Genesen, geimpft und erneut schwer an Corona erkrankt

* von Roland M. Horn

Patricia Kelly auf dem RTL-Spendenmarathon 2014 in Hürth bei Köln
Bildautor: Michael Schilling
Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license

Wie N-TV gestern berichtete, infinzierte sich die Sängerin der Kelly-Familie Patricia Kelly kürzlich zum zweiten Mal mit Corona. Es heißt, sie liege derzeit im Krankenkenhaus und ihr Team hoffe, „dass sie es bald verlassen kann und es ihr wieder besser geht.“

Pikantes Nr. 1 dabei: „Patricia Kelly hatte sich bereits Ende 2020 mit dem Coronavirus infiziert.“

Pikantes Nr. 2: „Nun habe sie sich „trotz abgeschlossener Impfung“ erneut angesteckt“.

Was soll man dazu sagen? Unweigerlich kommt die Frage auf, ob die ganze Impfkampagne doch nicht so wirkungsvoll ist, wie uns immer Glauben gemacht wird?

Spekulativ könnte man noch weitergehen und sich fragen, warum die körpereigene Immunisierung offensichtlich nicht funktioniert hat. War die Impfung möglicherweise eher ein Störfaktor? Wäre sie ohne Impfung auch erkrankt? Doch dies bleibt Spekulation.

Davon abgesehen, ist aber die erneute Erkrankung Kellys ein weiterer Beweis dafür, dass die Zweiteilung zwischen Geimpften und Ungeimpften (die zudem verfassungswidrig ist!) absolut nicht gerechtfertigt ist. Daraus resultieren zwei Möglichkeiten:

1. Wir sperren alle ein, sowohl Geimpfte und Genesene als auch Ungeimpfte. Die würde allerdings gegen das naturgegebene Freiheitsrecht aller Menschen und auch gegen die Verfassung verstoßen sowie die Wirtschaft der BRD vollends gegen den Karren fahren.

2. Wir müssen den Weg Dänemarks gehen und alle Corona-Maßnahmen umgehend beenden. Atemschutzmasken und Impfung sollten selbstverständlich auf absolut freiwilliger Basis weiter erlaubt sein.

Jens Spahn beim Berlinale-Empfang der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Berlin, 2020
Bildautor: Martin Kraft
Free license CC BY-SA 4.0

Entsprechendes hat ja ausgerechnet der Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn, der während seiner gesamten Amtszeit im Einklang mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel stets harte Maßnahmen ausdrücklich befürwortet und zu verantworten hat, jüngst gefordert (Er sprach sich für „das Ende der epidemischen Lage“ aus), kurz bevor die BILD-Zeitung heute berichtet:

„Spahn schlägt unter anderem vor, das Infektionsschutzgesetz so zu ändern, dass es keiner ‚epidemischen Lage‘ bedarf, um ’notwendige Schutzmaßnahmen‘ gegen die Verbreitung des Coronavirus zu beschließen.“

Weiter schrieb er in einem Brief an SPD, Grüne und FDP, der der BILD zufolge ihr vorliegt:

„Die epidemidologische Lage bestätigt die weitere Notwendigkeit dieser Maßnahmen in diesem Herbst und Winter.“

Weiter sei es

„unbedingt erforderlich, dass insbesondere die Rechtsgrundlage des §28a Infektionsschutzgesetz weiterhin durch die Länder und Kommunen angewendet werden kann.“

Insofern muss man BILD Recht geben, wenn sie schreibt, Spahns Forderung, die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ auslaufen zu lassen, scheint nichts anderes als ein PR-Trick gewesen zu sein.

Der Staatsrechtler Frank Josef Lindner sagt laut BILD dazu u. a., der Staat schaffe sich die Möglichkeit, „die scharfe Waffe dauerhaft in der Hand zu behalten“ – auch ohne ‚epidemische Lage'“.

Prof. Dr. Karl Lauterbach (Gesundheitspolitischer Sprecher, SPD)
Bildautor: Stephan Röhl
Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license
Lothar Wieler 2016
Public Domain

Wenig überraschend spricht sich der gesundheitlichspolitische Sprecher der SPD, Karl Lauterbach, in einem seiner vielen Interviews (gestern in den 19.45 Uhr-Nachrichten von RTL) gegen die Beendigung der „epidemischen Lage“ aus. U. a. erklärte er, dass die BRD eine geringere Impfquote als Dänemark habe. Dabei beruft er sich jedoch offensichtlich auf veraltete bzw. falsche Zahlen, nach denen die BRD laut dem Bundesgesundheitsministerium eine Imfquote von 62,9 Prozent habe, während Dänemark 73,9 Prozent aller Bewohner „fertig gegen Covid-19“ geimpft seien. (Nachricht vom 19.09.2021)

Nun äußerte jedoch vor Kurzem der RKI-Chef Lothar Wieler, dass es „exakte Angaben zur aktuellen Impfquote bis heute nicht möglich seien“ und weiter

„Wir können nicht sagen, wie hoch die tatsächlich Quote jetzt, Mitte Oktober, ist. (…) Wir können nur sagen, dass bis Ende September bis zu 84 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal geimpft wurden und 80 Prozent vollständig.“

Dänemark hatte am 22.10.2021 eine Impfquote von 75,65 Prozent an „Fertig-Geimpften“.

Von daher fällt „Corona-Kalles“ „Argument“ (wie so oft) weg, und für mich gibt es keinen ersichtlichen Grund, sämtliche Corona-Maßnahmen in der BRD sofort zu beenden.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen