Gazaner wollen verzweifelt weg. „Menschenrechtsorganisationen“ ist das egal

Der Guardian hat eine Story darüber, wie die Gazaner und ihre Verwandten im Ausland verzweifelt „Vermittler“ bezahlen, um sie auf eine Liste zu bekommen, die den Gazastreifen über den Übergang Rafah nach Ägypten verlassen können.

Palästinenser, die verzweifelt den Gazastreifen erlassen wollen, zahlen bis zu $10.000 Schmiergeld an Vermittler, die ihnen helfen sollen das Gebiet über Ägypten zu verlassen, so eine Recherche des Guardian.

Sehr wenige Palästinenser haben den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah verlassen können, aber die, die versuchen ihren Namen auf die Liste der Leute setzen zu lassen, denen die Ausreise täglich erlaubt ist, sagen, sie werden von einem Netzwerk an Vermittlern und Kurieren mit angeblichen Verbindungen zu ägyptischen Geheimdiensten aufgefordert eine große „Koordinationsgebühr“ zu zahlen.

Ein Palästinenser in den USA sagte, er zahlte vor drei Wochen $9.000, damit seine Frau und Kinder auf die Liste gesetzt werden. Die Familie hat seit den Angriffen vom 7. Oktober in Schulen Schutz gesucht. Am Reisetag wurde ihm gesagt, dass die Namen seiner Kinder nicht auf der Liste stehen und er müsse noch $3.000 extra zahlen. Er sagte, die Vermittler würden „versuchen mit dem Blut von Gazanern Handel treiben“.

„Das ist sehr frustrierend und macht traurig“, sagte er. „Sie versuchen Leute auszubeuten, die leiden, die versuchen aus der Hölle Gazastreifen herauszukommen.“ Seine Familie ist noch immer dort.

Und wo sind die sogenannten humanitären Hilfsorganisationen? Nirgendwo zu finden.

Ein in Großbritannien lebender Palästinenser sagte: „Die Leute verdienen Geld mit der Not anderer. Sie versuchen verzweifelt ihr Leben zu retten und statt ihnen zu helfen, versuchen sie, Geld zu machen. Wenn es eine Möglichkeit gibt Leute rauszuholen, warum dann nicht einfach helfen?“

„Ich bin mir nicht sicher, warum keine Pläne eingeführt wurden, nichts um die Leute zu evakuieren. Ich höre nicht einmal mehr die Humanitären davon reden“, sagte der Palästinenser.

Der Artikel plappert Ägyptens Ausreden dafür nach kein Leben zu retten:

Ägypten, ein Schlüsselspieler bei den Verhandlungen zum Gazastreifen, hat sich lange geweigert den Übergang Rafah zu öffnen, weil die Befürchtung besteht, dass Millionen auf die benachbarte Halbinsel Sinai fliehen. Der Zustrom, behauptete Kairo, könne eine Bedrohung der Sicherheit darstellen. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte ebenfalls, ein Massenzustrom an Flüchtlingen aus dem Gazastreifen würde einen Präzedenzfall dafür setzen, dass Palästinenser aus der Westbank nach Jordanien vertrieben werden.

Aber wie bei jedem solchen Artikel der letzten Monate wird nicht erwähnt, dass Ägypten hunderttausende Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, dem Sudan und anderer Länder ins Land ließ. Halt nur keine Palästinenser.

Und kein Reporter hat sich damit behelligt nach dem Warum zu fragen. Keine „pro-palästinensische“ Organisation protestiert gegen die Entscheidung Ägyptens. Keine „Menschenrechtsorganisation“ tritt für die Reisefreiheit der Palästinenser ein.

Es ist fast so, als würden sie alle Israel weit mehr hassen, als sie die Palästinenser mögen.

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