Der Jesus, der die Kreuzigung überlebte und das Turiner Grabtuch

* von Roland M. Horn

Die Evangelien kennen nur einen „Jesus von Nazareth“, einen historischen Jesus – nicht das von Paulus erschaffende „erhöhte“ Konstrukt, in dem Jesus nur noch ein Drittel der Gottheit darstellen, die auf der mathematisch falschen Basis von 3*1=1 basiert. Im Prinzip ist der Glaube an einen “dreieinigen Gott” kein Monotheismus, sondern eine merkwürdige Form von Tritheismus. Entgegen den Behauptungen der katholischen Kirche und der Bibelfundamentalisten sind die Evangelien widersprüchlich und man kann zu völlig verschiedenen Ergebnissen kommen. Und viele Forscher, Theologen und Autoren kamen tatsächlich zu vollkommen anderen und von Paulus abweichenden Ansichten und präsentieren den jeweils aus ihrer eigenen Forschungsarbeit sich ergebenden „anderen Jesus“. Einer dieser Jesus ist der Jesus der die Kreuzigung überlebte. Dafür gibt es eine Reihe von Indizien, wir wollen uns an dieser Stelle aber auf das Turiner Grabtuch beschränken.

Beweismittel Turiner Grabtuch

Das_erste_Foto_vom_Turiner_Grabtuch_wurde_1898_von_Secondo_Pia_aufgenommen.jpg. Das linke Bild zeigt das Positivbild des Gesichts im Turiner Grabtuch auf der Negativ-Fotoplatte von Secondo Pia in hoher Auflösung, das rechte Bild zeigt das entwickelte Foto. Rudolf Berwanger, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Viel wurde über das sogenannte Turiner Grabtuch geschrieben, mit am ausführlichsten beschäftigten sich der Religionspädagoge Holger Kersten und der Parapsychologe Elmar R. Gruber mit diesem Thema, besonders ausführlich in ihrem gemeinsamen Buch Jesus starb nicht am Kreuz. Das Corpus Delikti ist ein Stück Stoff, das in einer Kapelle im italienischen Turin aufbewahrt wurde. Auf diesem Tuch soll das Antlitz Jesu „auf wunderbare Weise“ erhalten geblieben sein.

Die wissenschaftliche Neugier hat sich erst vor etwas mehr als einem Jahrhundert für dieses Stück Stoff interessiert, doch weder Messungen, Strahlenbeschuss, noch Nahaufnahmen und Computeranalysen haben uns je weitergebracht. Dies sollte sich erst am 13. Oktober 1988 ändern, als Experten gleich dreier Labors nach eingehender Untersuchung erklärten, dass das Tuch aus dem Mittelalter stamme und schlicht eine Fälschung sei. Ist damit das Thema schon beendet? Mitnichten, denn Kersten und Gruber fragten sich, wer ein Interesse an einer derartigen Fälschung haben sollte und nahmen sich selbst ausgiebig der Sache an.

Die beiden Autoren beschreiben das Turiner Grabstoff als 4,36 Meter lang, 1,10 Meter breit und das deutliche Abbild eines männlichen Körpers zeigend. Auf der einen Hälfte des Tuchs sieht man die Rückenansicht, auf der anderen die Vorderansicht dieses Körpers. Das Tuch wurde in der Mitte über den Kopf des Mannes gelegt. Kopf, Gesicht, Arme, Hände, Beine und Füße sind gut zu erkennen. Das Bild ist größtenteils sepiafarben, doch einige Partien erscheinen grau. Auf dem Tuch sind deutlich Blutspuren zu erkennen, die im Original fahl karmesinrot aussehen.

Auf dem Tuch fallen Kersten und Gruber sofort zwei längs verlaufende dunkle Streifen auf; und die erweitern sich an einigen Stellen zu rhombenförmigen größeren Flecken, bei denen es sich nach Ansicht der Autoren eindeutig um Brandflecken aus dem 16. Jahrhundert handelt, die durch helle Flicken ausgebessert wurden.

Möglicherweise wurde ein Streifen entlang einer Seite des Grabtuchs aus ästhetischen Gründen später angenäht, wodurch das Abbild in die Mitte der Textilbahn rückte; neuere Untersuchungen würden allerdings zeigen, dass es sich vermutlich um einen abgenähten Teil des Originaltuchs handelt, der einst wie eine Tasche verwendet wurde, durch die für die Ausstellung des Tuchs ein Seil gezogen wurde. Heute ist der Seitenstreifen ein wenig kürzer als das Tuch selbst. An beiden Enden fehlen kurze Abschnitte – vermutlich ist der Stoff durch Abnutzung bei Zurschaustellungen beschädigt worden.

Das_zweite_Foto_vom_Turiner_Grabtuch_wurde_1931_von_Giuseppe_Enrie_aufgenommen. Das linke Bild zeigt das Positivbild des Gesichts im Turiner Grabtuch auf der Negativ-Fotoplatte von Giuseppe Enrie in hoher Auflösung, das rechte Bild zeigt das entwickelte Foto. Rudolf Berwanger, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Die Untersuchung des Tuchs

Modernes Abbild des Grabtuchs, koloriert. Jordi, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Im März 1988 gab der Vatikan eine Probe dieses Stoffes frei, damit mehrere Institute sie mit mittels Radiokarbon-Datierung untersuchen konnte, um so das Alter herauszufinden. Heraus kam, wie oben erwähnt, dass es im Mittelalter entstand. Forschungen aus früherer Zeit, auf die wir an dieser Stelle jedoch – mit einer Ausnahme – nicht eingehen wollen, galten somit als hinfällig. Diese Ausnahme bezieht sich auf die Untersuchung eines Biologen namens Paul Josef Vignon, 1997 Mitarbeiter des bedeutenden französischen Biologen Yves Delage, Professor an der Sorbonne in Paris und Direktor des Museums für Naturgeschichte. Seit 1890 beschäftige Vignon sich mit dem Turiner Grabtuch, um schließlich zu folgenden Schlüssen zu gelangen:

  1. Das Bild war durch direkten Kontakt mit einem Körper, aber durch eine Art von Projektion entstanden.
  2. Körpereigene Ausdünstungen mussten die Ursache für die Entstehung des Bildnisses sein.
  3. Die Wärme des Körpers hatte die Ausdünstungen nach dem physikalischen Gesetzen der Schwerkraft ausschließlich senkrechter Abstrahlung (durch aufsteigende Wärme) auf das Gewebe übertragen.“ (Kersten/Gruber; : Jesus starb nicht am Kreuz. München 1999 1998, S. 34f)

Wie dieser Vorgang allerdings vor sich gegangen war, war Vignon unklar, und so wandte er sich an den Chemiker Professor René Colson von der École Polytechnique in Paris. Der untersuchte die Auswirkungen von Gasen auf lichtempfindliche Platten und schlug vor, mit Zinkdämpfen zu arbeiten. So übertrugen Vignon und er Zinkpuder auf einen Gipskopf auf, den sie anschließend in der Weise unter eine fotografische Glaspatte legten, dass das Relief die Platte mit Stirn, Nase und Bart berührte. 24 Stunden dauerte dieser Prozess, und dann entwickelten Vignon und Colson die Fotopatte. Das Ergebnis war verblüffend: Klar und deutlich war der Abdruck eines bärtigen Männerkopfes sichtbar geworden. Die beiden Wissenschaftler waren überzeugt davon, dass sie den Entstehungsprozess auf dem Turiner Grabtuch entdeckt hatten.

Doch welche chemischen Stoffe hatten auf dem Turiner Grabtuch auf eine solche Weise zusammengewirkt, dass sie das Abbild erzeugen konnten? Nun experimentierten die beiden Wissenschaftlicher mit Ammoniakdämpfen in Reaktion mit pulverisierter Aloe (aloe medicinalis), die sie auf den Leintüchern auftrugen. Dabei erinnerten sie sich an die Mischung von Aloe und Myrrhe, die Nikodemus dem Johannes-Evangelium zufolge bei der Grablegung Jesu verwendet hatten.

„Die Ergebnisse waren in ihrer Struktur und dem farblichen Erscheinungsbild so verblüffend, dass die Forscher daraus ihre ‚Vaporisierungs-Theorie‘ der Bildentstehung entwickelten: Ammoniakale feuchte Dämpfe von der Harnstoffgärung, die in Qual und Fieberschweiß reichlich vorhanden seien, hätten mit der Mischung von Aloe und Myrrhe einen Oxydationsprozess in der Zellulose der Flachsfasern hervorgerufen, wodurch die Oberfläche des Stoffes verfärbt wurde“, schreiben Kersten und Gruber. (S. 35f)

Die Verfärbung entstand ihrer Theorie zufolge durch die Reaktion der vom Grabtuch aufgesogenen Lösung von Aloe und Myrrhe, „durch die Bildung von Ammoniumkarbonat, dessen Dämpfe in der feuchten Atmosphäre zwischen Haut und Leintuch die Fasern direkt proportional zum Kontakt mit dem Körper dunkel verfärbt hätten“. Aus diesem Grund sei die Färbung an jenen Stellen am stärksten, an denen das Tuch den Körper berührt und am schwächsten, wo Körper und Tuch am weitesten auseinander lagen. Die klar dunklere Färbung des Blutes erklärten die Forscher als durch eine stärkere Reaktion entstanden.

Nachdem die These Vignons kontrovers diskutiert wurde, gelangen in den 1930er Jahren dem Turiner Fotografen Giuseppe Enrie technisch bessere Fotos des Abbilds auf dem Grabtuch.

Auf diesen Fotos fiel zunächst der unbekleidete Körper auf, und wie wir bereits wissen, wurden nach römischen Gesetzen Verbrecher nackt gekreuzigt. Jesus auf einer künstlerischen Darstellung nackt abzubilden, wäre dagegen undenkbar gewesen. Vor solch einer Blasphemie hätte jeder Künstler zurückgeschreckt. Auf den Fotos ist weiter ersichtlich, dass der Mann auf dem Bild mit Händen und Füßen am Querbalken und dem aufrechten Pfahl angenagelt wurde. Auch das war bis in die Regierungszeit von Kaiser Konstantin I. (306-337) Usus. Daraus ergibt sich, dass die Abbildung von einem Menschen stammt, der vor dem Jahr 330 ins Tuch gelegt wurde. Weiter sind auf dem Foto sechs Leidensstationen zu erkennen, wie sie in den Evangelien berichtet werden. Hinzugezogene Fachärzte stellten eine Schwellung unter dem rechten Auge und andere oberflächliche Gesichtswunden fest, die allem Anschein nach von den Schlägen im Gesicht stammen, denen Jesus ausgesetzt war.

Weiter erkennt man auf der Vorder- und Rückseite des Körpers, besonders deutlich auf den Schulter- und Rückenpartien, über 90 kleine, hantelförmige Wunden, die in Dreiergruppen in bestimmten Winkelabständen angeordnet sind, so dass nahezu zweifelsfrei auf eine Peitsche als Folterinstrument geschlossen werden kann. Der Umstand, dass die Wunden in der Schultergegend blutverschmiert erscheinen, lässt sich dadurch erklären, dass der Delinquent den Querbalken des Kreuzes selbst tragen musste.

Unregelmäßig verlaufende Blutflüsse auf der Stirn und der Kopfrückseite lassen leicht auf die Dornenkrone schließen, wobei interessant ist, dass die Dornenkrone nicht derart war, wie sie in der christlichen Ikonographie dargestellt wird, sondern sie in Form einer Haube den gesamten Kopf bedeckte. Und das erinnert tatsächlich an orientalische Kronen in jener Zeit.

Der Verlauf der größeren Blutströme der Nagelwunden, insbesondere eine der Handwunden, legen nahe, dass die Arme am Kreuz in einem Winkel von 55 bis 65 Grad von der Senkrechten ausgetreckt lagen.

Tatsächlich zeigen die Blutungen der Wunden, dass die Nägel durch die Handgelenke getrieben wurden und nicht durch die Hände. Auf allen künstlerischen Darstellungen sind aber die Handflächen durchbohrt, und auch Stigmatisierte tragen die Wundmale Christi in den Handflächen.

Auf Enries Fotos ist darüber hinaus aber noch der Lanzenstich zu erkennen – eine etwa 4,5 Zentimeter lange, ovale Wunde auf der rechten Seite, die zwischen der fünften und sechsten Rippe liegt. Aus dieser Wunde müsse eine große Menge Blut ausgeflossen sein, dessen Verteilung man insbesondere auf der Abbildung des Rückens erkennen könne.

Keine Zeichen größerer Verletzung findet man an den Ober- und Unterschenkeln, aber die sollen ja auch nicht zerschlagen worden sein.

Untersuchung der Umstände der Kreuzigung anhand des Turiner Grabtuches

Kersten benennt einen Arzt, den Chefchirurgen des St. Joseps-Hospitals in Paris, Pierre Barbet, als einen der ersten, der sich anschickte, die Umstände der Kreuzigung im Zusammenhang mit dem Abbild auf dem Turiner Grabtuch empirisch zu erforschen. Bei dessen Experimenten mit amputierten Armen kam er zu dem Ergebnis, dass bei einer Nagelung durch die Handflächen ein Körpergewicht von 40 Kilogramm ausreichend sei, um sie durchzureißen. Bei dem Mann, der auf dem Turiner Grabtuch abgebildet ist, befindet sich, wie bereits erwähnt, die entsprechende Wunde auf der Handwurzel im sogenannten „Destotschen Spalt“, und der reicht Barbet zufolge aus, um einen dicken Nagel ohne Mühe hindurchzuschlagen. Es sind die ringförmig angeordneten Handwurzelknochen, die für nötige Stabilität sorgen. Die Füße wurden bei dem „Mann auf dem Tuch“ im sogenannten „zweiten metatarsalen Spezium“ durchstochen. So wurden weder an den Händen noch an den Füßen größere Blutgefäße der Knochen zerstört, so dass ein aus diese Weise Gekreuzigter sich auf den Füßen abstützen konnte und sein Körpergewicht nicht die Hände durchreißen würde. Die Nagelungen konnten so ohne besondere Kraftanwendung durchgeführt werden und der Todeskampf könnte durch Abstützung und Hochziehen des Rumpfes tagelang dauern, was ja auch der eigentliche Sinn dieser brutalen Hinrichtungsmethode ist.

Der englische Arzt David Willis war es, der die Blutspur der Seitenwunde beschrieb. Er erkannte, dass die ungleichmäßige Ausbreitung, die von klaren Zonen unterbrochen war, eine Vermischung einer hellen Flüssigkeit mit dem Blut nahelegte. Dieser Befund wurde von anderen Ärzten bestätigt und beglaubigt so auch die Darstellung im Johannes-Evangelium, nach der „Blut und Wasser“ aus dieser Wunde flossen. Bezüglich des „Wassers“ gibt es allerdings zwei verschiedene Ansichten. So vermutet Barbet selbst, dass das „Wasser“ eine Flüssigkeit aus dem Herzbeutel gewesen sei, die normalerweise allerdings nur in kleinen Mengen vorkommt, durch die Folterung aber vermutlich vermehrt wurde, während der deutsche Röntgenologe Hermann Mödder Flüssigkeit aus dem Pleuraraum vermutet, der durch die Misshandlung vermehrt wurde. Eine ähnliche Spur verfolgt auch der amerikanische Arzt Anthony Sava, der in klinischen Untersuchungen mit Opfern schwerer Gewaltanwendung auf den Brustkorb feststellte, dass sich im Pleuraraum eine blutige Flüssigkeit ansammelt, deren Menge beachtlich sein kann. Kersten und Gruber halten aufgrund der vielen Wunden auf der Brust ein solche Erklärung „bei oberflächlicher“ Betrachtung für plausibel.

Die Beweise: Das Turiner Grabtuch zeigt einen lebendigen Mann

Religiös motivierte Wissenschaftler (sogenannte Sindonologen) wollen Anzeichen von Leichenstarre bei dem Mann auf dem Tuch erkennen, doch bei einer Untersuchung von unabhängigen Experten des „East Midlands Forensic Laboratory“ ergab sich, dass es sich bei dem „Mann auf dem Tuch“ um einen Lebendigen handeln musste! Dies war ersichtlich aufgrund der gleichmäßigen Verteilung der Flecken. Während bei einem Toten in verschiedenen Körperregionen unterschiedliche Temperaturen vorherrschen, ist die Verteilung nur bei einem funktionierenden Herz-Kreislauf-Mechanismus gleichmäßig. Weiter müsste man bei einem toten Körper stärkere Abdrücke auf dem Gesäß und den Schulterblättern erwarten, da das Blut aufgrund der Gravitation in einem solchen auf die niedrigsten Punkte absinken würden.

Zudem müssten beim Vorliegen einer Leichenstarre die Arme in jene Lage auseinanderstreben, die sie am Kreuz eingenommen hatten. Doch das ist nicht der Fall. Kein Wunder also, dass der von Kersten und Gruber befragte Prof. Dr. Wolfgang Bonte klar ausschloss, dass das Abbild des Mannes auf dem Tuch einen Toten darstellt, selbst wenn er im Unterarmbereich gefesselt gewesen sein sollte, wie Sindonologen oft aus medizinischer Sicht vollkommen unverständlicher Sicht unterstellen wollen, um doch noch eine Leichenstarre zu konstruieren. Dazu erfinden sie gern auch eine „Kinnbinde“, um ihre Behauptung aufrecht erhalten zu können, doch davon zeigt das Grabtuch keine Spur. Diese und alle anderen Versuche der Sindonologen, ihre These krampfhaft zu stützen, helfen nicht: Das Grabtuch zeigt einen Lebendigen und keinen Toten!

Beim Abbild dieses Lebenden können zwei verschiedene Arten von Blutungen unterschieden werden. 1. Eingetrocknetes Blut, das von den Misshandlungen, der Dornenkrone, der Seitenwunde stammt und 2. Frisches Blut, das erst dann aus dem Körper austrat, als der Körper – oder sagen wir doch gleich: Jesus – bereits horizontal auf dem Tuch lag. Das Blut, das aus geronnenen Wunden stammt, ist aufgeweicht und lediglich oberflächlich noch zu erkennen. Sie sind auf der Rückseite des Tuches schon nicht mehr erkennbar. Dass viele Blutflecken nur noch oberflächlich zu erkennen sind, liegt daran, dass Aloe und Myrrhe in großen Mengen das Tuch imprägniert haben. Diese weichen – auf einen lebendigen Organismus aufgebracht – durch die Schweißabsonderung die geronnenen Blutstellen auf.

Jenes Blut, das frisch auf das Leichentuch geraten ist, bildete Serumränder: Die festen Blutkörperchen hinterließen klumpenförmige Anhäufungen und sind von der klaren Flüssigkeit aus Wasser, Eiweißstoffen und Salzen, die bei der Blutgerinnung abgesondert wird, wie von einem Strahlenkranz umgeben. Die Blutkörperchen, die bereits am Körper eingetrocknet waren und erst durch die Mischung aus Schweiß, Aloe und Myrrhe wieder aufgeweicht wurden, zeigen keine Serumränder; insbesondere auf den Fotografien unter ultraviolettem Licht und mit Wood-Licht, dem Licht aus der sogenannten Wood-Lampe, einer speziellen Untersuchungsmethode aus der Dermatologie, mit der sich fluoreszierende Krankheitsherde und Pigmentveränderungen auf der Haut begutachten lassen, zeigen anstelle der Serumränder einen dichten Wall an den Rändern der Flecken, der sich durch das Fibrin, ein hochmolekulares, nicht wasserlöslichen Protein, das bei der Blutgerinnung entsteht, gebildet hat.

Kersten und Gruber gehen zunächst auf die Blutungen am Kopf ein und stellen fest, dass die spitzen Dornen der Krone kleine, tiefe Stiche hinterlassen haben. Diese winzigen Wunden von vielleicht ein bis zwei Millimetern Größe waren gut von dieser Krone verschlossen, und das bisschen Blut, das bei allen kleineren Wunden gesehen werden kann, ist gleich geronnen und hat sich in den Haaren verkrustet. Das Abbild auf dem Turiner Grabtuch zeigt jedoch deutlich mehr stärkere Blutgerinnsel am Hinterkopf, die in alle Richtungen verlaufen. Dieses Blut kann erst dann auf das Tuch getropft sein, als die Dornen gerade entfernt worden waren, bevor der Körper auf das Tuch gelegt wurde. Die Kopfhaut ist dünn, und dort befinden sich lediglich feine Blutgefäße, die durch den intakten Blutkreislauf mit Blut versorgt werden. Wäre zuvor ein Herzstillstand eingetreten, hätte das Blut aus den Kapillargefäßen unter der Hauptoberfläche aufgrund des Luftabschlusses, unter dem der Blutkreislauf stattfindet, zurückgezogen worden, und daraus würde resultieren, dass die Kapillaren blutleer wären, wodurch die Hautfarbe sprichwörtlich leichenblass geworden wäre. Aus zumindest derart kleinen Wunden hätte in diesem Fall kein Blut austreten können, da sofort eine intravasale (d. h. bereits innerhalb der Wunde stattfindende) Blutgerinnung eingesetzt hätte. Die Blutgefäße hätten sich in diesem Falle bereits beim Beginn der Erlahmung des Herzens im Todeskampf entleert. Ein weiterer Punkt für die These, dass Jesus die Kreuzigung überlebt hat.

Kersten und Gruber gehen zur Betrachtung der Blutspur auf der Stirn des „Mannes auf dem Tuch“ über, die die Form einer „verkehrten 3“ aufweist. Eine solche Form kann nur dann entstehen, wenn sich der Kopf in einer leicht gehobenen horizontalen Lage befindet. Daraus kann geschlossen werden, dass der Kopf auf eine Art Kissen gelegt wurde. In dieser Lage floss das langsam nachfließende Blut bis zu einer Stirnfalte und verteilte sich dann ein wenig. Während frisches Blut nachfloss, lief es weiter zu einer weiteren Stirnfalte, die ebenfalls durch die Dornenkrone entstanden war und an der höchstgelegenen Stelle des gesamten Körpers lag. Kersten und Gruber schreiben: „Selbst, wenn unter gewissen Umständen aus großen Wunden einer Leiche noch Blut auslaufen kann, ist dies an der hochgelagerten Stirn unter keinen Umständen denkbar. Diese Blutung ist ausschließlich durch Herz-Kreislauf-Tätigkeit möglich.“ – Ein weiterer Punkt für die Überlebens-These.

Kersten und Gruber sind mit ihrer Argumentation aber noch lange nicht am Ende, denn sie stellen unmittelbar im Anschluss fest, dass sich die übereinanderliegenden Hände in fast der gleichen Höhe befinden und man hier eindrücklich aufzeigen kann, dass neben bereits ausgetrocknetem Blut auch frisches Blut auf das Tuch gelangt ist und weisen auf drei Blutbahnen hin, die klar erkennbar von der Handwurzel aus in verschiedene Richtungen verlaufen. Die Autoren erklären, dass die linke Hand über der rechten liegt und deren Nagelwunde verdeckt. Sie stellen weiter fest, dass ein Teil des Blutes aus der sichtbaren Hand bei der Nagelung ans Kreuz auch in die Furche zwischen den angespannten Muskeln am Unterarm entlanglief und – wie es die Gravitation gebietet – nach unten tropfte. Die kleinen vertikal verlaufenden Blutgerinnsel verlaufen fast parallel, und so können Kersten und Gruber den Winkel errechnen, in dem sich die Arme mit dem Querbalken des Kreuzes befanden und kommen auf etwa 20 Grad zueinander. Daraus schließen sie auf den Spielraum, der zwischen der aufgerichteten und zusammengesackten Haltung des am Kreuz Hängenden bestand.

Jetzt kommt noch eine dritte sichtbare Blutspur ins Spiel, die Kersten und Gruber zufolge von keinem der „anerkannten Sindonologen“ erwähnt wird, obwohl sie klar und deutlich zu sehen ist. Und gerade diese Blutbahn ist es, die durch Form und Richtung beweist, dass sie erst entstanden sein kann, nachdem die Nägel aus der Wunde entfernt worden waren, wodurch die jeweilige Nagelwunde erneut zu bluten begann und das Blut sich flächenartig auf der flach da liegenden Hand ausgebreitet hat. Diese Blutbahn ist weit weniger scharf abgebildet als die anderen beiden und enthält Serumränder. Und die entstehen eben nur aus durch die Aktivität von vorhandenem Fibrin in frischem Blut, die sich nur in dem Falle darstellen, wenn sich das Blut auf einer wenig geneigten Fläche staut und deshalb nicht abfließen kann. Am Kreuz konnte das Blut noch abfließen, aber in der Lage auf dem Tuch nicht mehr. Aus einer Leiche kann kein Fibrin mehr austreten, und somit haben wir es mit einem weiteren Beweisstück dafür zu tun, dass der Gekreuzigte überlebt hat.

Kommen wir zur Seitenwunde: Auch hier erkennen Kersten und Gruber auf der Vorderansicht neben einem Flicken an den Brandstellen klar umrissene Blutgerinnsel, die dem seitlichen Schnitt entstammen und bereits am Kreuz gerannen. Auf der Rückansicht entdecktem die Autoren auf der Höhe der Seitenwunde eine auffällige Blutspur, die sich quer über den Rücken zieht. Hier lassen sich im Gegensatz zur Vorderseite deutlich Blutlinien und Serumhöfe unterschieden, woraus aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten geschlossen werden muss, dass dieses Blut erst ausfloss, als der Körper bereits auf dem Tuch lag. Wäre es vorher ausgeflossen, hätte es der Schwerkraft gehorchend nach unten fließen müssen – in Richtung des Unterbauches. Der Seitenschnitt begann durch das Hantieren am Körper erneut zu bluten, und das Blut rann seitlich unter den rechten Arm und nicht in Richtung Lenden.

Dr. Bonte bestätigte die Schlussfolgerungen von Kersten und Gruber schon bevor er erfuhr, dass es sich bei seinem Untersuchungsmaterial um Fotos des Turiner Grabtuchs handelte.

Kersten und Gruber betrachten weiter die Füße des Mannes auf dem Bild, auf dem klar erkennbar ist, wie das Blut aus der Wunde nach unten in Richtung Ferse lief, sich dort sammelte und von nachfließendem Blut nch rechts aufs Tuch abgedrängt wurde. Die Blutspur ist insgesamt 17 Zentimeter lang und unterbrochen, da das Blut über eine Falte im Tuch tropfte, bevor es weiter nach rechts rann. Am anderen Ende der Stoffbahn findet man das Ende dieses Blutflecks. Da lag das eine Ende des Tuchs über dem anderen, so dass sich die frische Blutspur auf beide Seiten übertragen hat. Aus einem Körper, der mehrere Stunden tot ist, kann niemals Blut rinnen. Ein weiterer Beweis: Jesus überlebte die Kreuzigung!

Den rechten Unterarm entlang zeichnet sich eine deutliche Blutspur ab, die schon vor der Grablegung geronnen sein muss. Sie schießt am Ende über den Ellenbogen hinaus und bildet im Tuch einen Blutfleck, der sich mehrere Zentimeter vom Arm entfernt gebildet haben muss. Eine weitere Blutspur, die erst bei der Lage im Tuch zustande gekommen sein kann.

Kersten und Gruber weisen darauf hin, dass das Turiner Grabtuch sage und schreibe 28 Wunden zeigt, die auch nach der Abnahme vom Kreuz noch bluteten. Unmöglich für einen Toten!

Oft heißt es, eine Kreuzigung könne man nicht überleben, doch wir müssen beachten, dass Jesus am Freitag gekreuzigt wurde, und an diesem Abend beginnt der Sabbat. Anscheinend, um die religiösen Gefühle der Juden nicht zu verletzen, nahmen die Römer Jesus vor Anbruch des Sabbat vom Kreuz ab. Den Evangelien zufolge wurde Jesus „um die sechste Stunde“ (das ist zwölf Uhr mittags) ans Kreuz genagelt, und um die neunte Stunde (15 Uhr) gab er dem biblischen Zeugnis zufolge den Geist auf, bzw. „übergab den Geist“, je nach Übersetzung. Danach wurde (fälschlicherweise) der Tod festgestellt und Jesus wurde bald vom Kreuz abgenommen. Andere Gekreuzigte erstickten nach tagelangem Todeskampf, Jesus aber hing gerade einmal ein paar Stunden am Kreuz.

Zudem sei erwähnt, dass Flavius Josephus in seiner Biografie von einem Gekreuzigten berichtet, der sich nach der Abnahme vom Kreuz wieder erholte.

Was ist mit der Datierung aus dem Mittelalter?

Nun haben wir noch ein Problem: Die Datierung des Grabtuches auf die Zeit des Mittelalters. Kersten und Gruber führen über Kapitel hinweg Beweise dafür auf, dass mit dieser Datierung etwas nicht stimmen kann. Das geht von der Unzuverlässigkeit der Radiokarbon-Methode über Unstimmigkeiten und Ungereimtheiten bis hin zu mehreren Hinweisen auf gezielte Manipulation. In seinem Buch Jesus lebte in Indien fasst Kersten seine Erkenntnisse zusammen, die ich nachfolgend paraphrasiere:

Die Radiokarbon-Methode an sich beruht auf eine Messung des radioaktiven Kohlenstoffisotops 14C. Lebendiges nimmt das in der Luft enthaltende Kohlendioxid auf und speichert es. Stirbt das organische Leben, zerfällt der radioaktive Kohlenstoff in ungefähr 5730 Jahren auf die Hälfte seiner ursprünglichen Menge. Um das organische Material zu datieren, misst man die Halbwertszeit , also die Zeit, in der die Hälfte der Kohlenstoffisotope zerfällt, und kann somit ein Alter eines archäologischen Fundstücks mit einer Genauigkeit von +/- 10 Prozent bestimmen. Seit einigen Jahren reichen schon kleine Mengen des organischen Materials für eine Datierung aus.

Prinz Umberto Nicola Tommaso Giovanni von Savoyen, 1946 der letzte König von Italien, vermachte auf Drängen des Papstes das Turiner Grabtuch dem Vatikan, und der unterzog das Tuch aufgrund öffentlichen Interesses im April 1988 einer solchen Radiokarbonuntersuchung.

Gleich drei auf die Datierung archäologischen Materials spezialisierte Labors erhielten je eine briefmarkengroße Gewebeprobe, eines in Zürich, eines in Oxford und eines im amerikanischen Tucson. Sechs Monate später, im Oktober 1988, wurde der Öffentlichkeit das Ergebnis präsentiert, das lautete: Das Tuch stammt aus dem Mittelalter (zwischen ungefähr 1260 und 1390).

Kersten hatte Zweifel, weil dieses Ergebnis allen früheren Forschungsergebnissen widersprach und begab sich auf eine dreijährige Detektivarbeit, die ihn an alle Orte führte, an denen das Tuch bzw. Stücke davon mit der Radiokarbonmethode getestet wurde. Er stieß auf zahlreiche Widersprüche und Unstimmigkeiten. Es stellte sich heraus, dass die am Test beteiligten Wissenschaftler etwas zu verbergen hatten: Kersten befragte sie nach Details, und sie verhedderten sich in Widersprüche, ja sie logen sogar, wenn sie die offizielle Version der Vorgänge um die Datierung in Gefahr sahen.

Dem Leiter der Untersuchung, Dr. Michael Tite, waren von unbekannten „Freunden und Sponsoren“ eine Million britische Pfund für ein neues Institut gespendet worden, und der Turiner Kardial Anastasio Ballestero war kurze Zeit nach der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse völlig überraschend in den Ruhestand geschickt worden, so dass er für Fragen zu der Angelegenheit nicht mehr zur Verfügung stand.

Nur auf Umwegen und unter erheblichen Schwierigkeiten gelang es Kersten, Makrofotografien der in den Labors datierten Tuchstücke zu ergattern. Die ließ er dann von mehreren darauf spezialisierten Instituten untersuchen und verglich sie mit einer Fotografie des Originalstücks, direkt bevor es abgeschnitten wurde. Es zeigte sich: Die in den Labors datierten Tuchstücke konnten nicht vom Originaltuch stammen!

Kersten forschte weiter und stellte fest, dass die mit der Radiokarbonmetode untersuchten Stücke aus einem   Chorrock entnommen worden waren, der seit 1926 in der Basilika von Saint-Maximin in Frankreich aufbewahrt wurde, nämlich dem Chorrock, dem liturgisches Gewand, des heiligen Ludwig von Anjou. Die Datierung war manipuliert! Dieser Manipulation lag die Absicht zugrunde, das Tuch als Fälschung hinstellen zu wollen, „um damit die an die Grundlagen der Kirche rührende Diskussion darüber, ob Jesus die Kreuzigung überlebt hatte, zu beenden.“

Eine brandneue Untersuchung bestätigt diese Datierung. Der italienische Wissenschaftler Liberato De Caro, der am Instituts für Kristallographie des nationales Forschungsrates in Bari, Italien arbeitet, hat mittels einer von seinem Team 2019 entwickelten “Weit-Winkelröntgenstreuung” anhand der natürlichen Alterung von Zellulose in Leinentüchern, die durch Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit eine Reihe von Proben von Leinenstoffen aus der Zeit von 3000 v. Chr. bis 2000 v. Chr. stammen, untersucht. Das Turiner Grabtuch ähnelt dabei dem Leinen, das etwa 2000 Jahre alt ist … (vgl. https://www.gloria.tv/post/txu27vkZWu2s4DLKYaPB33DEY)

Damit spricht also alles für die These, dass Jesus die Kreuzigung überlebte!

Die Erkenntnisse des Günter Schwarz

Dr. Phil. Günter Schwarz war evangelischer Theologe und Aramäischforscher und lebte von 1928 bis 2009. Er kam zu der Ansicht, dass die z. B. in der Einheitsübersetzung vorliegenden Worte Jesu zum Teil schwerwiegende Fehler enthielten. Um die wahren Worte zu erfassen, „bediente er sich einer speziellen Technik der Rückübersetzung ins Aramäische, also in die Sprache Jesu.“ Aber darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Uns geht es hier darum, dass Schwarz ebenfalls überzeugt davon war, dass das Turiner Grabtuch das Abbild eines Lebendigen zeigt.

Hinsichtlich der Darstellung der Umstände um die Kreuzigung Jesu bezeichnet er die Darstellung in den drei synoptischen Evangelien – womit er zweifellos Recht hat – als „skizzenhaft“. Auch die Darstellung im Johannes-Evangelium beschreibt er als skizzenhaft, spricht hier aber von einer „genaueren und vollständigeren Skizze“.

Münze, deren Muster im rechten Auge des Antlitzes wiedererkennbar sein soll (nach: A. Whanger, 1998). Oben der entsprechende Bildausschnitt, darunter die Münze (Zeichnung: F. W. Madden, 1864).
Public Domain

Das Turiner Grabtuch betreffend hat er allerdings auch eine ihm eigene Vorstellung, so spricht er in Teil 1 seiner Ausführungen zum Thema Hat Jesus überlebt in PDF-Form davon, dass Jesu „hauchdünnes Abbild durch einen Energieblitz (!) auf das Tuch ‚aufgeblitzt‘ wurde.

Public DomainDarüber hinaus stellt er anhand des Turiner Grabtuchs fest, dass der rechte Arm Jesu ausgekugelt war – ihm fällt eine „Überlänge“ auf. Weiterhin trifft er die Feststellung, dass sowohl am linken Knie als auch an der rechten Ferse Jesu Spuren von Straßenschmutz entdeckt worden seien, wie sie auch bei Ausgrabungen in Jerusalem, in der Nähe des Damaskustores, gefunden worden waren. Schwarz findet noch mehr Details, auf die Kersten nicht eingeht, wichtig ist aber, dass auch er zu folgendem Schluss kommt: „Jesu Herz muss noch geschlagen haben, als sein Leib zwischen die beiden Hälften jenes Tuches gebettet wurde, das heutzutage ‚Turiner Grabtuch‘ genannt wird. Daraus folgt: Der am Kreuz hängende Jesus muss, ohne gestorben zu sein, von einem bestimmten Augenblick an von Freunden und Vertrauten (wie auch von seinen Feinden und Folterern) für tot gehalten worden sein“ und fügt hinzu: „Zum Glück!“ Im Anschluss schreibt er in der zweiten PDF-Datei seiner Ausführungen zum Thema Hat Jesus überlebt:

„Denn nur dadurch, dass er für tot gehalten und in der Grabkammer Josefs aus Arimathäa provisorisch bestattet wurde, ohne tot zu sein, konnte sich das an ihm ereignen, was die Kirche mit einem leider Verständnis verhindernden Ausdruck ‚Die Auferstehung Jesu‘ nennt, die aber korrekt ‚die Umwandlung Jesu‘ genannt werden sollte.“

Auf diesen von Schwarz angenommenen esoterischen Vorgang wollen wir an dieser Stelle nicht eingehend, sondern auf einen von Schwarz vorgelegten Beweis dafür, dass das Grabtuch aus der
Zeit Jesus stammen muss. Er weist darauf hin, dass man an einer Stelle des Tuches (wenn man weiß, wo) mit bloßem Auge die Buchstaben „UCAI“ erkennen könne, und das sind Schwarz zufolge Teile einer Münze, die im Jahr 29 unter Pontius Pilatus geprägt wurde. Diese Münze befindet sich auf dem rechten Augenlied. „UCAI“ ist der Mittelteil von „[T]IOUCAICAROC“, was so viel wie „des Kaisers Tiberius“ bedeutet. Münzen legte man Schwarz zufolge auf die Lider Verstorbener, wenn es aus irgendeinem Grund nicht möglich war, deren Lider geschlossen zu halten. Auf der Abbildung auf der PDF-Datei, die

offensichtlich aus einem Buch eingescannt wurde, ist dieser Beweis nicht zu finden, doch der gesamte Scan ist von derart schlechter Qualität, dass dies auch nicht zu erwarten gewesen wäre. Schwarz schließt:

„Folglich kann Jesus nicht am Kreuz gestorben sein.[…]”

 

Quelle:

Der andere Jesus: Der Nichtgottessohn, der nicht für unsere Sünden starb

Bibliographische Daten:

  • ‎Tredition
  • 160 Seiten
  • Paperback
  • ISBN Softcover: 978-3-347-84686-9
  • ISBN Hardcover: 978-3-347-84687-6
  • ISBN E-Book: 978-3-347-84688-3
  • ISBN Großschrift: 978-3-347-84689-0
  • Autor: Roland M. Horn
  • Erscheinungstermin: 02.02.2023
  • Softcover: EUR 9.99
  • Hardcover: EUR 19.99
  • Softcover Großschrift: EUR 12.99
  • Ebook EUR 5.99

 

 

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