Während internationale Medien von „Siedlergewalt“ sprechen, ignorieren sie die Realität vor Ort: wachsender palästinensischer Terror, Brandanschläge und illegales Bauen in strategischen Gebieten. Wer Sicherheit und Stabilität will, darf das Terrain nicht aufgeben, sondern muss es schützen – entschlossen, langfristig und mit klarem Ziel.

Die meisten internationalen Berichte über die Lage in Judäa und Samaria folgen einem vertrauten Narrativ: Die Gefahr für die Stabilität, so heißt es, gehe von jüdischen Siedlern und von Bauprojekten aus. Doch wer die Fakten betrachtet, erkennt ein anderes Bild. Der eigentliche Grund für die wachsende Unsicherheit liegt im massiven Wiederaufleben des palästinensischen Terrors, in einer Welle gezielter Brandanschläge und in einer systematischen Landnahme durch illegale palästinensische Bautätigkeit – meist mit europäischer Unterstützung.

Während israelische Sicherheitskräfte Tag und Nacht gegen Terrorzellen in Nablus, Dschenin und Tulkarm operieren, werden in den gleichen Gebieten Waffen gelagert, Brandbomben vorbereitet und Anschläge geplant. Besonders entlang der sogenannten Nahtzone – der Sicherheitslinie zwischen Samaria und dem Zentrum Israels – nimmt die Bedrohung zu. Bereits heute verüben Terroristen regelmäßig Schüsse über die Sperranlage hinweg auf israelische Orte im Raum Bat Hefer und Gilboa.

Die Freilassung hunderter palästinensischer Gefangener im Rahmen des Geiselabkommens mit der Hamas hat diese Gefahr weiter verschärft. Zahlreiche Rückkehrer in Dschenin, Hebron und Qalqilya schließen sich erneut militanten Gruppen an. Die Vorstellung eines „demilitarisierten Palästinensergebiets“, wie sie einst in den Osloer Verträgen beschworen wurde, ist endgültig gescheitert.

Illegales Bauen als strategische Waffe

Kaum ein Thema wird im Westen so konsequent übersehen wie die gezielte Errichtung zehntausender illegaler palästinensischer Gebäude in den strategisch sensiblen Zonen C. Nach israelischen Schätzungen entstanden in den letzten Jahren über 90.000 Strukturen ohne Genehmigung – oft in Gebieten, die bislang nie eine arabische Präsenz kannten. Diese Bauten durchschneiden israelische Siedlungsblöcke, bedrohen Zufahrtsrouten und verändern die Landkarte vor Ort.

Allein im Korridor zwischen dem Jordantal und Ein Gedi entstanden über 17.000 illegale Gebäude in unmittelbarer Nähe des Sicherheitszauns. In der sogenannten Jerusalemer Umhüllungszone besetzten palästinensische Bautrupps über 2.600 Dunam Land und errichteten in Stadtteilen wie Shuafat und Kafr Akab 1.500 Hochhäuser ohne jede Genehmigung – oft mit zwanzig oder mehr Stockwerken, ohne technische Aufsicht, ohne Statikprüfung. Experten warnen, dass schon ein mittleres Erdbeben zur Katastrophe führen könnte.

Gleichzeitig führen radikale Aktivisten – unterstützt von europäischen NGOs und israelischen Anarchisten – eine Kampagne gezielter Brandstiftungen gegen jüdische Bauern in den Bergen von Benjamin und Samaria. Die Weideflächen, die dort als natürliche Ressource für Viehhaltung dienen, werden systematisch angezündet, um israelische Landwirte zu vertreiben. Diese Taktik erinnert an die Feuerballons und Branddrachen, mit denen die Hamas jahrelang Felder im Süden Israels zerstörte.

Wenn keine Souveränität – dann Kontrolle

Eine formelle israelische Souveränität über Judäa und Samaria steht derzeit nicht zur Debatte. Doch wer glaubt, dass Abwarten Sicherheit schafft, täuscht sich. Was jetzt nötig ist, ist entschlossene Kontrolle.

Generalmajor Avi Bluth, der Kommandeur des Zentralkommandos, hat eine klare Strategie entwickelt: tägliche Operationen in Terrorhochburgen, massiver Einsatz von Aufklärung, Luftunterstützung und gezielte Eliminierungen führender Terroristen. Dafür braucht die Armee mehr Personal, Ausrüstung und politischen Rückhalt.

Parallel dazu muss die israelische Regierung langfristig planen. Wohnraum in bestehenden Städten wie Ma’ale Adumim, Gusch Etzion oder Ariel ist inzwischen für viele junge Familien unbezahlbar. Die Antwort darauf kann nicht Stillstand sein, sondern zügiger Wohnungsbau – auch in Form von provisorischen Gebäuden oder Hochhäusern, um Bevölkerungswachstum in zentralen Gebieten zu sichern. Infrastrukturprojekte wie der geplante Highway 80, eine Bahnstrecke durch das Jordantal und ein neuer Flughafen im Horkania-Tal wären nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch sicherheitspolitisch unverzichtbar.

In Bereichen, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde vernachlässigt werden – Abwasser, Abfallwirtschaft, Genehmigungswesen –, sollte Israel Verantwortung übernehmen, um ökologische und sicherheitliche Risiken zu verhindern. Ebenso dringend ist die Überwachung arabischer Schulen in Ostjerusalem, wo weiterhin Lehrmaterial verbreitet wird, das Terror verherrlicht und Hass auf Juden glorifiziert.

Wer wird handeln – und wer nur reden?

Im anstehenden Wahljahr steht Israel vor einer klaren Entscheidung: Wird ein künftiger Premierminister den Ausbau und die Sicherung von Judäa und Samaria tatsächlich vorantreiben – oder erneut dem Druck internationaler Organisationen und Gerichte nachgeben?

Benjamin Netanyahu spricht seit Jahren von „strategischem Bauen“ im E-1-Korridor, doch konkrete Fortschritte bleiben aus. Seine Rivalen – Benny Gantz, Gadi Eisenkot, Naftali Bennett und Yair Lapid – betonen zwar Israels Sicherheitsinteressen, sind jedoch in politischen Allianzen gefangen, die jeden entschlossenen Schritt blockieren könnten.

Für Israel geht es dabei längst nicht mehr um ideologische Symbolik, sondern um territoriale Realität. Wer das Land nicht kontrolliert, verliert es. Wer die Sicherheitsräume von Jerusalem und dem Jordantal verfallen lässt, gefährdet die Verteidigungslinie des ganzen Landes.

Die Entscheidung lautet also nicht: „Souveränität ja oder nein“, sondern: „Sicherheit jetzt oder Schwäche später.“ In einer Region, in der jede Lücke sofort ausgenutzt wird, kann Untätigkeit tödlich sein.

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