“Israel: Fünf Soldaten bei Anschlägen verletzt” und andere Nachrichten aus Jerusalem

Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Jesaja 53,4-5 (Lutherbibel 2017, © Deutsche Bibelgesellschaft)

Wir wünschen allen Lesern ein freudiges Passahfest und gesegnete Ostern!

Israel: Fünf Soldaten bei Anschlägen verletzt

(Foto Beitragsbild oben (gehört inhaltlich zu diesem Abschnitt, Anm. RMH): Wikimedia Commons/Avi1111 (CC-BY-3.0), Eingang zum Kibbuz Maale Gilboa (Ausschnitt), Archivbild)

Bei mehreren Terroranschlägen sind seit dem Wochenende fünf israelische Soldaten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Am heutigen Dienstag wurden zwei Soldaten nahe Rischon LeZion (Zentralisrael) verletzt, als ein 20-jähriger Palästinenser aus Hebron die beiden mit einem Messer angriff. Ein Soldat wurde leicht, der andere ernsthaft verletzt. Herbeieilende Passanten konnten den Terroristen, der sich illegal in Israel aufhielt, überwältigen und festhalten. Er wurde verhaftet. Bisher hat keine Terrororganisation die Verantwortung für den Anschlag übernommen. Am Montag hatten Terroristen des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) den israelischen Kibbuz Ma’ale Gilboa, nahe Beit Schean, beschossen. Obwohl sich zum Zeitpunkt des Anschlags viele Kibbuz-Bewohner im Freien aufhielten, gab es keine Verletzten. Mehrere Gebäude wurden beschädigt. Die israelische Armee geht davon aus, dass die Terroristen von jenseits der sog. „Grünen Linie“, der Waffenstillstandslinie von 1949, die knapp 200 Meter von dem religiösen Kibbuz entfernt verläuft, schossen. Am Samstag verletzte ein Palästinenser drei israelische Soldaten, als er sie südlich von Bethlehem mit seinem Auto rammte. Einer der Soldaten erlitt schwere Verletzungen. Der Terrorist, der offenbar den Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde angehörte, wurde erschossen.

Jerusalem: Hinweis auf antike Handelsbeziehungen mit Saba

ICEJ, Der Ophel in Jerusalem, Symbolbild

Israel soll zur Zeit König Salomos umfangreiche Handelsbeziehungen zum Königreich Saba unterhalten haben. Davon gehen israelische Forscher der Hebräischen Universität Jerusalem aus. Die Ergebnisse einer entsprechenden Studie wurden am Montag im Jerusalem Journal of Archaeology veröffentlicht. Die Forscher gründen ihre Vermutung auf der Scherbe eines Tonkruges, die 2012 bei Ausgrabungen am Ophel, ein Gelände wenige Meter vom Tempelberg entfernt, gefunden und in die Zeit König Salomos datiert wurde. Eine Inschrift an der Scherbe konnte nun entziffert werden. Laut Dr. Daniel Vainstub, ein Experte in der Rekonstruktion, Übersetzung und Datierung antiker Inschriften, handelt es sich um eine alte südarabische Schrift, die zur Zeit des Königreichs Saba im Süden der Arabischen Halbinsel (im heutigen Jemen) verwendet wurde.

Die Inschrift enthält das Wort Galbanum, eines von vier Bestandteilen des im Tempel verwendeten Räucherwerks (2. Mose 30,34). Nach Vainstubs Ansicht soll der Krug nahe Jerusalem hergestellt worden sein – ein Hinweis darauf, dass der Schreiber aus dem Königreich Saba stammte, aber in Jerusalem wohnte und möglicherweise in der Einfuhr von Gewürzen involviert war. Die Bibel berichtet in 1. Könige 10 und 2. Chronik 9 vom Besuch der Königin von Saba in Jerusalem, bei dem sie u.a. viele Gewürze mitbrachte.

Israelische Luftwaffe schießt iranische Drohne ab

Flickr/Matan Portnoy, IDF Spokesperson Unit (CC BY-NC 2.0), Israelischer Soldat an der syrischen Grenze (Ausschnitt), Archivbild

Die israelische Luftwaffe hat am Sonntag eine aus Syrien kommende iranische Drohne abgeschossen, die in israelischen Luftraum eingedrungen war. Knapp eine Stunde später meldeten syrische Medien Explosionen auf einem Flughafen nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Ob zwischen beiden Vorfällen ein Zusammenhang besteht, ist unklar. In den Tagen zuvor hatte es mehrere Luftangriffe in Syrien gegeben, die Israel zugeschrieben wurden. Bei einem dieser Angriffe auf einen Militärflughafen nahe Homs wurde israelischen Quellen zufolge ein Hangar und eine Drohnen-Kommunikationsstation zerstört. Bei zwei weiteren Luftangriffen in Damaskus sollen iranischen Angaben zufolge zwei „Berater“ der Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden sein. Die syrische Opposition meldete fünf getötete IRGC-Mitglieder.

Die israelische Tageszeitung Haaretz spekulierte am Sonntag, ob die Luftangriffe gegen iranische Stellungen in Syrien in Zusammenhang mit dem Terroranschlag nahe Megiddo stünden, bei dem Mitte März ein Israeli schwer verletzt wurde. Genaue Erkenntnisse zu dem Anschlag unterliegen weiterhin der Zensur. Es wird davon ausgegangen, dass ein Terrorist aus dem Libanon, möglicherweise ein Kämpfer der pro-iranischen Terrororganisation Hisbollah, nach Israel eingedrungen war und den schweren Sprengsatz am Straßenrand platziert hatte. Laut Haaretz könnten die jüngsten Luftangriffe in Syrien darauf hindeuten, dass sogar die IRGC bei dem Anschlag nahe Megiddo involviert gewesen sei. Die israelische Armee äußert sich grundsätzlich nicht zu einzelnen Luftangriffen in Syrien, hat aber in der Vergangenheit bestätigt, in den letzten Jahren zahlreiche Angriffe gegen iranische Stellungen im Nachbarland geflogen zu haben.

ICEJ bringt 155 äthiopische Juden nach Israel

ICEJ, Ankunft äthiopischer Juden in Tel Aviv, 30.03.2023

Am Donnerstag sind 155 äthiopisch-jüdische Neueinwanderer mit einem von der ICEJ gesponserten Flug in Tel Aviv eingetroffen. Israelische Beamte und Mitarbeiter der ICEJ-Jerusalem begrüßten die frischgebackenen Israelis auf dem Rollfeld. Der älteste Neueinwanderer war bereits 70 Jahre, der jüngste gerade einmal vier Monate alt. Die Familien werden nun in Integrationszentren u.a. in Safed, Haifa und Beerscheba untergebracht, wo sie auf ihr neues Leben in Israel vorbereitet werden. Der Flug vom Donnerstag ist Teil der Operation Tzur Israel (Fels Israels), die Israel im Dezember 2020 startete, um insgesamt 5.000 äthiopische Juden nach Israel zu holen. Rund 4.000 von ihnen konnten inzwischen einwandern, die verbleibenden sollen bis zum Sommer eintreffen. In diesem Jahr konnte die ICEJ bereits die Alijah (Einwanderung nach Israel) von 275 äthiopischen Juden sponsern – vielen Dank an alle Spender!

Bitte helfen Sie uns, weitere äthiopische Juden bei ihrer Heimkehr ins Land ihrer Vorfahren zu unterstützen. Als Verwendungszweck bitte „Äthiopische Alijah“ angeben, vielen Dank!

Zum Spendenportal

ICEJ Deutschland
IBAN: DE63 5206 0410 0004 0202 00
BIC: GENODEF1EK1

ICEJ Österreich
IBAN: AT34 2032 0174 0070 0370
BIC: ASPKAT2LXXX

ICEJ Schweiz
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Moskau: Verfahren gegen Jewish Agency auf unbestimmte Zeit vertagt

Pixabay, Kreml in Moskau, Symbolbild

Das Gerichtsverfahren gegen die Jewish Agency (Israels Einwanderungsbehörde) in Russland ist vergangene Woche auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Die Richterin am Moskauer Basmanny-Gericht folgte damit dem Antrag der israelischen Organisation. Das russische Justizministerium hatte im Juni 2022 die Schließung der Jewish Agency in Russland beantragt. Grund sei u.a. eine angeblich fehlerhafte Satzung. Wie der russische Wirtschaftsnachrichtensender Business FM am Donnerstag berichtete, soll die Jewish Agency bereits acht Mal ihre Satzung korrigiert haben. Bei jedem Versuch, die korrigierte Fassung zu registrieren, beanstande das Justizministerium jedoch neue Fehler. Seit Sommer 2022 wird der Prozess immer wieder aufs Neue vertagt. Der Aufgabenbereich der Jewish Agency, die weltweit aktiv ist, umfasst neben der Alijah (Einwanderung nach Israel) auch die Unterstützung jüdischer Gemeinden in der Diaspora.

Die Aufnahme des Verfahrens erfolgte zu einem Zeitpunkt, als es angesichts des Ukraine-Kriegs zu Spannungen zwischen Jerusalem und Moskau kam. Das Vorgehen nährt die Sorge vor einem neuen Eisernen Vorhang, der Juden am Verlassen des Landes hindern könnte. Eine Schließung der Jewish Agency könnte die Einwanderung russischer Juden nach Israel enorm erschweren. In Russland leben rund 155.000 Juden, entsprechend des israelischen Rückkehrgesetzes hätten jedoch bis zu 600.000 Personen Anspruch auf die israelische Staatsbürgerschaft (Stand 2020). Im vergangenen Jahr wanderten 43.685 russische Juden nach Israel ein, ein Anstieg von 463% im Vergleich zum Vorjahr.


Der Kampf um Israels Zukunft

Getty, Flash90, Proteste in Israel, Symbolbild

Kurz vor den Feierlichkeiten zu Israels 75-jährigem Bestehen befindet sich der jüdische Staat in seiner vermutlich größten innenpolitischen Krise seit der Staatsgründung 1948. Die hitzigen landesweiten Debatten über die Justizreform führen seit Anfang Januar jede Woche zu Massendemonstrationen auf Israels Straßen. Während die neue Regierung am Anfang noch gehofft hatte, die Proteste würden mit der Zeit abklingen, ist genau das Gegenteil eingetreten. Sie haben nicht nur zahlenmäßig, sondern auch an Intensität zugenommen. Wichtige Autobahnen in und zwischen Tel Aviv und Jerusalem sind mehrfach blockiert worden, was viele Pendler ins Chaos stürzte.

Besorgniserregender ist jedoch, dass Hunderte israelischer Reservisten, insbesondere in Eliteeinheiten der Luftwaffe und des Militärnachrichtendienstes, sich weigern, ihren jährlichen Reservedienst anzutreten. Dieser Reservedienst ist für jeden israelischen Soldaten bis zum Alter von 40 Jahren verpflichtend. Führungskräfte in der Hightech-Industrie der berühmten Start-Up-Nation haben Hunderte Millionen Euro von ihren israelischen Bankkonten abgezogen und diese an ausländische Geldinstitute überwiesen. Nach Angaben einiger Bankiers sind insgesamt bisher 4 Milliarden Euro außer Landes gebracht worden, zum Teil aus Protest, aber auch aus Sorge um die wirtschaftliche Zukunft Israels.

Gerüchte über „Bürgerkrieg“
Vergangene Woche erreichten die Unruhen einen gefährlichen Höhepunkt, als die Histadrut, der Dachverband der Gewerkschaften Israels, zu lähmenden landesweiten Streiks aufrief, um die Justizreformen zu stoppen. Besonders bemerkenswert war, dass der Ben-Gurion-Flughafen vorübergehend alle Auslandsflüge einstellte. Zusätzlich legten israelische Diplomaten auf der ganzen Welt ihre Arbeit nieder. Besorgniserregende Gerüchte über einen „Bürgerkrieg“ waren immer öfter zu hören. Zweifellos handelt es sich um einen höchst kritischen Zeitpunkt in der Geschichte des modernen Staates Israel. Weiterlesen auf unserer Webseite

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