- von Roland M. Horn
zum Beitragsbild oben: IAF F-35 Stealth-Kampfflugzeuge fliegen im israelischen Luftraum. Bildnachweis: IDF Pressestelle.
Am Morgen dieses Tagen fing die Hisbollah eine israelische Drohne ab und nach diesem Vorfall erklärte die IDF, dass sie die Terrororganisation „tief im Libanon“ angegriffen habe. Konkret war die Rede von einem Angriff in der Gegend des Ortes Baalbek, der etwa 68 Kilometer nordöstlich von Beirut liegt.
Wie ein Sprecher der Verteidigungskräfte verlauten ließ, griffen Kampfflugzeuge als Reaktion auf den Abschuss von Boden-Luftraketen auf ein unbemanntes Flugzeug vom Typ Hermes 450, das am gleichen Morgen abgestürzt ist, Einrichtungen der Hisbollah-Luftabwehr im Bequaa-Tal an.
Diese Angriffe sind die schwersten,die die IDF auf libanesischem Territorium seit Beginn des Krieges durchführte.
#Breaking: IDF targets area in Baalbek, Eastern Lebanon. Most significant attack in years. (Deepest into Lebanon) pic.twitter.com/A3JYGQ7gCq
— Open Source Intel (@Osint613) February 26, 2024
Der ein Beirut erscheinenden Zeitung An-Nahar zufolge kamen bei dem Angriff auf Baalbek zwei Menschen ums Leben, die der Hisbollah zufolge zwei ihrer Mitglieder waren. Die Terrororganisation behauptete, dass sich „in einem der getroffenen Lager Lebensmittel für ihr al-Sajjad-Projekt befunden hätte, das Lebensmittel und Konsumgüter zu niedrigen Preisen in den Lebensmittelgeschäften der Hisbollah in ihren Hochburgen verkauft.“
Der Angriff war gerade bekanntgegeben worden,als in den Gemeinden Westgaliläas die Luftsirenen aufheulten, bei der es zum eingangs beschriebenen Vorfall kam. Der Zustand des Opfers erwies sich als gut – es hatte lediglich Splitterwunden.
Die schiitische Terrororganisation Hisbollah übernahm die Verantwortung für den Abschuss der Drohe,was später durch die IDF bestätigt wurde.
Wie das Militär mitteilt, fing das Mittelstrecken-Luftabwehrsystem David’s Sling eine Bodenluftrakete ab, die auf die Drohne der IAF abgefeuert worden war – jenes Ereignis, das das Aufheulen der Luftschutzsirenen in der Gegend von Alon Tavor im Jezreel-Tal im Norden Israels zur Folge hatte. Im Anschluss wurde die Drohne von einer weiteren feindlichen Rakete getroffen und zum Absturz gebracht. In einer Stellungsnahme gab die Hisbollah bekannt, dass es sich bei er Drohne um eine Hermes 450 gehandelt habe, die über dem Iqlim al-Tuffah-Gebiet, das bei der Stadt Nabatieh liegt, im Südlibanon zum Absturz gebracht wurde.
⚡️ Hezbollah announces in a statement that it shot down an Israeli “Hermes-450” drone with a surface-to-air missile over the Iqlim al-Tuffah area in southern Lebanon. pic.twitter.com/uZYoqbrrE2
— War Watch (@WarWatchs) February 26, 2024
Bei der genannten Hermes 450 handelt es sich um eine der größten und modernsten Drohnen Israels. Sie wurde von der Firma Elbit Systems in Haifa hergestellt und weist eine Flügelspannweite von mehr als 30 Metern auf. Die Drohne erreiche eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern.
Selbst wenn Jerusalem ein Waffenstillstandsabkommen mit der Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen erreicht wird Israel seine Angriffe auf Terrorziele der Hisbollah im Libanon aufweisen, der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant am 25. Februar bei einem Besuch des Hauptquartiers des Militärkommandos Nord in der israelischen Stadt Safed laut einem Artikel von Israel Heute vom 26.02.2024 erklärte. Im Wortlaut sagte er:
„Im Falle eines vorübergehenden Waffenstillstands im Gazastreifen werden wir das Feuer im Norden verstärken, und zwar bis zum vollständigen Rückzug der Hisbollah [von der Grenze] und der Rückkehr der Bewohner in ihre Häuser.“
Bei Angriffen seitens der Hisbollah aus dem Libanon kamen sechs Zivilisten und zehn Soldaten der IDF ums Leben, seit die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz am 8. Oktober in den Krieg eingetreten ist, um die Hamas zu unterstützen. Ungefähr 80.000 Israelis wurde dabei aus ihren Häusern in bis zu sechs Kilometern Entfernung von der Grenze zum Libanon vertrieben. Galant sagte weiter:
„Wir planen, die Feuerkraft gegen die Hisbollah zu erhöhen, die nicht in der Lage ist, Ersatz für die Kommandanten zu finden, die wir ausschalten“,
um hinzuzufügen:
„Das Ziel ist einfach – die Hisbollah dorthin zurückzudrängen, wo sie sein sollte. Entweder durch eine [diplomatische] Vereinbarung, oder mit Gewalt.“
מסיים הערכת מצב בבור פיקוד הצפון, יחד עם מפקד הפיקוד האלוף אורי גורדין.
עוצמת התקיפות שלנו נגד החיזבאללה הולכת וגוברת – שיתוף הפעולה בין אגף המודיעין לחיל האוויר מביא לחיסול של עשרות מפקדים – להם מתקשים למצוא מחליף. pic.twitter.com/gCYNHTl91M
— יואב גלנט – Yoav Gallant (@yoavgallant) February 25, 2024
Wie die in Großbritannien ansässige Organisation Syrian Observatory for Human Rights berichet,wurden früh am 25. Februar 2024 zwei Hisbollah-Mitglieder bei einem Angriff der IAF getötet. Der Raketenangriff auf zwei zivile Lastwagen ereignete sich in einem Gebiet, das sich mit den Regierungsbezirken Homs und dem Umland von Damaskus überschneidet. Beim Angriff auf zwei zivile Lastwagen westlich der syrischen Stadt Homs wurden drei Menschen getötet – berichtet zumindest der der Hisbollah nahestehende libanesische Nachrichtensender Al Mayadeen TV. Am gleichen Tag gab die Hisbollah den Tod von zwei ihrer Mitglieder bekannt – Ahmed Muhammad al-Afi und Hussein Ali al-Dirani – die anscheinend nach bei dem mutmaßlichen israelischen Angriff in Syrien getötet wurden.
Bereits Anfang Februar hatte die IDF erklärt, dass sie seit dem 7. Oktober über 50 Ziele der der Hisbollah und anderer vom Iran unterstützter Terrorgruppen angegriffen habe.
استهداف شاحنة في #القصير قرب الحدود السورية – اللبنانية من طائرة استطلاع "اسرائيلية" pic.twitter.com/zRc2sTG5q6
— nbnlebanon (@nbntweets) February 25, 2024
Die Hisbollah behauptetet, dass seit Beginn des Krieges 214 ihrer Mitglieder getötet wurden und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gibt an, dass bei den Angriffen Israel seit dem Beginn dieses Jahres 16 Mal syrischen Ziele angegriffen habe. Konkret ist die Rede von zwei Luftangriffe und sechs Angriffen von Bodentruppen. 34 Ziele – darunter Waffen- und Munitionslager, Hauptquartiere und Fahrzeuge – wurden zerstört, 35 Kämpfer getötet, weitere 13 verwundet und auch neun Zivilisten fanden den Tod. Die IDF erklärte Anfang Februar,dass sie seit dem 7. Oktober 2023 über 50 Ziele der Hisbollah und anderer vom Iran unterstützten Terrorgruppen in Syrien angegriffen.
Am 24. Februar 2024 zerstörte ein israelischer Luftangriff – nachdem, eine Terrorzelle beim Eindringen in das Gebäude in der Gegend des Dorfes Matmoura im Südlibanon gesichtet worden war – ein Waffenlager der Hisbollah. Im Anschluss an den Angriff kam es zu weiteren Explosionen, so dass vermutet werden kann, das dort eine große Menge von Waffen gelagert wurden.
מוקדם יותר היום כוחות צה"ל זיהו באמצעות כלי טיס חוליית מחבלים אשר נכנסת למחסן אמצעי לחימה של ארגון הטרור חיזבאללה במרחב הכפר אל מטמורה. תוך זמן קצר מטוסי קרב תקפו את המחסן בו זוהתה החולייה. לאחר התקיפה התרחשו פיצוצי משנה משמעותיים המעידים על הימצאות אמצעי לחימה במבנה >> pic.twitter.com/HI0cCeevuF
— צבא ההגנה לישראל (@idfonline) February 24, 2024
Außerdem griffen israelische Kampfjets eine Kommando-Zentrale der Radwan-Elitetruppen der Hisbollah in der Gegend der ländlichen Stadt Baraachit im Südlibanon an. Die IDF-Artillerie feuerte, um eine Bedrohung in der Gegend des libanesischen Dorfes Rachaya Al Foukhar zu beseitigen.
Am Morgen des 25. Februar 2024 wurden vier Raketen vom Libanon aus auf Galiläa abgefeuert und trag offene Flächen nahe des Moshavs Margaliot. Auch hierfür übernahm die Hisbollah die Verantwortung und erklärte, einen Armeestützpunkt angegriffen zu haben, was von der IDF bestätigt wurde. Infolge des Raketenbeschusses heulten in der israelischen Stadt Kiryat Shoma und den umliegenden Gemeinden Luftschutzsirenen auf.
Die Hisbollah führt seit ihrem Eintritt in den Krieg täglich grenzüberschreitende Angriffe durch, woraufhin Israel Ziele der Hisbollah im Libanon aus der Luft an der Grenze mit Artillerie beschoss. Israels Ministerpräsident Benjamin Nethanjahu gab in einer Regierungserklärung folgendes bekannt:
„Im Norden haben wir ein einfaches Ziel: die Bewohner [in ihre Häuser nahe der Grenze zum Libanon] zurückzubringen. Dazu müssen wir die Sicherheit wiederherstellen – und das werden wir erreichen. Wir werden hier nicht nachgeben. Wir werden dies auf zwei Arten erreichen: Militärisch – wenn nötig; diplomatisch – wenn möglich.“