Israels Militäreinsatz im Gazastreifen: Ein Wettlauf gegen die Zeit

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Die intensive Militäroperation Israels gegen die Hamas im Gazastreifen steht unter wachsendem internationalem Druck, während die IDF ihre Mission fortsetzt, die militärischen Kapazitäten der Hamas zu neutralisieren.

Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) führen weiterhin eine umfangreiche Militäroperation im Gazastreifen durch, mit dem Ziel, die militärischen Fähigkeiten der als terroristisch eingestuften Hamas zu neutralisieren. Dieser Konflikt, der am 7. Oktober mit einer überraschenden Offensive der Hamas begann, hat zu einer beispiellosen Eskalation der Gewalt geführt.

Nach Angaben israelischer Behörden wurden durch den Angriff am 7. Oktober etwa 1.200 Israelis getötet und 251 entführt. Die IDF hat bisher 114 Geiseln befreien können, doch viele bleiben in der Hand der Hamas. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza berichtet von über 18.000 getöteten Palästinensern und 50.000 Verletzten als Folge der israelischen Vergeltungsmaßnahmen.

Die internationale Gemeinschaft drängt zunehmend auf eine Beendigung des Konflikts. Jüngst legten die USA ihr Veto gegen eine UN-Resolution für einen sofortigen Waffenstillstand ein, wobei die Biden-Administration klarstellte, dass Israel über das Kriegsende entscheiden werde, gleichzeitig aber auf eine begrenzte Geduld hinwies.

Die IDF steht nun vor der Herausforderung, die Hamas ihrer militärischen Kapazitäten zu berauben. Dr. Michael Milstein, Experte für palästinensische Studien, betont, dass trotz erheblicher Schäden an der Infrastruktur der Hamas, deren militärische Präsenz weiterhin signifikant ist. Die Zerstörung von Symbolen der Regierungsführung hat laut Milstein eher symbolischen Wert, da die Hamas ihren Widerstand unabhängig von ihrer Regierungsfähigkeit fortsetzt.

Diese Einschätzung wurde bereits am 7. Oktober bestätigt, als viele im israelischen Verteidigungsapparat nicht mit einer Offensive der Hamas rechneten. Trotz des technologischen Rückstands gegenüber der IDF hat die Hamas messbare Fortschritte in ihren militärischen Fähigkeiten gemacht.

Die Kämpfe im Gazastreifen dauern an, wobei die IDF sich zunächst auf den Norden konzentrierte und dann in Richtung Gaza-Stadt vorrückte. Die städtische Kriegsführung in diesem dicht besiedelten Gebiet stellt eine besondere Herausforderung dar. Experten vermuten, dass die Hamas über ein ausgedehntes Netz unterirdischer Tunnel verfügt, in denen Munition hergestellt und gelagert wird und in denen sich vermutlich auch die verbleibenden Geiseln befinden.

Nach einem gescheiterten Waffenstillstand Anfang Dezember intensivierte die IDF ihre Bodenoperation auch im Süden von Gaza. Hierbei steht die Tötung des Hamas-Führers Yahya Sinwar, der sich wahrscheinlich in der Region aufhält, im Fokus.

Professor Danny Orbach, Militärhistoriker, erläutert, dass die IDF massiven Luftangriffen mit gezielten Bodenoperationen kombiniert. Die Hamas konzentriert ihren Widerstand auf bestimmte Gebiete, was die IDF vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Laut Orbach zeigen jüngste Entwicklungen wie Massenkapitulationen und die Festnahme von Hamas-Mitgliedern Anzeichen eines Zusammenbruchs der Organisation.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant deutete an, dass die Hamas im Norden des Gazastreifens kurz vor dem Zusammenbruch steht, während der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu die Hamas-Terroristen aufforderte, zu kapitulieren oder zu sterben.

Die Hamas setzt trotz massiver israelischer Militärpräsenz ihre Raketenangriffe auf Israel fort, obwohl deren Intensität abgenommen hat. Die IDF hat angegeben, Tausende Hamas-Terroristen getötet zu haben, während die Hamas keine genauen Zahlen bestätigt hat.

In diesem komplexen und oft undurchsichtigen städtischen Konflikt ist es schwierig, Siege und Niederlagen zu quantifizieren. Sowohl Israel als auch die Hamas haben enorme Verluste erlitten, und es bleibt unklar, wer letztendlich als Sieger aus diesem Konflikt hervorgehen wird.

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