Witkoff in Gaza – die USA bereiten die Tage nach dem Krieg vor

Erstmals seit dem Ende des Gaza-Kriegs betreten hochrangige US-Vertreter das Gebiet. Steve Witkoff, Sondergesandter von Präsident Donald Trump, und Admiral Brad Cooper von CENTCOM planen die Einrichtung eines zivil-militärischen Koordinationszentrums. Ihr Ziel: Stabilität ohne amerikanische Bodentruppen.

Es war ein Besuch, den es in dieser Form seit Jahrzehnten nicht gegeben hat.
Am Samstag, zwei Tage vor der geplanten Freilassung der letzten israelischen Geiseln, trafen Steve Witkoff, der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, und Admiral Brad Cooper, Kommandeur des US-Zentralkommandos (CENTCOM), in Gaza ein. Begleitet wurden sie vom israelischen Generalstabschef Eyal Zamir.
Es ist der erste amerikanische Besuch in dem Gebiet seit dem Ende der Kämpfe – und ein deutliches Zeichen für die neue amerikanische Strategie im Nahen Osten.

Laut israelischen Regierungsquellen dient der Besuch der Vorbereitung eines zivil-militärischen Koordinationszentrums, das unter amerikanischer Leitung entstehen soll. Dieses Zentrum soll die Stabilisierung Gazas nach Kriegsende unterstützen, den humanitären Wiederaufbau koordinieren und Sicherheitsmechanismen überwachen, die verhindern sollen, dass die Hamas erneut aufrüstet.

Admiral Cooper erklärte nach dem Besuch:

„Ich bin soeben aus Gaza zurückgekehrt, um zu berichten, wie wir unter Führung des US-Zentralkommandos an der Einrichtung eines zivil-militärischen Koordinationszentrums arbeiten. Dieses Zentrum wird Aktivitäten unterstützen, die Stabilität nach dem Ende der Kämpfe sichern sollen. Amerikas Söhne und Töchter in Uniform folgen dem Ruf, Frieden in den Nahen Osten zu bringen – gemäß den Anweisungen von Präsident Trump. Dieses historische Vorhaben wird ohne amerikanische Bodentruppen in Gaza erreicht.“

Der „Tag danach“ – Trumps Plan nimmt Form an

Das neue Koordinationszentrum, das nach Informationen von N12 rund 200 amerikanische Soldaten umfassen soll, wird nicht innerhalb des Gazastreifens, sondern auf israelischem Territorium stationiert. Dort sollen die US-Kräfte eng mit israelischen, ägyptischen und katarischen Offizieren zusammenarbeiten.
Zusätzlich sind Vertreter aus der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten beteiligt. Ihre gemeinsame Aufgabe: die Einhaltung der Waffenruhe, die Abwicklung humanitärer Lieferungen und langfristig die Überwachung der Entmilitarisierung Gazas.

Israelische Sicherheitskreise betonen, dass dies kein Schritt zur Internationalisierung des Konflikts, sondern ein Mechanismus zur Sicherung der Nachkriegsordnung sei – unter israelischer Verantwortung, aber mit amerikanischer Koordination.

Symbolischer Neustart

Steve Witkoff, der in den vergangenen Tagen mehrfach in Jerusalem und Tel Aviv gesichtet wurde, gilt als Trumps engster ziviler Mittler zwischen Washington und Jerusalem. Er nahm persönlich an der israelischen Kabinettssitzung teil, in der die Vereinbarung zur Waffenruhe und zur Freilassung der Geiseln verabschiedet wurde.
Am Abend besuchte Witkoff die Geiselmahnwache auf dem Hostage Square in Tel Aviv – ein symbolischer Akt, der deutlich machte, dass für die Vereinigten Staaten das humanitäre und das sicherheitspolitische Ziel untrennbar miteinander verbunden sind.

Israelische Regierungsvertreter erklärten gegenüber N12, dass in den kommenden Wochen weitere Arbeitsgruppen entstehen sollen, die sich mit der Entwaffnung verbliebener Hamas-Einheiten, der Wiederherstellung der zivilen Verwaltung und dem Schutz internationaler Hilfstransporte befassen.

Ein hochrangiger israelischer Diplomat sagte:

„Die Amerikaner verstehen, dass Stabilität hier nicht von außen importiert werden kann. Sie kann nur entstehen, wenn Israel weiterhin die Sicherheitsverantwortung trägt – mit internationaler logistischer Unterstützung, nicht mit Einmischung.“

Ein historischer Schritt ohne Flaggen

In Gaza selbst wurden keine amerikanischen Flaggen gezeigt, keine Reden gehalten, keine Kameras zugelassen. Der Besuch blieb diskret – aber seine Bedeutung ist tiefgreifend.
Er markiert den Übergang von einem militärischen zu einem politischen Prozess, der Israels Sicherheit bewahren und zugleich eine neue Ordnung im südlichen Mittelmeerraum schaffen soll.

Trump hat wiederholt betont, dass der „Tag danach“ nicht von den Vereinten Nationen oder einer palästinensischen Autonomiebehörde gestaltet werde, sondern durch „realistische Partnerschaften“ zwischen Israel, den USA und moderaten arabischen Staaten.
Witkoffs Besuch in Gaza ist der erste praktische Schritt auf diesem Weg.

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