Hen Mazzig appellierte vergeblich:

Ich kann nicht glauben, dass ich das sagen muss: Am Holocaust-Gedenktag geht es um den Holocaust.
Hört auf, den Holocaust zu verallgemeinern. Hört auf, die Schrecken des Holocaust zu verharmlosen. Hört auf, den Holocaust als Waffe für Ihre politische Agenda zu missbrauchen. Hört auf, über Juden zu sprechen.
So einfach ist das.

Denn: Mal sehen, was in unserem Land so los war:

Olaf Scholz bekommt das Wort „Juden“ nicht über die Lippen:

Kommentar: „Er kriegt das Wort nicht raus. Hält der das Wort „Juden“ für eine Beschimpfung? Hat er Angst um Wählerstimmen? Oder weiß er nicht, an welchem Volk der Völkermord begangen wurde, der sich Shoah nennt?“

Es gab da einen Appell: Wie wäre es, wenn wir heute auf die wohlfeilen Reden zum Holocaust Remembrance Day verzichteten und uns alle verpflichten, dem Israelhass, dem Antisemitismus auf Deutschlands Straßen, in Schulen, Unis, Kneipen und Betrieben laut widersprechen und endlich Juden in Deutschland Sicherheit garantieren.

Aber natürlich wird Wahlkampf mit der Schoah gemacht. Ganz vorne mit dabei das Medikamenten-Ekel:

Zwei Kommentare:

1) Dieser Post ist eines Bundesministers unwürdig und sollte zur sofortigen Entlassung führen, wenn Bundeskanzler Scholz sich diese widerliche Entgleisung nicht selbst zurechnen lassen will.

2) Ich bin einfach nur entsetzt über diese Schamlosigkeit. Ein Hirn, das nur in Parteienkämpfen funktioniert. Keinerlei Bewusstsein für historische Ereignisse, deren Reichweite und moralische Dimension. Diese Instrumentalisierung der Schoah ist eine moralische Bankrotterklärung.

Lauterbach hat seinen Tweet anscheinend gelöscht. Aber dafür zogen dann was wie auch immer geartetes Grünes nach, wollten das wohl noch toppen:

Ein Kommentar: Könnte man sich drüber streiten, ob hier der nächste Fall von Holocaustrelativierung vorliegt? Geht Schlag auf Schlag bei den Linken.

LilaR hatte eine Bitte, die nicht erfüllt wurde, dazu waren sich die Herrschaften dann doch zu erhaben:

Liebe deutsche Wahlkämpfer.
Setzt im Wahlkampf gegen die AfD Argumente ein, Witz, Intelligenz, Fakten, Leidenschaft – setzt alles ein, was ihr habt.
Lasst die Finger von den Toten.
Lasst die Finger von der Shoah.
Lasst es.

Der öffentlich-rechtliche Oberhetzer Georg Restle will nicht zurückstehen:

80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz kann „Nie wieder!“ nur bedeuten, alles dagegen zu unternehmen, dass Faschisten und Rechtsextremisten in diesem Land wieder in die Nähe der Macht gelangen. Wer ihnen heute die Hand reicht, versündigt sich an den Opfern und Überlebenden.

Er bekam von Malca Goldstein-Wolf eine Antwort, die ihn aber sicherlich nicht tangiert hat:

Wie können ausgerechnet Sie, Georg Restle, es wagen von „Nie wieder“ zu sprechen?
Ich kenne kaum einen Journalisten im ÖRR, der so israelbesessen ist, wie Sie!
Ich kenne kaum einen Journalisten im ÖRR, den so viele Juden innerhalb meiner Community verachten.
Ich zitiere Ulf Poschardt in der JuedischeOnline:
„Ob Georg Restle ein Antisemit ist? Wer weiß das schon. Dass er nicht zimperlich ist, wenn es um jüdische Themen geht, ist offenkundig.“
Zeigen Sie wenigstens heute etwas Anstand, Georg Restle, und schweigen Sie!
Jedes Ihrer Worte klingt in jüdischen Ohren wie Hohn.

Oh, Frau von der Leyen kann es auch nicht lassen, hohle Worte auszublasen:

Morgen jährt sich die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum 80. Mal.
Wir werden die sechs Millionen kaltblütig ermordeten Juden und alle Opfer des Holocaust niemals vergessen.
Während die letzten Überlebenden dahinscheiden, ist es unsere Pflicht als Europäer, dieser unsäglichen Verbrechen zu gedenken und das Andenken der Opfer zu ehren.

Der Antisemitismus erhebt in Europa erneut sein hässliches Haupt.
Die Notwendigkeit, dagegen anzukämpfen, sowohl online als auch offline, war noch nie so groß.
Die Geschichte der Juden ist untrennbar mit der Geschichte Europas verbunden.
Wir sind entschlossen, das jüdische Leben in Europa nicht nur zu schützen, sondern zu feiern.

Wir kennen das Gesülze zur Genüge: Tote Juden von vor 80 Jahren müssen als Politfutter herhalten, lebende oder aktuell ermordete Juden interessieren nicht, außer für Sätze, die dem eigenen Handeln und sonstigen Reden vollkommen widersprechen. Aktueller Antisemitismus spielt keine Rolle, nur der „von rechts“. Wie soll jüdisches Leben in Europa geschützt werden, wenn die Politik, die Medien, die Sicherheitskräfte, die Justiz die Hauptquellen der Angriffe auf Juden, die großen Antisemitismus-Probleme leugnen?

Wogegen vorgegangen werden müsste, sieht man gerade unter dem Post von der EU-Kommissionspräsidentin – aber da wird nichts unternommen. Das große Heucheln ist in vollem Gange am internationalen Holocaust-Gedenktag!

Unser grüner Lieblings-Kanzlerkandidat inszenierte sich auch noch, ausgerechnet in Auschwitz:

Heute, am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, habe ich in Polen das Stammlager I und später das Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau besucht. Neben dem offiziellen Teil gab es auch ein paar Momente allein. Ich brauche dazu nichts zu sagen, denke ich.

Hätte er mal lieber überhaupt nichts gesagt, dann hätte ihm Birgit Kelle nicht schreiben müssen:

Man verzeihe mir die drastische Ausdrucksweise, aber dieser eitel inszenierte Betroffenheitsmüll auf dem Rücken ermordeter Juden, während Sie und ihre Partei Hunderttausende an Antisemiten ins Land holen, ist nicht nur zum Fremdschämen, sondern einfach nicht mehr zu ertragen.

Übrigens sind Teile unserer Qualitätsjournaille nicht in der Lage einfache geschichtliche Fakten auf die Reihe zu bekommen:

Für andere Geschichtsvergessene: Die Rote Armee hat Auschwitz befreit. Der SPIEGEL hat das korrigiert, nachdem tausende darauf aufmerksam machten.

Und international?

Der hässliche (innerlich noch mehr als äußerlich) kleine Troll in Irland (da heißen die Leprechaun) konnte es nicht lassen, die Holocaust-Gedenkveranstaltung als Podium für Prügel gegen Israel zu benutzen. 4 Juden, die still dagegen protestierten, indem sie aufstanden und ihm den Rücken zukehrten, wurden mit Gewalt (!) aus dem Saal entfernt.

Er wird absolut korrekt eingeordnet: Es gibt nur wenige Menschen, die die Chuzpe besitzen, Juden anzugreifen, während sie an den Holocaust erinnern. Doch der irische Präsident ist ein besonders übles Exemplar.

Auch der Kommentar von David Collier trifft voll ins Schwarze: Wenn Sie den Holocaust nicht erwähnen können, ohne auf Gaza zu verweisen, sind Sie ein Idiot, ein Antisemit und historisch ungebildet.

Oder auch dieser: Wenn ihr Juden von der Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag ausschließt, weil sie sich gegen die Einbeziehung eines Redners aussprechen, der ein böser kleiner Judenhasser ist, dann ist euer ganzes Land am Arsch. Irland ist dieser Ort.

Die australische Außenministerin hat offenbar auch keine Ahnung, wovon sie spricht, wenn sie über den Holocaust schwadroniert: „Der Mord an über einer Million Menschen, darunter über einer Million Juden.“ (Sie vertritt Australien bei der Auschwitz-Gedenkfeier und weiß nicht einmal, wie viele Juden ermordet wurden.) Oder sie weiß es und spielt es gezielt herunter.

Kanadas Noch-Premier Justin Trudeau:

Vor 80 Jahren wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Damit endete der systematische Mord und Völkermord des Nazi-Regimes. Morgen werde ich gemeinsam mit anderen Staats- und Regierungschefs auf dem Gelände von Auschwitz-Birkenau der Opfer des Holocaust gedenken, gegen den zunehmenden Antisemitismus und die Holocaust-Leugnung Stellung beziehen und unser Versprechen bekräftigen: Nie wieder.

Der schwadroniert von Nie Wieder – in seinem Land geht der Antisemitismus gerade so richtig ab, die Juden – nicht nur die Israelis – werden ständig angegriffen, belästigt, terrorisiert. Trudeau ist ein heuchlerischer Dampfplauderer, der nicht mal den Dampf für sein Geplauder zusammenbekommt!

Keir Starmer, Labour-Premier in Großbritannien:

Am Holocaust-Gedenktag gedenken wir der sechs Millionen Juden, die brutal ermordet wurden.
Heute und jeden Tag stellen wir uns dem Gift des Antisemitismus und des Hasses in all seinen Formen entgegen.

Er hat nur ansatzweise etwas in seiner Partei unternommen, nachdem sein Vorgänger sich als Voll-Antisemit gerierte. Aber ansonsten? Da ist Cheryls Ausbruch absolut berechtigt:

Hallo Keir,
Ich werde dies so respektvoll und höflich wie möglich sagen …
GEH. FICK. DICH.
Sie haben jeden antisemitischen Hassmarsch in Ihrem Land verteidigt, unterstützt, ermutigt, angestachelt und zugelassen. Sie haben sich gegen Israel und jeden Juden in Ihrem eigenen Land gestellt. Sie haben sich als Schandfleck für die Menschheit erwiesen. Ein Schandfleck für den Anstand. Sie haben persönlich dafür gesorgt, dass der Antisemitismus in Ihrem Land gedeiht.
GEH. FICK. DICH.

Der leider sehr passende Artikel in „Jüdische Rundschau“ zu den Gedenk-Scharaden:

80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz – Heuchlerische Gedenkkultur auf Kosten der Juden

Während die staatlich betreute Islamisierung fortschreitet, sind Politiker, kirchliche Würdenträger und Gedenk-Apostel jeder Couleur geradezu versessen darauf, die sechs Millionen Juden seit 80 Jahren in gratismutigen Ritualen zu „befreien“. Die Selbstbeweihräucherung der grün-linken Nachfahren des Tätervolkes wurde zur Perversion, als am 27. Januar 2024 deutsche Gedenkweltmeister in denselben Ritualen verharrten, während sich noch immer über Hundert israelische Geiseln in der Gefangenschaft der Hamas-Nazis befanden: Kinder, Männer und Frauen jeden Alters, verschleppt aus ihren Wohnungen, die Gedenk-Versessenen dazu aber eisern schwiegen. Auch zum diesjährigen Gedenktag legt unsere grün-linke israelfeindliche Politik Wert darauf, dass der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, lieber vor der „rechten Gefahr“ warnt, als nachhaltig und überfällig die suizidale deutsche Migrationspolitik zu kritisieren, wie es etwa die Jüdische Rundschau als einzige unabhängige jüdische Zeitung schon seit Jahren tut. (JR)

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