Buchbesprechung: Roland Roth Merlins Garten

  • von Roland M. Horn

Roland Roth:
Merlins Garten
Mythen, Megalithen und vergangene
Synergia Verlag, Alle, 2024
ISBN: 9783907246979
Preis: 23,50
Softcover, 260 Seiten, über 100 s/w-Fotos

Einmal mehr stellt Roland Roth die „allgemeine Lehrmeinung“ in Frage. Bereits im Vorwort verweist er auf eine Veröffentlichung aus dem Jahr 1998, der zufolge Stonehenge möglicherweise vor 6.000 Jahren erbaut worden sein könnte. Weiter verweist er auf die mögliche Existenz von „mächtigen Energiefeldern“ in der Vergangenheit, beispielsweise an den Spitzen der Pyramiden – auch in Mexiko und Bosnien – und spekuliert dahingehend, dass unsere Altvorderen diese Energie bereits vor Jahrtausenden als Kommunikationsmittel benutzt haben. Er beklagt, dass die Megalithiker in der modernen Archäologie vollkommen unbeachtet bleiben und begibt sich u. a. auch auf die Spuren des legendären Hyperborea.

Auf seiner Suche nach verschollenen Kulturen findet Roth einen Hinweis in den Annalen des spanischen Konquistadors Francisco de Orellana. Er belegt die These von „Entwicklungssprüngen“, die freilich von der modernen Wissenschaft nur unzureichend erklärt werden können.

Weiter begibt sich Roth auf der Suche nach dem sagenhaften verlorenen Kontinent Mu im Zusammenhang mit den Inka und dem Volk Chachapoya. Interessant auch die von ihm herangezogenen mündliche Überlieferung, die besagt, dass Neuseeland bereits viele Jahre vor den Maori besiedelt war – von einem Volk, das aus dem Osten heranzog. Auch Atlantis und Agarthi sind Themen für Roth.

Der Autor berichtet auch über von ihm besuchte megalithische Stätten und Legenden über ihren Ursprung sowie Merkwürdigkeiten dort und druckt zahlreiche von ihm selbst dort aufgenommene Fotografien ab, die im Abdruck in außerordentlich guter Qualität erscheinen.

Einer der von ihm besuchten Menhire – sein Lieblingsmenhir – ist der Steinkoloss von Wolfershausen in Hessen, der beinahe fünf Meter hoch, fünfeinhalb Meter breit und 75 Tonnen schwer ist und somit nicht zu Unrecht Riesenstein genannt wird. Er wird auf ungefähr 4500 Jahre alt geschätzt. Wie ein Mahnmal aus einer untergegangenen Zivilisation erscheint dem Autor dieser Hinkelstein. Wie bei vielen anderen Menhiren kursiert auch zu diesem eine Geschichte über den Steinwurf eines Riesen.

Roth berichtet über den Umstand, dass Steine in manchen alte Kultstätten magnetisch auffällig sind und sich in Schlüsselpositionen befanden, wie z. B. in einer Himmelsrichtung eines Steinkreises oder als Stein „der aus der Reihe tanzt“. Eine Erklärung hierfür konnte freilich nicht gefunden werden.

Im Märchen „Frau Holle“ findet der Autor Spuren eines Matriarchats und sieht in „Fr. Holle“ eine Muttergottheit. Neben Märchen existieren weitere Sagen über diese Figur, die stellvertretend für zahlreiche Erzählungen und Portale und Zugänge in vergangenen Welten stehen. Eine eventuelle Heimat des Märchens ist der Berg Hoher Meißner in der Nähe der Kleinstadt Hessisch Lichtenau ebenfalls in Hessen.

Roth weist weiter auf dem Umstand hin, dass die berüchtigten Cart Ruts nicht nur auf Malta, Sizilien und den Azoren, sondern auch in Rheinland-Pfalz zu finden sind.

Schließlich kommt der Autor auf jenen Megalithen im Elsass zu sprechen, der dem Buch den Titel gab: Jardin du Merlin (Merlins Garten) in der Nähe der elsässischen Ortschaft Rosheim. Nach Erkenntnissen von Wünschelrutengängern soll das Areal entlang von Energieadern errichtet worden sein – wann genau er errichtet wurde, ist nicht bekannt. Gestaltungsarbeiten gab es aber im Jahr 1995. Und obwohl wir in Roths Buch eindrucksvolle Bilder sehen, behauptete die Archäologie, dass es im Elsass keine Megalithen gibt, wie der Autor schreibt. Bei Merlins Garten handele es sich um eine „moderne Konstruktion“, die anhand verschiedener berühmter megalithischen Stätten nachempfunden worden sei, was jedoch eine äußerst große Mühe erfordert hätte. Roth stellt fest, dass einige Megalithen wesentlich älter aussehen als die anderen und verleiht seiner Vermutung Ausdruck, dass sie möglicherweise aus prähistorischer Zeit stammen.

Am Ende jenes Kapitels über zahlreiche Stätten, die der Autor besucht hat, gibt es Infos wie Adressen und Plus Code Koordinaten.

Das Buch ist ausgesprochen gut aufgemacht und der Inhalt besticht. Was will man mehr?

(Erstveröffentlichung auf Atlantisforschung.de)

Erhältlich u. a.:

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