Der HERR Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. Psalm 46,8 (Lutherbibel 2017)
Gaza: 550 Raketen gefeuert, Israel plant „zusätzliche Operationen“
Einen Tag nachdem die im Gazastreifen agierende Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) rund 550 Raketen und Mörsergranaten auf Israel abfeuerte, hat Verteidigungsminister Joav Gallant am heutigen Donnerstag „eine Reihe zusätzlicher Operationen“ angeordnet. Er wies Sicherheitsdienste an, sich „auf eine größere Reichweite“ des Raketenbeschusses einzustellen. Meldungen über einen bevorstehenden Waffenstillstand wurden von der Likud-Partei von Premierminister Benjamin Netanjahu dementiert. Die israelische Militäroperation „Schild und Pfeil“ begann am frühen Dienstagmorgen, als die israelische Luftwaffe in koordinierten Angriffen drei hochrangige PIJ-Kommandeure im Gazastreifen tötete. Nach knapp eineinhalb Tagen angespannter Ruhe setzten am Mittwochmittag die erwarteten Vergeltungsangriffe ein. Hunderttausende Israelis mussten wiederholt Schutzbunker aufsuchen. 110 PIJ-Raketen schlugen im Gazastreifen ein, 154 konnten vom israelischen Abwehrsystem abgefangen werden. Die meisten übrigen Raketen schlugen in unbewohntem Gelände ein. Neben den Ortschaften in unmittelbarer Nähe zum Gazastreifen gerieten auch Beerscheba sowie die Metropole Tel Aviv unter Beschuss. Am Mittwochnachmittag wurden auf dem Ben-Gurion-Flughafen Landungen kurzzeitig gestoppt, ankommende Flugzeuge flogen Warteschleifen. Nach wenigen Minuten wurde der Betrieb, koordiniert mit der israelischen Luftwaffe, wieder aufgenommen. In der Nacht zum Donnerstag wurde ein weiterer hochrangiger PIJ-Führer bei einem israelischen Luftangriff getötet. Er soll der für Raketenangriffe verantwortliche Kommandeur gewesen sein.
Die israelische Armee führte Luftangriffe gegen bisher 166 PIJ-Stellungen durch. Seit Dienstag sind im Gazastreifen mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen, darunter mehrere Zivilisten, die infolge israelischer Luftangriffe sowie durch fehlgeleitete PIJ-Raketen getötet wurden. In Israel verletzten sich einige Menschen, als sie sich bei Luftalarm in Sicherheit brachten. Andere mussten wegen Panikattacken behandelt werden. In zahlreichen Städten entstand umfangreicher Sachschaden durch herunterfallende Raketentrümmer.
Sicherheitsvorkehrungen weiter in Kraft
Die am Dienstagmorgen für Südisrael angeordneten Sicherheitsvorkehrungen, wie das Verbot von Versammlungen im Freien sowie Schulschließungen, sind weiterhin in Kraft. In mehreren besonders gefährdeten Ortschaften wurde die Bevölkerung evakuiert und in andere Landesteile gebracht. Mancherorts blieben lediglich Mitarbeiter von Notfalldiensten oder Milchviehhalter zurück.
Hamas bisher nicht involviert
Israel geht bisher ausschließlich gegen den Palästinensischen Islamischen Dschihad vor und versucht, einen Konflikt mit der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation Hamas zu vermeiden. Die Hamas hat in Stellungnahmen mehrmals mit Vergeltung gedroht, bisher jedoch keinen eigenen Angriff gegen Israel unternommen. „[Die Hamas] hat mehr zu verlieren”, erklärte Militärexperte Dr. Moshe Elad. „Jeden Tag kommen rund 20.000 palästinensische Arbeiter aus dem Gazastreifen nach Israel und die Hamas weiß, das wird sofort enden, sollte sie Israel angreifen.“ Dennoch sei ein Angriff möglich, auch durch Hamas-Einheiten im Libanon. Auf einen solchen Mehr-Fronten-Krieg sei Israel jedoch vorbereitet, sagte Elad.
Am Mittwochnachmittag, als der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen bereits begonnen hatte, wurde in Bat Hadar, zwölf Kilometer von der Gaza-Grenze entfernt, ein von der ICEJ-Deutschland gesponserter Schutzbunker aufgestellt. Angesichts des Raketenbeschusses war es für die knapp 800 Einwohner Bat Hadars eine besondere Ermutigung zu wissen, dass Christen in Deutschland und weltweit an sie denken.
Vielen Dank an alle Spender!
Bitte helfen Sie uns, weitere Schutzbunker in besonders gefährdeten Ortschaften aufzustellen und Menschenleben zu retten. Als Verwendungszweck bitte „Schutzbunker“ angeben, vielen Dank!
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Tunesien: Tote bei Anschlag nahe Synagoge
Bei einem Anschlag in der Nähe einer Synagoge auf der tunesischen Insel Djerba sind am Dienstag fünf Menschen getötet worden. Bei den Toten handelt es sich um zwei jüdische Pilger und drei tunesische Sicherheitsmänner. Vier weitere Sicherheitskräfte und vier weitere Zivilisten wurden zum Teil schwer verletzt. Bei den getöteten Pilgern handelte sich um einen 42-jährigen Franzosen und seinen 30-jährigen Cousin, der sowohl tunesischer als auch israelischer Staatsbürger war. Die beiden hatten mit Hunderten weiteren jüdischen und israelischen Besuchern anlässlich des jüdischen Feiertags Lag Ba‘Omer die berühmte El-Ghriba-Synagoge besucht. Bei dem Attentäter soll es sich um einen Wachmann eines nahegelegenen Marinestützpunktes gehandelt haben. Er soll zunächst einen Kollegen erschossen haben und anschließend zur Synagoge gefahren sein, wo er auf dort postierte Sicherheitskräfte schoss.
Die Sicherheitskräfte erschossen ihn, bevor er die Synagoge betreten konnte. Das Motiv ist bislang unklar. Der tunesische Präsident Kais Saied sprach von einem „kriminellen Anschlag“, mit dem versucht worden sei, Tunesien zu „destabilisieren“. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts lebten rund 100.000 Juden in Tunesien. Antijüdische Gesetze in den Jahren nach der tunesischen Unabhängigkeit zwangen die meisten von ihnen zur Auswanderung, vor allem nach Israel oder Frankreich. Heute leben noch etwa 1.500 Juden in dem nordafrikanischen Land, v.a. in Tunis und auf der rund 500 Kilometer entfernten Insel Djerba. Jedes Jahr besuchen tausende Juden aus Tunesien und dem Ausland anlässlich des jüdischen Feiertags Lag Ba‘Omer die El-Ghriba-Synagoge.
Israelfeindliche „Nakba“-Veranstaltung im US-Senat
Der demokratische US-Senator Bernie Sanders hat am Mittwoch anlässlich des 75. Jahrestags der Staatsgründung Israels eine Gedenkveranstaltung zur „Nakba“ (Deutsch: Katastrophe) im US-Senat ermöglicht. Organisiert wurde die Veranstaltung u.a. von der demokratischen Kongressabgeordneten Rashida Tlaib. Ursprünglich sollte sie im Besucherzentrum des US-Kongresses ausgerichtet werden, wurde jedoch vom Republikaner Kevin McCarthy, Sprecher des Repräsentantenhauses, gestoppt. Daraufhin bot Sanders die Durchführung in den Räumen des Senats an. In der Einladung hieß es, „zionistische Milizen und die israelische Armee vertrieben rund drei Viertel aller Palästinenser gewaltsam aus ihren Häusern und ihrem Heimatland“. Ziel der Veranstaltung sei, „Kongressabgeordnete über die andauernde Nakba“, denen die Palästinenser durch Israel ausgesetzt seien, „aufzuklären“.
Das Narrativ der Nakba stellt Palästinenser ausschließlich als Opfer dar, nicht als Konfliktpartei in der Auseinandersetzung mit den im selben Land lebenden Juden. Die Tatsache, dass der UN-Teilungsplan von 1947 die Errichtung eines jüdischen und eines arabischen Staates im britischen Mandatsgebiet vorsah, oder dass fünf arabische Armeen in den neugegründeten jüdischen Staat einmarschierten, wird ebenso verschwiegen, wie zahlreiche Friedensangebote seitens Israel, die u.a. die Errichtung eines Palästinenserstaats beinhalteten. Tlaibs Eltern sind Palästinenser, ihre Großmutter lebt im Westjordanland. Sie ist für ihre israelfeindlichen Einstellungen bekannt. Sie unterstützt die BDS-Bewegung, bezeichnet Israel als „Apartheid-Staat“ und sah sich bereits dem Vorwurf ausgesetzt, sich antisemitischer Anspielungen auf eine „jüdische Weltverschwörung“ bedient zu haben.
(Zum Beitragsbild ganz oben: GPO/Haim Zach, Das israelische Abwehrsystem Iron Dome fängt eine Gaza-Rakete ab, Archivbild ICEJ)