- von Albrecht Künstle
- Rückgang der heimischen Bevölkerung nicht aufzuhalten, doch
- 15. Bevölkerungsvorausberechnung prognostiziert 90 Millionen
- Kriegsrhetorik und Säbelrasseln könnte Deutschland schrumpfen
Schon jetzt ist Deutschland eine Supermacht – jedenfalls bevölkerungsmäßig. Mit der Wiedervereinigung 1990 setzte sich unser Land noch mehr von den großen europäischen Nationen Frankreich, Großbritannien und Italien ab. Deutschlands Bevölkerung, nicht gleich der deutschen Bevölkerung, eilt von Rekord zu Rekord und erreichte Ende des dritten Quartals 2022 rund 84,3 Mio. registrierte Einwohner – vier Millionen mehr als vor 10 Jahren! Ein zweifelhafter „Erfolg“, den sich die einheimische Bevölkerung nicht zuschreiben kann.
Die wundersame Bevölkerungsvermehrung ist Ergebnis der Berliner Politik, des Bundestags, der ebenfalls aus allen Nähten platzt. In diesem Bundestag sitzen inzwischen 83 Abgeordnete mit Migrationsherkunft, ebenso in Ministerien. Sie sind Staatssekretäre und Beauftragte in allen Bereichen der Migration. Die Regierungspartei SPD hat den höchsten Anteil mit einer Zuwanderungsgeschichte (17 Prozent). Aber auch die CDU/CSU mit dem niedrigsten Anteil lässt sich diesbezüglich nicht lumpen, wie sich mit ihrer Kanzlerin Merkel zeigte. Alle sorgten für reichlich Nachschub von ihresgleichen und tun es weiterhin. Alle? Nein, die AfD hat mehr Migrationshintergründler im Bundestag als die FDP und wurde dennoch nicht politikbetriebsblind.
Ein Ende dieser „Aufwärts“(?)-Entwicklung ist nicht abzusehen. 90 Mio. Besiedler unseres Landes prognostiziert die 15. Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes, wenn auch erst für das Jahr 2070. Aber in 47 Jahren will die jetzt junge Generation noch leben. Ob und wie sie mit der angenommenen „dauerhaften Nettozuwanderung“ fertig werden wird, das ist die Frage. Oder wird sie die Koffer packen und die Einwanderungsgesellschaft unter sich lassen? Eine Bekannte fürchtet schon jetzt nicht mehr beherrschbare Zustände, und nicht nur sie. Alle ihre Mails enden mit „Rette sich wer kann – so lange es noch geht“.
Das Erwerbspotenzial werde trotz Massenzuwanderung in den nächsten 15 Jahren abnehmen, will Destatis wissen. Soso, kommen denn nur alte Menschen mit ihren Enkeln an der Hand? Uns wird immer gesagt und gezeigt, dass „Flüchtlinge“ im besten Alter kommen. Und das soll kein Potenzial sein? Mag sein, keines zum Arbeiten, aber Manpower welches Imad Karim hier dokumentiert https://youtu.be/oVMKtk0rUMk. Schauen Sie die wenigen Minuten an und ersetzen den Sprecher im Geist durch einen jüngeren Menschen, der sein Leben noch vor sich hat und vor der Entscheidung steht, wo er künftig leben will.
Parallel zur steigenden Einwohnerzahl bleibt die Kinderzahl der Einheimischen hinter derjenigen zurück, die für den Erhalt der eigenen Bevölkerung erforderlich ist. Der Autor publizierte jüngst, dass angesichts des zunehmenden Lebensalters der Bevölkerung keine zwei Kinder je gebärfähige Frau erforderlich seien. Drei lebende Generationen (durchschnittliches Sterbealter geteilt durch durchschnittliches Gebäralter) ermögliche einen Bevölkerungserhalt auch mit weniger als zwei Kindern. Die nochmalige Vertiefung in die Materie zeigt aber, dies ist unzutreffend, die Bevölkerung nimmt schon mittelfristig ab. Eine hohe Lebenserwartung kann diese Auszehrung nur etwas strecken, nicht aufhalten. Dazu kommt, dass die Übersterblichkeit die Lebenserwartung schon im zweiten Jahr hintereinander absinken ließ.
Die Massenmigration der letzten Jahre schuf nicht wenige Probleme: Sie kostet jährlich zig Milliarden, über Jahre kumuliert sogar Billionen Euro. Die Wohnraumschaffung kann nicht schritthalten. Auch nicht der Dienstleistungsbereich zur Versorgung der Zuwanderer. Die ausreichende Beschulung dieser Kinder mit Nachhilfe erst recht nicht. Ebenso nicht der Sicherheitssektor, Polizei, Justiz und Strafvollzug samt Gefängnisbau. Inhaftierte werden wegen Überquellens der Gefängnisse vorzeitig entlassen und laufen wenige Tage danach erneut Amok. Alles nur Verrückte? Kann sein, aber diejenigen, die immer mehr solche Menschen ins Land lassen sind nicht weniger verrückt. Was also tun?
Nicht verzagen, Amis fragen, wie sich diese Woche zeigte. In dieser Phönix-Runde diskutierte Alexander Kähler mit seinen Gästen: Johannes Arlt, SPD, Mitglied im Verteidigungsausschuss, Roderich Kiesewetter, CDU-Außenpolitiker, Rosalia Romaniec, deutsch-polnische Journalistin Deutsche Welle und Sudha David-Wilp, Direktorin des German Marshall Fund. Und welche Überraschung (?), wem von dieser Denkfabrik das Denken beigebracht („gefördert“) wird: Annalena Baerbock, Tabea Rößner, Eva Högl, Cem Özdemir und Co.
Es ging in der Phönix-Sendung um die Lieferung der deutschen Superwaffe Leo 2 an die Ukraine. Dabei wurde deutlich gemacht, von den Panzern die geliefert werden, werden nicht alle „überleben“, denn die andere Seite hat eben auch schwer verdauliche Waffen. Kriegsmaterial muss laufend ersetzt oder mit Ersatzteilen versorgt werden. Zu einem richtigen Krieg gehöre deshalb auch eine entsprechende Kriegswirtschaft. Und welch Wunder, ein Lob dieser amerikanischen „Denkfabriklerin“ David-Wilp: Deutschland habe mit dem Bau der LNG-Terminals in Rekordzeit gezeigt, was es kann! Deshalb …
Deutschland müsse die Rüstungsindustrie anwerfen (wie schon einmal?). Dazu braucht man natürlich nicht nur viel Rohstoffe und Energie, sondern auch auf jeder Stufe der Wertschöpfung (?) bis zum fertigen Kriegsmaterial: Arbeitskräfte und nochmal Arbeitskräfte. Aber woher nehmen, wenn man nicht wie im letzten Krieg Zwangsarbeiter rekrutieren kann? Wirklich nicht? Die Amerikanerin brachte Flüchtlinge ins Spiel, wovon Deutschland ja nicht wenige hat. Doch die Arbeitswilligen sind anderweitig beschäftigt. Aber auch im Krieg wurden Arbeitskräfte aus dem zivilen Bereich in die Kriegswirtschaft abgezogen, darunter viele Frauen – und oft sogar noch Kinder. Ob diese Dame so weit gehen will, die wenigen tatsächlichen Kriegsflüchtlinge für Kriegsproduktion einzusetzen?
„Auf alle Fälle bereit sein, Deutschland muss Charakter zeigen, Industriecharakter für die militärische Seite“ – schreibt die farbige Dame David-Wilp aus den USA uns weißen Deutschen ins Stammbuch! Scholzens erklärte Zeitenwende mache die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg obsolet – Schwamm drüber? In der Ukraine würde auch Deutschlands Demokratie verteidigt. Ukraine und Demokratie? Jetzt wissen wir auch, woher Außenministerin Baerbock solche Sprüche hat. Deutschland müsse vorangehen, ab Minute 32. So geschah es nun, als Erste beschloss die deutsche Regierung (im Reichstag!) die Lieferung von Kampfpanzern, am nächsten Tag dann auch die USA und europäische Länder. Die neue Führernation Deutschland geht voran, die anderen folgen. Aber wohin??
Am 1. August 1914 erklärte das Deutsche Reich den Krieg gegen Russland. Am 22. Juni 1941 überfiel Hitlers Armee mit dem barbarischen „Unternehmen Barbarossa“ die Sowjetunion; die ersten deutschen Panzer überfuhren die russische Grenze. Hoffen wir, dass die ersten Kampfpanzerlieferungen seitens Deutschlands gegen Putins Russland nicht Startschuss zum Dritten Weltkrieg sind. Baerbock erklärte ihn nebenbei schon mal.
In diesem Fall der Entfesselung des nächsten Krieges spielt das anfangs behandelte Problem der Bevölkerungsentwicklung keine Rolle mehr. Dann schrumpft unser Deutschland nicht mehr mangels Kinder, sondern wegen missratenem politischem Personal. Ja, „rette sich wer kann – solange es noch geht!“
Dieser Artikel erscheint auch auf der Webseite des Autors
(Quelle Beitragsbild oben: Logo von Albrecht Künstles Blog „Die andere Sicht“)