(zum Beitragsbild oben: Donald Trump 2024. The White House, Public domain, via Wikimedia Commons)
Ein Land, das mehrheitlich eine Person wie Donald Trump zum Präsidenten wählt, und zwar über die verschiedensten kulturellen und sozialen Grenzen hinweg, ist ein Land, das sich dadurch klar vom Faschismus distanziert. Mir ist klar, dass gerade die reaktionären und obersigkeitstreuen Organisationen, Institutionen und Personen in Europa, und zwar von links bis rechts, nicht verstehen, was ich damit meine.
Trump verkörpert aus meiner Sicht das genaue Gegenteil von faschistoiden Tendenzen, weil er ein Individualist ist und als scharfer Kritiker zentralistischer Machtstrukturen agiert. Er ist nicht nur eine Anti-Establishment-Figur, sondern jemand, der konsequent für persönliche Freiheit und wirtschaftliche Eigenverantwortung eintritt. Er ist nicht Teil einer hierarchischen Ideologie, nicht Teil eines verkrusteten Parteiapparats, in dem sich Menschen hochbuckeln müssen, um etwas zu erreichen.
Trump wird oft vorgeworfen, dass er die Gesellschaft spaltet, aber genau das Gegenteil ist der Fall: Er führt die Gesellschaft wieder zusammen. Das sieht man allein daran, dass viele Menschen in seinem Team ehemalige Mitglieder oder Sympathisanten der Demokraten waren. Das zeigt sich auch daran, dass er so viele Wähler aus Schichten der schwarzen Community, aus der mexikanischen Gemeinschaft, aus der Latinogemeinschaft und aus der homosexuellen Community hatte , Wählergruppen, die vor ihm lange keinen Präsidenten der Republikaner mehr unterstützt haben. Donald Trump überwindet die Spaltung.
Trump hat nämlich nicht gespalten, er wurde abgespalten, systematisch und gezielt. Seine Gegner waren extrem aggressiv in ihrer Darstellung und haben ihn nicht nur politisch, sondern auch persönlich verteufelt. Es wurden über ihn die übelsten Dinge gesagt, bis hin zur Dämonisierung seiner gesamten Wählerschaft. So weit ging diese Hetze, dass es Menschen gibt, die es befürworteten, dass auf ihn geschossen wurde oder es bedauern, dass die Kugel nicht getroffen hat, ein moralischer Tiefpunkt, der das Ausmaß der Spaltung verdeutlicht.
Trump hat polarisiert, ja. Aber Polarisierung ist nicht gleichbedeutend mit Spaltung. Die Spaltung ging von jenen aus, die ihn und seine Anhänger als unzivilisiert und gefährlich abgetan haben. Gerade diese Form der Ausgrenzung, der moralischen „Überlegenheit“ und der Diffamierung zeigt, wie sehr er und seine Bewegung gegen einen Sumpf kämpfen, der oft wenig mit demokratischer Vielfalt und mehr mit der Sicherung alter Machtverhältnisse zu tun hat.
Trump steht daher für mich nicht nur gegen Faschismus, sondern auch gegen jegliche Form von autoritärem Kollektivismus. Seine Gegner jedoch agieren oft genau mit den Mitteln, die sie ihm vorwerfen: moralische Überlegenheit, Diffamierung und Ausgrenzung.