Laut den Protokollen der Weisen von Zion, einer 1903 veröffentlichten Fälschung der zaristischen Geheimpolizei, kontrolliert eine Geheimverbindung der Juden – reiche Bankiers – die Welt. Wie genau sie das tun, war völlig unklar und wie die Protokolle es schaffte, trotz dieser allmächtigen Juden veröffentlicht zu werden, wurde nie erklärt. Heute sind diese jüdischen Banker in den Köpfen der wirren Antisemiten überall durch „jüdische Medien-Magnate“ ersetzt worden. Genauso wie die reichen Bankiers die „Welt kontrolliert“ haben sollen, aber nichtsdestotrotz nicht in der Lage waren sechs Millionen ihrer Mitjuden vor der Ermordung zu bewahren, so sind die Juden, die heute „die Weltmedien kontrollieren“ unfähig zu verhindern, dass ein Tsunami an antisemitischen und israelfeindlichen Inhalten in den Medien der altmodischen Art wie auch noch sintflutartiger in den sozialen Medien zu erscheinen.
Kanye West und Kyrie Irving, der hohlköpfige Sänger und der stumpfsinnige Basketballer, sind zwei Promis, die uns an ihrer Schlussfolgerung teilhaben lassen, bei der jeder der beiden nach viel Denken ankam: dass „die Juden“ heute „allmächtig“ sind. Kyrie erfuhr dies aus einem antisemitischen Film, der ihn alles lehrte, was er über Juden weiß; Kanye weiß es aus eigener Erfahrung im Musik-Business, wo praktisch jeder von Bedeutung, darauf beharrt er, Jude ist, aber aus irgendeinem Grund hatten all diese Juden Freude dabei ihm bei seiner eigenen Karriere zu helfen, die ihm am Ende ein kaum glaubliches Vermögen von $2 Milliarden einbrachte (ein Vermögen, das jetzt plötzlich stark abnahm, weil Sponsoren auf Abstand gingen). Und sie machten das, wohlgemerkt, trotz Kanyes Bewunderung für Hitler – tatsächlich wollte er sein letztes Album Hitler! nennen, aber das wurde ihm ausgeredet, nicht aufgrund moralischer, sondern wirtschaftlicher Gründe. Mehr zum Mythos der „mächtigen Juden“ ist hier zu finden: „The Big Lie of Jewish Power“ von Farley Weiss, JNS, 15. November 2022:
Als der Streit darum ausbrach, dass der NBA-Star Kyrie Irving einen antisemitischen Film guthieß, forderte NB-Allstar Charles Barkley Irvings Sperrung. Er fragte auch, warum die NBA Spieler wegen hassvoller Kommentare zu anderen Gruppen sperrt, aber nicht gegen Juden. Sein NBA-Allstar-Kollege Shaquille O‘Neil stimmte Barkley zu. Obwohl der NBA-Commissioner Jude ist, brauchte die NBA viel zu lange um Irving zu sperren. Darüber hinaus machte sie das erst, nachdem Irving zahlreiche Gelegenheiten gegeben wurden sich zu entschuldigen, was er nicht tun wollte.
Die Kontroverse um Irving kam kurz nach Kanyes antisemitischen Tiraden, die mehrere Firmen veranlassten, auf Millionen Dollar zu verzichten, um die Verbindungen zu dem Musiker abzubrechen. Ironischerweise haben viele auf die beiden Kontroversen mit der Wiederholung der antisemitischen Verleumdung reagiert, die Juden würden fast allmächtige politische Macht und Einfluss in Amerika und der Welt im Allgemeinen ausüben.
Dabei handelt es sich um eine uralte Verleumdung, die von der antisemitischen Fälschung „Die Protokolle der Weisen von Zion“ berüchtigt gemacht wurde. Dieses Buch behauptete, es gebe eine Gruppe jüdischer Führer, die das Handeln zahlreicher Staaten kontrolliert, obwohl die Geschichte bewiesen hat, dass die meisten Länder jüdischen Interessen gegenüber bestenfalls antagonistisch eingestellt gewesen sind. Schlimmstenfalls sind sie offen mörderisch gewesen.
Die UNO, das repräsentative Gremium aller Staaten der Welt, ist notorisch israelfeindlich. 2021 verabschiedete ihre Vollversammlung 14 antiisraelische Resolutionen, im Vergleich dazu vier zu allen anderen Ländern. Nur ein einiger Staat von fast 200 wird für solchen Hass ausgesondert.
Israel ist das einzige Land, für das der UNO-Menschenrechtsrat bei jeder Sitzungsperiode einen Sondertagespunkt – Nr. 7 – hat. Israel erhält beim UNHRC mehr Aufmerksamkeit für seine vermeintlichen Missetaten als Russland, China, Pakistan, Iran und die Türkei zusammen.
Vor kurzem stimmte die Vollversammlung mit 98 gegen 7 Stimmen dafür Israel wegen seines Verhaltens bei der sogenannte „Besatzung“ palästinensisch-arabischen Territoriums vor den Internationalen Strafgerichtshof zu zerren, zu denen laut UNO Ostjerusalem, die Westmauer und der Tempelberg gehören. Allein diese Abstimmungen beweisen den außergewöhnlich antisemitischen und israelfeindlichen Hass, den sich ein großer Teil der Welt zueigen macht.
Darüber hinaus sind Juden in Machtpositionen oft nicht in der Lage jüdische Interessen zu schützen oder werden von nichtjüdischen Herrschern hintergangen.
Im späten 15. Jahrhundert zum Bespiel assistierte Don Isaac Abarabanel König Ferdinand und Königin Isabella von Spanien, war aber nicht in der Lage sie davon abzuhalten 1492 Spaniens Juden zu vertreiben. Für ihn spricht, dass er zusammen mit seinen Mitjuden das Land verließ, obwohl Ferdinand und Isabella ihn baten, zu bleiben. Ein Drittel der jüdischen Bevölkerung Spaniens starb während der Vertreibung.
Bei einem jüngeren Fall war Präsident Franklin D. Roosevelts jüdischer Finanzminister Henry Morgenthau völlig außerstande Roosevelt zu überzeigen dem Schiff St. Louis zu erlauben seine 973 jüdischen Flüchtlinge in Amerika von Bord gehen zu lassen. Morgenthau misslang es auch Roosevelt zu überzeugen die Eisenbahnlinien nach Auschwitz zu bombardieren, was die Ermordung von rund 10.000 Juden am Tag erschwert hätte.
Kurz nach dem Holocaust lehnten es die Staaten der Welt – einschließlich der USA – ab, dem neuen Staat Israel Waffen zu geben, damit er einen völkermörderischen Angriff durch fünf arabische Staaten abwehren konnte. Die Tschechoslowakei war die einzige Ausnahme. 1967 sah sich Israel einem weiteren völkermörderischen Angriff gegenüber ohne jegliche Verbündete zu haben. Jüdische Lobbyarbeit in Amerika scheiterte völlig damit Präsident Lyndon Johnson zu überzeugen, Israel zu bewaffnen oder zu unterstützen.
So viel zu jüdischer Macht.
Heute sind die Dinge nicht viel anders. Juden haben z.B. bedeutende Positionen in den Nachrichtenmedien. Dennoch spielte die New York Times, die den Nachkommen der jüdischen Familie Sulzberger gehört, auf empörende Weise den Holocaust herunter und ist lange berüchtigt israelfeindlich gewesen. Aktuell vertuscht sie die zahlreichen physischen Anschläge auf Juden in Brooklyn. Auf dieselbe Weise gibt es tatsächlich viele Juden, die in Hollywood arbeiten, aber der letzte große Film, der Israel positiv darstellte, war kurz vor dem erfolgreichen Einsatz in Entebbe 1976.
Die New York Times hat seit mehr als einem Jahrhundert der jüdischen Familie Sulzberger gehört. Aber die Besitzer der Times hatten, weit entfernt davon ein Instrument „jüdischer Macht“ zu sein, unermüdlich über die Morde der Nazis am europäischen Judentum zu berichten, Angst davor „zu jüdisch“ zu erscheinen, indem sie sich auf das konzentrierte, was die Nazis den Juden antaten, obwohl das die größte Story der Zeitung hätte sein müssen. Während der 1930-er Jahre und bis 1945 widmete die New York Times den Judenmorden der Nazis oft wenig Aufmerksamkeit und als sie es machte, setzte sie das auf die hinteren Seiten. So hielt Laurel Leff in ihrer Studie Buried By The Times [Von der Times vergraben], dass die Times große Storys darüber, wie die Nazis die europäischen Juden behandelten, durchweg „zu den Anzeigen für Seife und Schuhcreme“ auf die letzten Seiten setzte. Leff stellte fest, dass es im Zeitraum vom September 1939 bis Mai 1945 sehr wenige Artikel über jüdische Opfer auf die Titelseite der Times schafften. Der Holocaust und damit im Zusammenhang stehende Nachrichten schafften es in diesen sechs Jahren gerade 26-mal auf die Titelseite. Nur sechs dieser Artikel identifizierten Juden als Hauptopfer.
Dann gab es die Minimal-Berichterstattung der Times über die Verfolgung und Ermordung von Juden. Selbst das Wort „Jude“ wurde bei den seltenen Gelegenheiten oft vermieden, wenn über ihr Leid berichtet wurde. Die Sulzbergers wollen nicht, dass irgendjemand denkt, die Zeitung in ihrem Besitz sei „zu jüdisch“ oder betreibe Sonderplädoyers für Juden. Sogar noch schockierender als das chronische verstecken von Artikeln, die das Wort „Jude“ enthielten ist, wie oft das Wort aus Artikeln wegradiert wurden, die sich ausdrücklich dem Zustand der Juden befassten. In seiner Rezension von Leffs Buch schrieb Gal Bekerman: „Es ist manchmal fast surreal. Wie kann man überhaupt die Geschichte des Aufstands im Warschauer Ghetto erzählen ohne Juden zu erwähnen? Aber die Times machte das; sie beschrieb, wie ‚500.000 Personen … auf weniger als 7 Prozent der Gebäude Warschaus gequetscht wurden‘ und wie ‚400.000 Personen in den Tod in Treblinka deportiert wurden‘. Leff drückte das so aus: Die Times ‚beschrieb die Flüchtlinge, die Schutz suchten, sich französischen Beschlagnahmungen gegenübersahen oder Zivilisten, die in deutschen Lagern starben, wenn sie Artikel auf der Titelseite brachten, ohne deutlich zu machen, dass die Franzosen und Zivilisten überwiegend Juden waren.‘“
Wenn wir mit den Behauptungen von Antisemiten über „mächtige Juden, die die Medien kontrollieren“ und für „jüdische Interessen“ werben, konfrontiert werden, sollten wir diejenigen, die versucht sind ihnen zu glauben, dass die „mächtigsten Juden“ der Medienwelt lange Zeit die Mitglieder der Familie Sulzberger waren und das von ihnen kontrollierten Medium die wichtigste Zeitung der Welt war, die New York Times. Aber die Sulzbergers hatten derart Angst zu erscheinen, als würden sie sich besonders für Juden einsetzen, dass sie bewusst wenig über den Holocaust berichteten.
Wir sehen auch keine der „mächtigen Juden“ heute in den sozialen Medien ihre Macht zugunsten der Opfer von Antisemitismus ausüben. Der jüdische Gründer von Facebook (heute Meta), Mark Zuckerberg, hat keinerlei Interesse gezeigt antisemitische Posts zu verhindern. Seine Firma hat die schlimmste Bilanz der großen sozialen Medien; sie hat es versäumt 89% der antisemitischen Einträge zu löschen, die der Firma gemeldet wurden. Warum? Ist es so, dass Zuckerberg, wie die Sulzbergers vor ihm, es vorziehen würde nicht zu sehr mit „jüdischen Themen“ identifiziert zu werden – was in diesem Fall bedeutet, dass er antisemitische Inhalte toleriert? Die Gründer von Google, Larry Page und Sergey Brin, sind beide Juden. Aber auch Google hat ein Problem mit antisemitischen Inhalten, denen erlaubt wird stehenzubleiben, ohne dass der Versuch unternommen wird ihn zu entfernen. Und als entdeckt wurde, dass Kamai Bobb, Googles damaliger „Diversitäts-Direktor“, in einem Post von 2007 Juden beschuldigt hatte einen „unersättlichen Appetit für Krieg und das Töten“ zu haben, wurde er wegen solchen krassen Antisemitismus nicht gefeuert, sondern wechselte einfach in der Firma in einen anderen Job. Somit ist es so, dass zwei der wichtigsten Firmen der sozialen Medien der Welt – Facebook und Google – von Juden gegründet wurden, die diese Firmen noch immer leiten, aber beide regelmäßig antisemitische Inhalte zulassen.
Diesen Monat stellte FBI-Direktor Christopher Wray fest: „Volle 63% der religiösen Hassverbrechen sind von Antisemitismus motiviert – richten sich gegen eine Gruppe, die gerade mal 2,4% unserer Bevölkerung stellen.“ Wie aber hat die Reaktion auf die ausgesehen, die zu dieser Gewalt aufstacheln? Barkley hat völlig recht, dass mit antisemitischen Kommentaren anders umgegangen wird als mit anderer Hassrede.
Zum Beispiel hat sich die Abgeordnete Rashida Tlaib keinen Konsequenzen dafür ausgesetzt gesehen, dass sie für Israels Vernichtung eintritt. Ihre demokratischen Kollegen behandeln sie und ihre Mit-Antisemitin Ilhan Omar weiter als geehrte Kollegen statt sie komplett zu meiden. Die antisemitischen Supermodels Bella und Gigi Hadid hatten kein Problem neue Jobs bei Adidas zu finden, obwohl Adidas Ye wegen seiner antisemitischen Kommentare fallen ließ.
Sowohl Rashida Tlaib als auch Ilhan Omar haben in den sozialen Medien antisemitische und israelfeindliche Ansichten geäußert, besonders in ihren Tweets. Tlaib würde gerne sehen, dass „Palästina“ Israel „vom Fluss bis zum Meer“ ersetzt. Keine von beiden hat von ihren demokratischen Kollegen irgendwelche Konsequenten zu spüren bekommen. Omar ist sogar der von ihr begehrte Traumposten im Ausschuss für äußere Angelegenheiten des Repräsentantenhauses gegeben worden, wo sie höchst passend ihre israelfeindliche Kampagne fahren kann.
Es ist ziemlich deutlich, dass Antisemitismus in den Vereinigten Staaten und in der Welt allgemein weithin toleriert wird. Es gibt nur Konsequenzen, wenn der Antisemitismus – wie bei Ye – derart überzogen ist, dass es peinlich wird nichts zu tun. Das ist bei keinem anderen Hass der Fall. Solche Toleranz für Antisemitismus erlaubt nicht nur ihn zu verbreiten und bringt jeden amerikanischen Juden in Gefahr.
Eine düstere Aussicht. Aber wenn man sich ansieht, wie die Vorfälle antisemitischer Taten in Amerika und Europa sprunghaft anstiegen und wie träge die Reaktion von Regierungen gewesen ist, einschließlich derer von Frankreich, Großbritanniens und Deutschlands, die es weiterhin meiden die Punkte zu verbinden, um daraus den Schluss zu ziehen, dass die Zunahme des Antisemitismus alles mit der unaufhaltsam zunehmenden muslimischen Bevölkerung zu tun hat – ist es dann eine falsche?
(Quelle Beitragsbild oben: Das Deckblatt einer 1934 erschienenen amerikanischen Ausgabe der Protokolle durch die Patriotic Publishing Co. in Chicago. Es unterstellt, der Besitz dieser Dokumente könne in Sowjetrussland mit dem sofortigen Tod bestraft werden. Humus sapiens at English Wikipedia, Public domain, via Wikimedia Commons)