(zum Beitragsbild oben: Papst Franziskus beim Treffen mit PA-Präsident Mahmud Abbas, 2021)
Mit seinem Angriff gegen das um sein Leben kämpfende Israel hat der Pontifex den Vatikan in eine sehr düstere Vergangenheit zurückgeführt
Mit nur wenigen Worten hat Papst Franziskus die Beziehungen zwischen Juden und Christen in ihre schlimmste Krise seit Jahrzehnten gestürzt und Jahrelange anfällige Annäherung rückgängig gemacht.
In einem neuen Buch, das zum Jubiläumsjahr der katholischen Kirche veröffentlicht wurde, schrieb er:
Nach Angaben einiger Experten hat das, was im Gazastreifen geschieht, die Merkmale eines Völkermords. Wir sollten das sorgfältig untersuchen, um zu ermitteln, ob das der technischen Definition entspricht, die von Juristen und internationalen Gremien formuliert worden ist.
Das bei weitem nicht das erste Mal, dass der Papst Israel wegen des Krieges gegen die Hamas und die Hisbollah attackiert hat.
Im September beschimpfte er Israel wegen eines unmoralischen Mangels an Verhältnismäßigkeit. „Verteidigung muss immer im Verhältnis zum Angriff stehen“, sagte er. „Wenn etwas unverhältnismäßig ist, dann zeigt sich eine Tendenz zu Dominanz, die über das hinausgeht, was moralisch ist.“
Diese Bemerkungen waren zutiefst besorgniserregend. Das sind Anschuldigungen, die regelmäßig von Feinden Israels im Westen erhoben werden und sie sind in vielerlei Hinsicht beschämend.
Die „Völkermord“-Behauptung ist so haarsträubend wie monströs. Völkermord ist die absichtliche Vernichtung eines Volks. Doch laut des World Factbooks der CIA hat die Bevölkerung des Gazastreifens seit dem Pogrom vom 7. Oktober und dem Krieg, der folgte, um 2,02 Prozent zugenommen.
Die IDF sind weit davon entfernt die Einwohner des Gazastreifens auszulöschen, sondern haben sie im Streifen verschoben, um sie aus der Gefahrenzone zu bringen, während die IDF die Hamas zerschlug.
Der Papst hat also zu Verhältnismäßigkeit im Krieg Unrecht. Defensives militärisches Handeln muss nicht nur in Bezug auf jeden Angriff verhältnismäßig sein, sondern auch hinsichtlich der vom Feind dargestellten Gefahr. Die Bedrohung Israels ist die erklärte Absicht es vom Angesicht der Erde zu tilgen. Was, glaubt der Papst, ist die verhältnismäßige Reaktion darauf?
Wenn er wirklich argumentiert, dass die Reaktion in Ausmaß und Wesen identisch zum Angriff sein muss, schlägt er dann vor, dass Israel darangehen sollte 1.200 Gazaner zu ermorden, zu vergewaltigen und zu verstümmeln, wie es am 7. Oktober mit den Israelis gemacht wurde? Oder zehntausende Raketen und Drohnen in der Absicht auf Zivilisten im Gazastreifen und dem Libanon schießen sie zu ermorden, wie die Hamas und die Hisbollah es seit Jahren mit israelischen Zivilisten getan hat?
Israels militärisches Handeln erfolgt einzig in Verteidigung gegen den völkermörderischen Angriff mit der Absicht Israel und die Juden auszulöschen, wie es wiederholt von der Hamas, der Hisbollah und ihren Iranischen Marionettenspielern verkündet wird. Zu suggerieren, dass solche Selbstverteidigung Völkermord sei, ist ein zynische sprachliche Verkehrung und ein moralischer Bankrott höchsten Grades.
Das ist schon bestürzend genug, wenn es überall im Westen gesagt wird. Aber dass das Oberhaupt der katholischen Kirche sich selbst als derart moralisch verdreht zeigt, schockiert.
Papst Franziskus weiß sehr genau, dass der Internationale Strafgerichtshof derzeit einen Völkermord-Vorwurf gegen Israel untersucht, der von Südafrika erhoben wird. Diese völlig fadenscheinige Behauptung gründet auf den „Experten“, auf die der Papst verweist.
Doch das sind keine wirklichen Experten, sondern gehässige Propagandisten, die Lügen und Verfälschungen verbreiten, um Israel im Gericht der internationalen öffentlichen Meinung delegitimieren und vernichten wollen.
Warum hat dann der Papst diesem niederträchtigen Diskurs seine Unterstützung gegeben?
Die offensichtliche Antwort lautet, dass er aus einem Hintergrund der „Befreiungstheologie“ kommt, die Kirchen in der sich entwickelnden Welt seit mehr als einem halben Jahrhundert geprägt hat.
Dieses Denken hat die Religion politisiert und der Kirche eine Rolle im Kampf für die Unterdrückten und Enteigneten der Welt gegeben. Aber sie definiert das entsprechend der marxistischen Teilung zwischen den Mächtigen und den Machtlosen, die den Westen als Quelle von Unterdrückung und Rassismus darstellt und die sich entwickelnde Welt als untadelige Opfer.
Deses Denken – aus der Sicht aller, die ihr folgen – macht aus Israel einen Unterdrücker. Zusätzlich verschmilzt es die Unterstützung für die palästinensischen Araber mit einer Rückkehr der uralten christlichen Irrlehre des Supersessionismus.
Das war die Doktrin, dass die Juden wegen der Verweigerung der Göttlichkeit Jesu Gottes Liebe verwirkt hätten, so dass alle Verheißungen Gottes für die Juden, einschließlich des Landes Israel, verwirkt und stattdessen auf die Christen übergegangen seien.
Unter dem Einfluss palästinensisch-christlicher Befreiungstheologie besagt die aktualisierte Version, dass die Palästinenser heute die rechtmäßigen Erben des Landes seien und sogar den leidenden Jesus verkörpern, der von den Juden noch einmal gekreuzigt wird.
Diese bösartige Lüge hat, versehen mit der Imprimatur der religiösen Doktrin, große Verbreitung in den linken protestantischen Kirchen gefunden, die religiöse Überzeugung durch Sozialaktivismus ersetzt haben. Trotz der theologischen Differenzen zwischen Katholiken und Protestanten ist auch Papst Franziskus ein Anhänger davon, verstärkt durch den Trend im katholischen Denken nach dem Zweiten Weltkrieg, das sich den Pazifismus zueigen machte und fast jede Rechtfertigung für Krieg ablehnte.
Das hat den Papst dazu gebracht Sprache zu benutzen, die Juden erschauern lässt. Wenn er suggeriert, dass die Juden des Völkermords schuldig sein könnte, dann ist es schwer Echos der Anschuldigungen seiner Vorgänger zu hören, dass die Juden des Gottesmordes schuldig seien – die Behauptung, die hinter Jahrhunderten Gemetzel an Juden steckt.
Dieses Echo ist kein Zufall.
Am ersten Jahrestag des Pogroms vom 7. Oktober in Israel nutzte der Papst ein boshaftes Zitat aus den Evangelien, um die Übel des Krieges zu verurteilen. Das war die Beschuldigung, die Juden „haben den Teufel zum Vater“, das Jahrhunderte lang christliche Angriffe auf Juden antrieb.
Mit anderen Worten: Sein Angriff auf Israel ist weit mehr als linke Standardfeindschaft gegenüber der Existenz des jüdischen Staats. Er ist ein Wiederkäuen des uralten christlich-theologischen Hasses auf die Juden und der Wunsch, sie auszulöschen.
Das wirft den Vatikan um mehrere Jahrzehnte zurück. Anders als protestantische Kirchen haben die Katholiken seit den 1960-er Jahren beträchtliche Versuche unternommen, ihre uralten Verleumdungen gegen die Juden zurückzunehmen und Reue für das auszudrücken, was die Kirche dem jüdischen Volk angetan hat.
Besonders neuralgisch war das Verhalten von Papst Pius XII. gewesen, dem vorgeworfen wird, es versäumt zu haben, sich öffentlich gegen die Nazis zu äußern und die Kirche damit zum Komplizen des Holocaust gemacht hat.
Heute hat Papst Franziskus diese ganzen Fortschritte zunichte gemacht.
Dennoch hat er auch Gutes über Israel und die Juden gesagt. Im Magazin Tablet weist Adam Gregerman darauf hin, dass der Papst die Veränderung im katholischen Denken über das Judentum gefeiert hat, was bedeutete, dass „Feinde und Fremde zu Freunden und Brüdern geworden sind“; Traurigkeit wegen Vergehen der Katholiken an Juden in der Vergangenheit ausdrückte; sagte: „Der Staat Israel hat jedes Recht in Sicherheit und Wohlstand zu existieren“; und darauf bestand, dass „die Juden anzugreifen Antisemitismus ist, aber ein offener Angriff auf den Staat Israel ist auch Antisemitismus“.
In Antwort auf einen Brief eines jüdischen Wissenschaftlers vom November 2023, der große Sorge wegen „der schlimmsten Welle des Antisemitismus seit 1945“ zum Ausdruck brachte, sagte er, die Gräuel vom 7. Oktober erinnerten ihn daran, dass das Versprechen „nie wieder“ maßgeblich bleibe und erneut bestätigt werden müsse.
Wie sieht dann die Erklärung dieses offensichtlichen Widerspruchs aus?
Die Antwort lautet sicher, dass der Papst komplett von seiner Identifikation mit leidenden Opfern getrieben ist – und da alle Kriege unvermeidlich Opfer schaffen, ist er immer gegen Krieg. Vier Tage nach dem Pogrom vom 7. Oktober sagte er:
Kein Krieg ist die Tränen einer Mutter wert, die ihr Kind verstümmelt oder getötet sieht; kein Krieg ist den Verlust von leben oder auch nur eines einzigen menschlichen Lebens wert.
Er ist Konsequentialist. Weil er nur die schrecklichen Folgen des Krieges sieht, wird die Ursache irrelevant. Krieg zur Beendigung eines Völkermords wird damit genauso schlimm wie Völkermord.
Dieses amoralische Denken führt ihn im Effekt dazu jede Rechtfertigung für einen gerechten Krieg zu bestreiten. Er verurteilt damit unschuldige Opfer von Aggression – in diesem Fall die Israelis – unweigerlich zu unbegrenztem Gemetzel, Folter und Leid und letztendlich den Staat Israel selbst zu existenzieller Vernichtung.
Im Glauben, dass Krieg an sich ein Verbrechen gegen die Menschheit ist, entschuldigt und säubert er tatsächliche Verbrechen gegen die Menschheit, ermutigt implizit sogar dazu, während er die Vereidigung dagegen zu Anathema macht.
Indem er glaubt, dass diese aus dem Marxismus abgeleitete Ideologie Gewissen zeig, hat Papst Franziskus sich zum Komplizen des Bösen gemacht.