israels Krieg im Nahen Osten die bevorstehenden Wahlen für Josep Borrell und die Demokraten verderben wird. Alles andere ist zweitrangig. Dass seit einem Jahr 70.000 Israelis aus dem Norden vertrieben sind, ist für die westlichen Regierungen überhaupt kein Thema. Sie glauben immer noch, dass Diplomatie alles lösen kann. Das ist falsch. Der Krieg ist ein Instrument der Diplomatie, und Israel muss ihn weiterführen. Verhandlungen während des Krieges, nicht während eines Waffenstillstands. Das bringt nichts. Das passt vielleicht den Franzosen und der EU und hilft der Hisbollah und der Hamas, aber nicht Israel.”
Der Westen und die EU verstehen nicht einmal den Unterschied zwischen Israel und der Hisbollah, zwischen Gut und Böse, zwischen Segen und Fluch. Manchmal ist es besser zu schweigen, als Unsinn zu reden, und man sollte auch nicht neidisch sein auf diejenigen, die den Mut haben, den islamischen Terror zu bekämpfen. Im Libanon und in Syrien feiern Muslime, Sunniten, aber auch Christen und Drusen die Eliminierung von Nasrallah im Libanon durch Israel. Auf unserem Telegram-Kanal haben wir das die ganze Nacht über gezeigt.
Schneider erklärt weiter, dass Nasrallah mehr als ein Terrorist war, er bezeichnet ihn als einen Pionier der Politik, des Terrorismus und der Verbindung zwischen beiden. Er war erst 32 Jahre alt, als er überraschend zum Generalsekretär der Hisbollah ernannt wurde. Sein Vorgänger, Abbas al-Musawi, war ebenfalls von Israel getötet worden.
“Schnell wurde er zu einem aufsteigenden Stern am Himmel des internationalen Terrorismus, aber auch auf der politischen Landkarte der gesamten arabischen und muslimischen Welt und vor allem des Libanon. Die Hisbollah zerstörte die Harmonie im Libanon und stürzte das Land der Zedern in den letzten 30 Jahren in einen politischen und wirtschaftlichen Abgrund, so wie es die PLO unter ihrem Führer Jassir Arafat in den 70er Jahren bis zur israelischen Invasion 1982 getan hatte. Um die Raketenangriffe, damals waren es Katjuscha-Raketen, zu stoppen und die PLO aus dem Libanon zu vertreiben.“
und weiter:
“Dasselbe Szenario hat sich nun wiederholt.“
Nasrallah sei es gelungen, die Region zu verändern, insbesondere, was das Gesicht des Libanon betrifft. Unter Nasrallahs Führung entwickelte sich die Terrorgruppe von einer kleinen, isolierten Miliz zu einem Militärimperium, das Einfluss auf die Kräfte in Syrien und auch im Jemen und im Irak hatte.
Es war im syrischen Bürgerkrieg 2011, als Nasrallah entschied, Truppen zu entsenden, um Baschar el-Assad zu retten. Seine Mannen kämpften an allen Fronten, gegen den IS wie auch gegen die gemäßigte syrische Opposition. Die Hisbollah operierte jetzt in immer mehr Ländern: im Jemen, im Irak, in Bahrein und überhaupt weltweit. Es war unter Nasrallah, als die Hisbollah zu einem der größten Drogenkartelle der Welt wurde. Nasrallah etablierte den sog. “Narco-Terrorismus”, den Drogenhandel zur Finanzierung von Terroranschlägen.
“Doch Nasrallahs Arroganz wurde zu seiner Falle. Im vergangenen Jahr machte er einen Fehler nach dem anderen und versäumte es, die politische Landkarte richtig zu lesen. Der gravierendste Fehler war seine Solidarität mit der Hamas und die Entscheidung, Israel am 8. Oktober 2023 anzugreifen. Nasrallah war überzeugt, dass Israel zu schwach und zu gespalten sei, um einen massiven Angriff auf die Hisbollah zu wagen. Jetzt zahlt er den Preis für seine Arroganz.”
sagt Schneider weiter und schließt mit den Worten:
“Abschließend sei gesagt, dass wir wirklich vor dramatischen und aufregenden Zeiten stehen, aber Israel hat wirklich keine andere Wahl, als die Terror- und Raketenbedrohung im Süden und im Norden ein für alle Mal zu beseitigen oder zumindest drastisch zu reduzieren. Dass der Iran selbst Israel wiederholt angreift, ist möglich, aber nicht zwingend. Israel weiß, dass ein Krieg ausbrechen kann. Das größere Problem ist der Westen, der Israel davon abhalten will und mit einem Waffenembargo droht. Auch wenn der Westen mit Israels Krieg gegen den Terror und den Iran nicht einverstanden ist, sollte er Israel zumindest nicht daran hindern, die Terrormilizen zu vernichten. Das ist schließlich im Sinne aller Menschen, die in Freiheit leben wollen. Aber wer sich nicht zwischen Israel und der Hisbollah entscheiden kann, der kann sich auch nicht zwischen Segen und Fluch entscheiden. Netzach Israel lo Jeschaker – Die Ewigkeit Israels lügt nicht!“
Wie Tagesspiegel online mitteilt, hat die Hisbollah den Tod Nasrallahs bestätigt. Dort heißt es:
“Der Generalsekretär der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, ist bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Nasrallah sei auf die „Seite seines Herrn“ gewechselt und habe sich seinen ‘großen und unsterblichen Märtyrern angeschlossen’, teilte die proiranische Schiitenmiliz auf Telegram mit.”
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