In der Frage der Nord-Stream-Sprengung lag ich richtig

  • von Albrecht Künstle

 

  • Staatsterror? Das können nicht nur die „Freunde“ in den USA
  • Kein Cent mehr für die Ukraine, bis sie Selenskyj entmachtet hat!

 

Als passionierter Sporttaucher, der ich vom eigenen Boot aus auch schon 50 Meter tief liegende Wracks betauchte, befasste ich mich in mehreren Artikeln zu den Möglichkeiten und Hintergründen der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee am 26. September 2022. Meine These war: Die USA wollte diese Sabotage erklärtermaßen, aber nicht alleine. Sich die Hände schmutzig machen sollten sich lieber andere. Ich tippte daher schon früh auf Anrainerländer der Ostsee – und natürlich die Ukraine selbst,  die Alternativ-Pipeline ihrer profitablen Überlandleitung seit jeher ein Dorn im Auge war.

Zuletzt traute ich den Anschlag bereits im März 2023 ukrainischen Spezialtauchern zu, weil diese das Zeug dazu haben und weil ihnen – ebenso wie der politischen Führung in Kiew unter ihrem als Comedian und Schauspieler ausgebildeten Präsidenten Selenskyj – alles zuzutrauen ist. Denn was Sporttaucher können, können Berufstaucher erst recht. Doch Kenner wie unsereins wurden fast ausgelacht, sobald wir die Segelboot-These näher beleuchteten. Nun scheint daran vieles bis möglicherweise alles dran zu sein. Doch nicht nur die USA und die Ukraine waren treibende Akteure; auch Polen scheint mit dahinter zu stecken. Und, was ganz besonders schlimm wäre, womöglich sogar mit Wissen und Duldung der deutschen Regierung. Das wäre dann Hochverrat!

60 Milliarden deutsche Steuergelder

Mit Blick auf diese recht umfangreiche Zusammenfassung bei Ansage! aus der Feder meines Autorenkollegen Theo-Paul Löwengrub verzichte ich auf eine nochmalige eigene Darlegung in Artikelform und empfehle stattdessen diesen zur nochmaligen Lektüre. Löwengrub wertet darin alle relevanten Nachrichten aus, so wie auch ich es getan hätte. Der Ansage!-Titel endet mit „…Deutschland schickt weiter Waffen“. Bislang sponserten wir, die deutschen Steuerzahler, die Selenskyj-Ukraine bereits in Höhe von 14,7 Milliarden Euro – plus unseren anteiligen Beitrag der EU-Hilfen für Kiew. Macht zusammen rund schlappe 22 Milliarden Euro. Nicht eingerechnet sind die Kosten von 6,8 Milliarden Euro pro Jahr für die eine Million Ukrainer, die sich – letztlich wegen Selenskyjs kriegsauslösender Rigorosität – bei uns in Deutschland niederließen.

Zu diesen Lasten kommen dann noch 20 bis 30 Milliarden Euro an Folgekosten für die Sprengung unserer Gasversorgung. Macht zusammen rund 60 Milliarden Euro, die uns das Ukraine-Abenteuer bisher kostete – wohlgemerkt für ein Nicht-NATO-Staat, mit dem wir wer eine gemeinsame Grenze noch irgendwelche Bündnisse haben. Das ist zehnmal so viel als die Haushaltslücke, um die aktuell gestritten wird. Wäre es da vermessen zu fordern, keinen Cent mehr für die Ukraine aufzuwenden, zumindest bis die Unschuld Selenskyjs an der Nord-Stream-Sabotage bewiesen ist?

“Zufälliges” Manöver im Manöver?

Rückblickend möchte ich einwenden: Ich bin kein Prophet, habe aber in meinem langen Leben theoretisches und praktisches Wissen wie auch Können gesammelt und vermag nicht nur eins und eins zusammenzuzählen. Davon zeugen meine Artikel zu dem Sabotage-Angriff auf Deutschland. In meinem Artikel vom September 2022, direkt nach dem Angriff, hielt ich eine Sprengung der Nord-Stream-Pipelines für wahrscheinlich, als andere noch von einem „Unfall“ sprachen. Auch hielt ich den Anschlag durch angeheuerte Wracktaucher aus Litauen für wahrscheinlich, weil „sich die USA die Finger nicht schmutzig machen“ wollten. Inzwischen spricht vieles dafür, dass es doch die USA waren, die zuvor ja bekanntlich “zufällig” viele Schiffe im Rahmen der NATO-Großübung in der Ostsee operieren ließen.

Und je mehr Schiffe irgendwo unterwegs sind, desto eher kann sich eines von ihnen anderen Dingen als dem eigentlichen Manöver widmen… Wobei das Spektrum dieser „Übung“ bereits alle Optionen öffnete: „Zu den Übungsszenarien gehören unter anderem amphibische Operationen, Schießübungen, U-Boot-Abwehr, Luftverteidigung, Minenräumen und Kampfmittelbeseitigung. Bei BALTOPS 2022 wurden auch robustere medizinische Einsatzszenarien trainiert, insbesondere das Bergen von Personen an Bord eines U-Boots.

Die Ukraine wäre sehr wohl fähig gewesen

Alsdann wurde ja ins Spiel gebracht, die Spuren des Anschlags wiesen in die Ukraine. Es solle sich um eine Operation mittels eines Segelschiffes mit sechs Mann und Sprengstoff an Bord gehandelt haben. Selbstverständlich ist bei einer solchen Meldung Vorsicht geboten; schließlich wurde sie von öffentlich-rechtlichen Medien ins Spiel gebracht; den Medien also, die Selenskyj uneingeschränkt hochhalten und der Ukraine so etwas nicht zutrauen oder zuschreiben möchten. Wirklich nicht? Ukrainer, die im Landkrieg durchaus eine erstaunliche Kampfkraft zeigen, sollen also keine ähnliche Kompetenz auch im Meer haben? Man sollte nicht vergessen: Die Ukraine verfügte immerhin über fast 1.000 Kilometer Schwarzmeerküste!

Dennoch spricht das eine oder andere Indiz der die neue Variante; vorab noch einmal das damalige Interview eines Tauchlaien mit einem gewissen “Alex, der sich nicht zu erkennen gibt und nur von hinten zu sehen ist. Für ein Segelschiff spricht, dass es nicht so auffällig ist wie ein Spezialschiff. Gegen ein solches spricht, dass es ist nicht wendig genug ist, auch wenn es – wie die meisten Segelschiffe – mit Motor unterwegs ist. Auch dümpeln Segelschiffe bekanntlich, wenn sie nicht unter Wind fahren. Obwohl sie daher für eine solche Operation eigentlich ungeeignet sind, könnte das für einen solchen Einsatz sprechen – eben weil sie unverdächtig erscheinen.

Technische Aspekte

Zum Einwand im Interview, ein Segelschiff habe keinen Kran, keinen Sauerstoff und keine Druckkammer und wenig Personal an Bord gehabt: Ein 15-Meter-Segelschiff hat normalerweise ein Beiboot mit an Bord, das am Heck mit einem Ausleger ins Wasser gelassen wird. Mit diesem lässt sich aber auch so manches anderes ins Wasser hieven. Sauerstoff ist bei jeder Tauchausfahrt mit an Bord, wobei er nicht für das Tauchen selbst verwendet, sondern nach Dekompressionsunfällen als erste Hilfe an Bord verabreicht wird. Druckkammern sind nicht an Bord von Tauchschiffen, sondern befinden sich in allen größeren Küstenstädten. Taucher mit Dekompressionsunfällen werden mit dem herbeigerufenen Hubschrauber knapp über dem Wasser in die Druckkammer geflogen, wo sie in den Druck der Tauchtiefe hinunterkomprimiert werden, um den Dekompressionsprozess nachzuholen. Ich kenne so eine Druckammer von innen – auch ohne einen Tauchunfall gehabt zu haben.

Die im Interview diskutierten Schwierigkeiten eines solchen Tauchmanövers treffen zu, sind aber bei Marine-Tauchern dieselben wie für uns Sporttaucher. Auch Letztere tauchen nicht mehr nur mit Pressluftflaschen (maximal 60 Meter Tiefe), sondern mit Kreislaufgeräten, sogenannten Rebreathern (m/eCCR), mit denen unter Verwendung von Trimix (einem Dreifachmischgas unter Herabsetzung des Sauerstoffanteils) bis zu 100 Meter tief getaucht werden kann, etwa beim Betauchen tief liegender Wracks. Ich kenne eine Handvoll Taucher, die das mit diesen Geräten in meinem heimatlichen Baggersee (45 Meter tief) üben. Dass nur wenige auf der Welt solche Techniken beherrschen würden, ist also Quatsch.

Wohl ein US-Job, aber unter Ausführung Dritter

Das Schwierigste in der dunklen Ostseebrühe war wohl das Auffinden der Pipeline. Ich war in der Ostsee auf nur 30 Meter Tiefe und sah kaum noch meine Hand vor der Maske. Erleichtert wird das Auffinden aber durch GPS-Ortung, das beim Wracktauchen Standard ist. Noch leichter zu orten ist eine linienförmige Pipeline, weil kein bestimmter Punkt gesprengt werden musste (als DLRG-Rettungstaucher mussten wir ohne GPS für die Bergung einzelne Punkte finden, nicht nur eine Linie). Das Deponieren des Sprengstoffes stellte sicher auch kein besonderes Problem dar, selbst wenn er nicht wie eine Haftmine an die Pipeline gehängt werden konnte. Der Betonmantel zur Verhinderung des Auftriebs erforderte nur ein paar Kilo Sprengstoff mehr. Und die Strömung in der Ostsee ist vernachlässigbar; sie kann etwa Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) abgerufen werden und betrug im Spätsommer 2022 um die 5 Meter pro Minute; das ist quasi nichts.

Was aber stimmt: Man braucht sicher einen ganzen Tag lang für solch einen Terroranschlag, wie es auch der Interviewte zu bedenken gab. Aber sollte das ein Problem sein? Ich bleibe dabei: Der Anschlag auf unsere Gasversorgung erfolgte wohl im Auftrag der USA, braucht aber nicht notwendigerweise von einem Marineschiff aus durchgeführt worden zu sein. Das könnte beispielsweise auch der litauische Wracktauchclub, den ich in Südfrankreich kennenlernte, mit logistischer Unterstützung der Ukraine und begleitet von der CIA bewerkstelligt haben. “Focus” beziehungsweise der “Wirtschaftskurier” stellten fünf mögliche Terrorstaaten vor, darunter auch Deutschland.

So etwas wie Hochverrat

Deutschland? Das ist natürlich Quatsch, dachte ich mir… denn Habeck hätte dem nur zugestimmt, wenn der Anschlag klimaneutral hätte durchgeführt werden können. Sollte man meinen. Doch wurde ich eines Besseren belehrt: Die Europaabgeordnete Viola von Cramon-Taubadel bedankte sich auf dem Parteitag der Grünen im Oktober 2022 explizit bei Habeck, dass er Nord Stream “endlich den Garaus gemacht” habe. Das ist kein Fake, hier das “Phönix”-Video vom zweiten Tag des damaligen Parteitages, etwa ab Minute 35:30. (das dritte unten aufrufen). Nun wissen wir vermutlich auch, was Habeck in Norwegen und anderswo zu tun hatte.

Fakt ist: Der Anschlag richtete sich gegen die deutsche Gasversorgung und würde, sollte er mit aktiver Mitwirkung oder auch nur Wissen und Duldung der Bundesregierung durchgeführt sein, worden, so etwas wie Hochverrat bedeuten. Nicht in jedem Land überlebt man einen solchen. Seien wir froh, dass die Pipeline nicht direkt dem russischen Staat gehörte, sondern einem Konsortium… denn der nachweisliche Angriff durch ein Land auf die staatliche Infrastruktur eines anderen Landes, wäre laut dem russischen Außenminister Lawrow, ein klarer Kriegsgrund (wäre der Anschlag nicht ohnehin schon Teil des „Krieges, den wir gegen Russland führen“, so Annalena Baerbock). Es ist gut möglich, dass der Urheber der Sabotage nie oder zumindest nicht zu unseren Lebzeiten ermittelt wird – weil die USA dies zu verhindern wissen. Vielleicht ja auch deshalb, weil Biden öffentlich im Beisein des Kanzlers ankündigt hatte, dass eine Sabotage der Gasversorgung Deutschland mittels Nord Stream erfolgen wird.

(Erstveröffentlichung auf ansage.org)

Meine früheren Artikel zum Anschlag online:

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