Der Fehler in dieser Strategie ist offenkundig: Nicht auf Israel muss Druck ausgeübt werden – sondern auf die Hamas, und dieser Druck muss aus der arabischen Welt kommen, nicht nur aus Europa. Am 30. Juli 2025 unternahmen die arabischen Staaten einen lange überfälligen, aber willkommenen Schritt: Sie riefen die Hamas öffentlich dazu auf sich zu entwaffnen und die Obrigkeit an die palästinensische Autonomiebehörde abzugeben. Das war ein Novum in der regionalen Einheit gegen die Hamas.

Jetzt muss Europa umdenken und die arabischen Staaten weiter unter Druck setzen, damit die Hamas formell zu einer Terrororganisation erklärt wird. Das ist kein radikaler Vorschlag. Ägypten, Saudi-Arabien, Bahrain, Jordanien, Syrien und die VAE haben die Muslimbruderschaft bereits als Terrororganisation eingestuft (die USA stehen kurz davor das zu tun). Die Hamas ist der palästinensische Abzweiger der Muslimbruderschaft – die Einstufung auszuweiten ist nur logisch und überfällt.

Eine solche Erklärung würde der Hamas und staatenlosen Arabern aus Palästina (SAPs) signalisieren, dass Terrorismus gegen Israel keine Zukunft und keine Unterstützung in der arabischen Welt hat und dass die Region sich in Richtung Normalisierung bewegt. Das würde es auch den USA einfacher machen den UNO-Sicherheitsrat dahin zu drängen die Hamas zusammen mit Al-Qaida und ISIS als globalen Paria aufzuführen. Bisher haben UNO-Beamte die Hamas als legitime Repräsentanten des palästinensischen Volks beschrieben, was die Hoffnungen der Terrororganisation am Leben erhalten hat.

Erst dann kann Netanyahu den militärischen Druck lockern, Raum für ernsthafte Verhandlungen zur Zerschlagung der Hamas schaffen und die Rückkehr der Geiseln sicherstellen.

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