- von Channa Rifkin, HonestReporting, 11. September 2025
- übernommen von Abseits vom Mainstream -HEPLEV
Die Ermordung des amerikanischen konservativen Aktivisten Charlie Kirk löste weltweit Schockwellen aus. Staats- und Regierungschefs wie der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu, US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer würdigen ihn.
Kirk wurde bei einer Veranstaltung an einer Universität in Utah niedergeschossen – eine erschreckende Erinnerung an die zunehmende Bedrohung durch politische Gewalt in Amerika. Sein Tod hat bereits Diskussionen über den Zustand der freien Meinungsäußerung und die Gefahren ausgelöst, die polarisierende Persönlichkeiten trifft, zudem über den anhaltenden Kampf um Waffenrechte im Land.
Diese Diskussionen mögen sich im Kielwasser eines solchen Mordes unausweichlich anfühlen. Aber es gibt einen Aspekt von Kirks Vermächtnis, der besondere Anerkennung verdient – besonders seitens derer, denen Israel und das jüdische Volk am Herzen liegt.
Jahre lang stand Kirk bei Amerikas Campus-Kulturkriegen an vorderster Front, stellt Lügen über den jüdischen Staat furchtlos infrage. Er scheute sich nicht vor feindlichen Räumen. Er verwässerte seine Botschaft nicht. Er trat für Israels Anliegen dort ein, wo es am meisten gehört werden musste – in Klassenzimmern, Hörsälen und Studentenforen, in denen israelfeindliche Narrative nur allzu oft ungehindert gedeihen dürfen.
Kirks politische Ansichten haben viele gespalten. Aber seine unerschütterliche Verteidigung Israels, seine Weigerung Unwahrheiten unwidersprochen zu lassen und seine Bereitschaft sich an die Seite angegriffener jüdischer Studenten zu stellen sind etwas, das Anerkennung verdient. Er war in jedem Sinne eine Freund des jüdischen Staates.
Und doch sind innerhalb von Stunden seit seiner Ermordung von einigen ausgerechnet der Stimmen Nachrufe aufgetaucht, die mit ihrem antiisraelischen Hass für die vergiftete öffentliche Sphäre verantwortlich sind. Personen, die einst zur „Globalisierung der Intifada“ aufriefen – Rhetorik, die Gewalt gegen Juden und Israelis verherrlicht – schlagen jetzt wegen Kirks Tod einen Trauerton an. Journalisten, Aktivisten und Politiker, die antisemitische Sprachbilder verbreitet oder vor Gewalt gegen Zionisten die Augen verschlossen haben, sind plötzlich gegen politische Gewalt, wenn sie einem Mann das Leben nimmt, den sie Jahre lang verteufelt haben.
Nehmen Sie z.B. den Demokraten-Kandidaten für den Bürgermeister-Posten Zohran Mamdani. Er hat es berüchtigterweise abgelehnt, die Parole „globalize the intifada“ – eine Formulierung, die offen gewalttätigen Aufstand gegen Juden und Israelis romantisiert, zu verurteilen. Erst nach heftigen Reaktionen behauptete Mamdani, er würde diese Worte in Zukunft vermeiden. Doch in den Stunden unmittelbar nach Kirks Ermordung beeilte Mamdani sich auf X sich für „entsetzt“ zu erklären und bestand darauf, dass „politische Gewalt in unserem Land keinen Platz hat“.
I'm horrified by the shooting of Charlie Kirk at a college event in Utah.
— Zohran Kwame Mamdani (@ZohranKMamdani) September 10, 2025
Political violence has no place in our country.
Genauso schloss sich die Demokraten-Kongressabgeordnete Ilhan Omar – die jüdische Studenten als „pro-Völkermord“ verleumdete und wiederholt antisemitische Sprachbilder verbreitete – sich dem Chor an. „Politische Gewalt ist absolut inakzeptabel und nicht zu verteidigen“, schrieb sie und drängte die Amerikaner „dafür zu beten, dass keine weiteren Leben durch Waffengewalt verloren gehen.“ Dieselbe Politikerin, die jüdische Studenten wegen ihres Zionismus verunglimpft hat, beansprucht jetzt zu politischer Gewalt die moralische Überlegenheit für sich ein.
Und dann gibt es den ehemaligen MSNBC-Kommentator Mehdi Hasan. Er benutzte Kirks Tod nicht dazu, über seine eigene Rhetorik nachzudenken, sondern um persönliche Rechnungen zu begleichen – indem er darauf hinwies, dass Kirk ihn einmal als „einen Verrückten“ und „Hure“ bezeichnet sowie seine Ausweisung gefordert hatte. Hasan wollte großmütig erscheinen: „Nichts, nichts rechtfertigt ihn zu töten oder seinen Kindern den Vater zu rauben.“ Das ist aber derselbe Hasan, der die Sprechchöre für eine „Intifada“ verteidigt hat, darauf bestand, das sei lediglich ein „Aufstand“ und sagte, Israelis unterstützten Völkermord. Früher dieses Jahr wurde ihm vorgeworfen, er haben die Terrorangriffe vom 11. September mit einem Tweet verhöhnt: „Lasst amerikanische Flugzeuge wieder abstürzen.“
Andere Ehrungen wurden von der demokratischen früheren Kongress-Abgeordneten Cori Bush, von der Kreativdirektorin und Aktivistin Alana Hadid und anderen gepostet und repostet – alles Personen mit langen Akten der Dämonisierung derer, die politisch nicht ihrer Meinung sind.
Charlie Kirk was *murdered* by a sniper. He did not simply "die."
— HonestReporting (@HonestReporting) September 11, 2025
Like Israeli and Jewish victims of terror, add Kirk to the list of murder victims @nytimes cannot sympathize with, therefore treating their deaths with passive headlines. pic.twitter.com/GzTSWWzcRj
Am anderen Ende des politischen Spektrums betrachtete Candace Owens sich als Freundin Kirks. Owens ist aber eine Serienverbreiterin antisemitischer und israelfeindlicher Hetze. In einer Reihe kurzer, untröstlicher Tweets bettelte Owens ihre Follower an für Kirk und seine Familie zu „beten“. Doch während sie ihre äußerste Schockiertheit betont, versäumt Owens es anzuerkennen, dass ihre eigene Marke hasserfüllter und Verschwörungs-Rhetorik über die pro-israelische Gemeinschaft und das jüdische Volk ein zu einer Atmosphäre beiträgt, die zu politischer Gewalt ermutigt, egal, ob sie von links oder von rechts kommt.
Die Heuchelei ist schwindelerregend. Du kannst nicht Jahre damit verbringen Rhetorik mainstreamfähig zu machen, die Gewalt gegen Juden, Zionisten und pro-israelische Stimmen befürwortet – und dann schockiert tun, wenn dieselbe Rhetorik in echtes Blutvergießen metastasiert.
Gewalt-Sprache gegenüber Juden und Israel ist im amerikanischen Diskurs beunruhigend normal geworden. [Nicht nur da – in Europa, in Deutschland auch! – d.Ü.] Heute wollen einige ihrer lautesten Befürworter adrette moralische Grenzen ziehen, wo es ihnen passt. Aber ihre plötzlichen Appelle an den Anstand klingen hohl. Immerhin sind es ihre Worte – „Intifada“, „Völkermord“, „Apartheid“ – die geholfen haben die Atmosphäre weiter über die israelisch-palästinensische Diskussion hinaus zu vergiften.
In diesem Kommentar zu Charlie Kirks Ermordung geht es nicht darum über ein Motiv zu spekulieren. Es geht um die Gefahr der Legitimierung von Rhetorik, die Gegner entmenschlicht und die mit Gewalt flirtet. Worte haben Folgen. Und diejenigen, die Gewalt gegen Israel entschuldigen, können ihre Hände nicht in Unschuld waschen, wenn diese Kultur der Feindschaft unweigerlich die gesamte politische Sphäre zersetzt.