Greta Thunberg ist auf dem Weg das Volk im Gazastreifen zu retten. Die 22-jährige schwedische Klima-Kreuzritterin ist eine von 12 israelfeindlichen Aktivisten, die auf dem Boot Madleen zum Gazastreifen schippert, angeblich um der umkämpften Enklave Hilfe zu bringen und Israels Seeblockade herauszufordern.
Obwohl das Boot immer noch mehrere Tage von der Küste entfernt ist, sorgt es aufgrund des Bekanntheitsgrads einiger der Passagiere bereits für Schlagzeilen. Neben Thunberg befinden sich der Game of Thrones-Schauspieler Liam Cunningham, die französische Politikerin Rima Hassan und Al-Jazira-Journalist Omar Faiad an Bord.
Da die sozialen Medien mit Bildern der auf See umherziehenden Aktivisten überflutet werden und die Mainstream-Medien wie Associated Press, ABC Australia und CBS News fangen an über den „humanitären Auftrag“ des Schiffs zu berichten, ist es wichtig, dass Nachrichtenkonsumenten verstehen, warum der Gazastreifens blockiert ist und sich der schäbigen Geschichte der vergangenen Versuche die Blockade zu brechen bewusst sind.
Greta Thunberg’s so-called “freedom flotilla” encapsulates the delusion and hypocrisy surrounding the Israel-Gaza war.
— Maccabee Task Force (@MacTaskForce) June 3, 2025
This isn’t a humanitarian mission—it’s a Mediterranean leisure cruise. Participants are smiling, swimming, and filming TikTok videos. This is self-serving… pic.twitter.com/eUzhsXW54r
Greta Thunbergs sogenannte „Freiheitsflottille“ beschreibt die Einbildung und Scheinheiligkeit im Umfeld des Kriegs zwischen Israel und dem Gazastreifen.
Das ist keine humanitäre Mission – das ist eine Urlaubsfahrt. Die Teilnehmer lachen, schwimmen und filmen TikTok-Videos. Das ist eigennütziger Aktivismus. Und seien wir ehrlich: Sie würde diese Nummer nirgendwo in der Nähe von Hamas-kontrollierten Gewässern wagen
Sie weiß, dass sie in Sicherheit ist, weil Israel die Hamas im Schwitzkasten hat.
Das ist kein Aktivismus. Das ist ein Auftritt. Und sie ist armselig.
Die Blockade des Gazastreifens: eine kurze Geschichte
Nach der gewaltsamen Übernahme des Gazastreifens durch die Hamas 2007 beschränkten sowohl Israel als auch Ägypten den Seeverkehr vor der Küste des Gazastreifens, um Waffenschmuggel durch die Hamas einzudämmen.
2008 erklärte Israel das Mittelmeer unmittelbar vor dem Gazastreifen zum Kriegsgebiet und behielt sich das Recht vor, in dieses Gebiet einfahrende Schiffe zu kontrollieren. 2009 verhängte Israel dann eine totale Seeblockade des Gazastreifens.
Seit der Verhängung der Seeblockade im Jahr 2009 hat es mehrere Vorfälle gegeben, bei denen das israelische Militär Schiffe abfingen, die Waffen für die Hamas oder andere Terrororganisationen im Gazastreifen transportierten.
Das zugehörte die Victoria, die 2011 mit 50t iranischer Waffen abgefangen wurde; die Klos-C, ein iranisches Waffenschiff, das 2014 sichergestellt wurde; und ein als Fischerboot getarntes, Waffen schmuggelndes Schiff, das 2016 abgefangen wurde.
Neben der Seeblockade des Gazastreifens gab es noch Einschränkungen beim Import von Waren über die Übergänge zwischen dem Gazastreifen und Israel sowie auch Ägypten an Land, die ebenfalls dazu gedacht waren, die Fähigkeit der Hamas einzuschränken Waffen und andere für ihre Terrorinfrastruktur gedachten Waren einzuführen.
Die israelisch-ägyptische Land- und See-Blockade des Gazastreifens mag zwar brutal erscheinen, doch es handelt sich um eine legale Notwendigkeit, die die Menschen im Gazastreifen versorgt und zugleich der Abschreckung für die Terrorkampagne dient.
Es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass sich bei der Blockade des Gazastreifens anders, als es von einigen Aktivisten und Journalisten dargestellt wird, keine „Belagerung“ ist. Abgesehen von einem kurzen, zweimonatigen Zeitraum (März bis Mai 2025) während des laufenden Kriegs zwischen Israel und der Hamas hat es nie längere Zeiträume gegeben, in denen die Einfuhr von Lebensmitteln und anderen Notwendigkeiten völlig verboten war.

Krise im Gazastreifen
Monate lang hat die Hamas Hilfe gestohlen und den Zugang der Zivilisten zu Lebensmitteln blockiert. Als die von den USA gestützte Gaza Humanitarian Foundation eingriff, um die Hamas davon abzuhalten Hilfe umzuleiten, verbreitete die Hamas Lügen, um ihre Anstrengungen zu sabotieren.
Die wahre Tragödie? Die Hamas hortet Hilfe, Zivilisten riskieren ihr Leben, um Zugang dazu zu bekommen und die Hamas bestraft sie dafür, dass sie das tun.
Das ist kein humanitäre Krise – da ist das Ergebnis der Kontrolle der Hamas über den Gazastreifen.
Versuche die Blockade zu brechen
Fast so lange wie es die Gaza-Blockade gab, haben Aktivisten versucht sie zu brechen; dabei legten sie mehr Wert auf öffentliche Aufmerksamkeit als darauf den Menschen im Gazastreifen tatsächlich Hilfe zu bringen. Selbst in diesem aktuellen Fall der Madleen haben die Organisatoren zugegeben, dass die begrenzte Menge an Hilfe auf diesem Schiff „symbolisch“ ist.
Den berühmtesten Versuch die Blockade zu brechen gab es 2010, als israelische Streitkräfte eine Flottille abfingen (angeführt vom Schiff Mavi Marmara), die versuchte die Küste des Gazastreifens zu erreichen. Nachdem israelische Marinekommandos das Führungsschiff geentert hatten, brach eine gewalttätige Konfrontation zwischen den „Friedensaktivisten“ und den Soldaten aus, die den Tod 10 türkischer Aktivisten und die Verletzung mehrerer israelischer Soldaten zur Folge hatte.
Die türkische Organisation, die diese Flottille organisiert hatte, die Stiftung für Menschenrechte und Freiheiten und Humanitäre Entlastung (IHH) hat Berichten zufolge Verbindungen zur Hamas und konzentrierte sich stärker darauf der israelischen Blockade zu trotzen, als den Menschen im Gazastreifen Hilfe zu bringen. Die Hilfe, die in Israel ausgeladen wurde, wurde dann von der Hamas-Obrigkeit im Gazastreifen abgelehnt.
15 Jahre später ist die IHH weiter in die Freedom Flotilla Coalition involviert, die den jüngsten Versuch der Madleen die Blockade zu durchbrechen sponsert.
Während die öffentliche Kampagne um Greta Thunberg und die Madleen immer mehr an Fahrt aufnimmt, stellt sich die Frage: Werden die Medien ihrem Publikum einen angemessenen Kontext zum Verständnis der israelischen Blockade des Gazastreifens bieten oder wird diese jüngste Nummer als nur als Blitzableiter für falsche Narrative und irreführende Informationen zu Israels Krieg gegen die Hamas dienen?