- von Roland M. Horn
(Zum Beitragsbild oben: Screenshot)
Am 23. September 2023 flogen, wie Joshua Marks berichtet, Kampfflugzeuge der Israel Defence Force (IAF) den ganzen Tag über massive Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon. Ziel war es, die vom Iran unterstützte Terrororganisation daran zu hindern, Raketen über die Grenze abzuschießen. Wie es heißt, griff die Israeli Airforce (IAF) über 3000 Hisbollah-Ziele im Libanon an.
Die Armee veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Generalleutnant Herzi Halevi die Angriffe aus dem unterirdischen Kommandoraum des Hauptquartier der IDF in Tel Aviv genehmigt. Über etwaige Bodeneinsätze im Libanon sagte er:
Wir werden alles Notwendige tun, um die Bewohner [Nordisraels] in ihre Häuser zurückzubringen. Wir haben detaillierte Pläne, die wir der politischen Führung vorgelegt haben.“
Hagari warnte am Morgen des Tages der Meldung die libanesischen Zivilbevölkerung entlang der Grenze in dem er ihnen mitteilte, dass die Hisbollah ihre Häuser als Waffenlager benutzen und sie zu ihrer Sicherheit sofort evakuiert werden sollten.
Weiter sagte Hagari – ebenfalls am Morgen – in einer Pressekonferenz, dass Terroristen kürzlich versucht hätten, einen Marschflugkörper von einem zivilen Wohnhaus aus abzuschießen. Dies habe jedoch vereitelt werden könnten. Er legte eine Dokumentation des Präventivschlags vor.
Die Marschflugkörper waren vom Typ Dr-3, die eine Flugreichweite von 200 Kilometern und einen Sprengkopf von bis zu 300 Kilogramm aufwies, wie die Israelischen Streitkräfte bekanntgaben.
Hagari sagte im Wortlaut:
Ich habe eine klare Botschaft für alle Bewohner des Südlibanon aufgenommen – in den letzten Stunden haben wir die Absicht festgestellt, Israel anzugreifen, und wir werden bald zuschlagen,”
und weiter:
“Seit mehr als 20 Jahren hat die Hisbollah Waffen in den Häusern platziert und sie bewaffnet und damit den Südlibanon in eine Kampfzone verwandelt. Wir überwachen diese Aktivitäten, lokalisieren die Waffen und zerstören sie mit präzisen Schlägen. Wir fordern Sie dringend auf, sich zu Ihrer Sicherheit sofort von diesen Häusern zu entfernen. Die Hisbollah bringt Sie in Gefahr.”
Die IDF richtete Textnachrichten an die Bewohner des südlichen Libanon und forderte diese auf, sich von Hisbollah-Gebäuden fernzuhalten. In einer Videobotschaft hieß es in der Untertitelung, die auf auf Arabisch verfasst war:
“Jeder, der sich in der Nähe von oder in Häusern aufhält, in denen die Hisbollah Waffen versteckt, wird aufgefordert, sich sofort von dort zu entfernen.”
Seit Jerusalem die Rückkehr der innerhalb des Landes geflüchteten Bewohner in den Norden Israels als offizielles Kriegsziel ausgegeben hatte, wurde die Rhetorik Jerusalems verschärft. Seit einem knappen Jahr sind über 60.000 Israelis beinahe tätlicher Angriffe von Drohnen- und Raketenangriffen seitens der Hisbollah ausgesetzt, die die Hamas im Gazastreifen unterstützt.
Der Hisbollah nachstehenden Medien im Libanon zufolge kam es zu Verletzten bei den ausgedehnten israelischen Angriffen, die bis tief im libanesisches Gebiet im Beeka-Tal geführt wurden.
In der Gegend der Stadt Safed im israelischen Obergaliläa heulten indes Raketen auf. Zahlreiche Explosionen wurden zu hören und dutzende von Abfangvorgängen wurden vermeldet. Im unteren Galiläa ereignete sich ebenfalls ein Sperrfeuer.
Wie die israelischen Notfallgruppe Magen David erklärte, erlitten zwei Israelis leichte Verletzungen, nachdem in der Gegend der Golani-Kreuzung im Unteren Galiläa zwischen den Städten Tiberias und Nazareth eine Rakete einschlug. Die beiden Männer sind 25 bzw. 59 Jahre alt und wurden zur Behandlung ins Baruch Padeh Medical Center gebracht.
Im Anschluss an den IAF-Beschuss Beiruts am Abend der Meldung heulten in ganz Israel Luftschutzsirenen auf, die vor weiteren Raketen- und weiterem Raketenbeschluss warnten.
Magen David Adom zufolge wurde ein 23-jähriger mittelschwer verletzter Mann in das Rambam Medical Center in Haifa evakuiert – er war im oberen Galiläa von Raketensplittern am Kopf getroffen worden.
Israels Oppoisitonsführer Yair Lapid twitterte:
“Ich unterstütze die Luftwaffe, die IDF und die Sicherheitskräfte bei ihrer Operation im Libanon. Die Zeit ist reif. Seid stark und mutig und handelt – habt keine Angst und verzagt nicht, bis alle Bewohner des Nordens sicher in ihre Häuser zurückkehren.”