Bevorstehender Zweifrontenkrieg in Israel?

  •  von Roland M. Horn

Heute warnt das Solinger Tagblatt vor einem eventuell bevorstehenden Zweifrontenkrieg um Israel. Grund dafür sind die immer wieder aufflammenden Auseinandersetzungen mit der Hisbollah im Norden Israels. Nachdem die USA Unterstützung in den Nahen Osten schickte, stellte sich der Autor des Artikels die Frage, wie denn wohl der Iran reagiere, in den Raum.

Da der Krieg in Israel sich weiter zuspitzt und die Lage sich somit anspannt, kündigt die USA eine Verstärkung ihrer militärischen Präsenz im Nahen Osten an – Grund dafür sich die jüngsten Drohnenangriffe pro-iranischer Milizen auf US-Stützpunkte im Irak und Syrien, wie Verteidigungsminister der USA, Lloyd Austin erklärte. Angesichts von teils tödlichen Kämpfe an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon scheine es so, als wolle der Iran deutlich machen wolle, dass sich der Krieg im Gazastreifen auch auf die gesamte Region ausbreiten lasse.

“Der Iran signalisiert seine Kampfbereitschaft bereits seit Tagen”, lesen wir und das Mullah-Regime warne die USA bereits seit Tagen vor einem “Erdbeben”, “schweren Verlusten” und “strategischen Fehlern” für den Fall, das Washington in den Gaza-Krieg eintreten würde.

Sich auf den Nahost-Experten Guido Steinberg von der Stiftung Warentest (Tagesspiegel, Bezahlschranke) berufend, macht sich das Solinger Tagblatt dessen Warnung, man müsse die Rhetorik ernst nehmen, zu eigen, denn schließlich sei der Iran zu “einigem” in der Lage, beispielsweise zu einem massiven Angriff auf Israel gemeinsam mit der hochgerüsteten Hisbollah im Libanon. Auch Nora Müller – die Leiterin des Bereichs Internationale Politik bei der Körber-Stiftung – hält ein derartiges Szenario für denkbar:

“Je nach Dauer und Intensität einer zu erwartenden israelischen Bodenoffensive könnte [der] Iran über die Hisbollah massiven Druck auf Israel ausüben, indem die Miliz eine zweite Front in Israels Norden eröffnet.”

Israel bereit für einen Zweifrontenkrieg gegen Hamas und Hisbollah – USA in Sorge

Joe Biden sagte Israel seine uneingeschränkte Unterstützung zu, und erklärte, dass nach den nadelstichartigen Angriffen der Hisbollah und des Iran deutlich, dass “dass weitere Handlungen dritter Parteien eine folgenschwere Reaktion der USA nach sich ziehen könnten.”

Bidens Kabinett sorgt sich allerdings auch um eine Eskalation des Krieges durch Israel, wo allem Anschein nach nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober über einen umfassenden Präventivschlag gegen die Hisbollah diskutiert wurde. Biden setzte – während seines Besuches in Israel – es sich zum Ziel, “Netanjahu und andere Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts zu beruhigen, um weitere Eskalationen und einen möglichen Zweifrontenkrieg zu vermeiden. ”

Mögliche Folgen im Falle eines Kriegseintritts des Iran

Grotesk die Aussagen des Iran zu Israels Krieg gegen die Hamas. Ausgerechnet das menschenverachtende Mullah-Regime erklärte, dass man Angriffe auf die wehrlose Bevölkerung des Gazasteifens nicht tatenlos zusahen könne.

Die Militärmacht des Iran wird als “sehr schlagkräftig” eingeschätzt. Das Regime verfügt über mehr als 570.000 Soldaten: 350.000 in der regulären Armee und ungefähr 150.000 unter dem Kommando der Revolutionsgarden – Land-, See- und Luftstreitkräfte. Letztere wird als “eher schwach” eingeschätzt, doch dafür unterhält das Regime eine große Drohnenflotte und das sogar größte Raketenarsenal im Nahen Osten.

Länderübergreifend besitzt der Iran im Nahen Osten über eine Schattenarmee, die sich aus irantreuen Milizen zusammensetzt, der durchaus zugetraut wird, sowohl Israel als auch amerikanische Stützpunkte von mehreren verschiedenen Seiten aus angreifen zu können. Experten halten eine direkte Konfrontation zwischen dem Iran und den USA für gefährlich – vor allem für den Iran. So sagt Steinberg:

“Wenn Teheran amerikanische Schiffe oder etwa Saudi-Arabien offen angreifen würde, müssten die iranischen Herrscher mit großangelegten Luftangriffen der USA und Israels rechnen.”

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