- von Benjamin Weinthal, Jerusalem Post, 14. Oktober 2023
- Übernommen von Abseits vom Mainstream – HEPLEV
Zum Beitragsbild oben: Eine israelische Flagge weht neben einer deutschen und einer EU-Flagge, einen Tag nach den Angriffen der Hamas auf Israel, vor dem Reichstag in Berlin, 8. Oktober 2023 (Foto: Reuters/Liesa Johannssen)
Warnung vor möglichen Terroranschlägen durch Hamas-Agenten in Deutschland
Während israelische Truppen am Donnerstag „lokalisierte Vorstöße“ in den Gazastreifen vornahmen, um Hamas-Terroristen aufzuspüren, erstellte Deutschlands Geheimdienst eine Liste von geschätzten 450 aktiven Hamas-Mitgliedern in dem zentraleuropäischen Land.
Die Jerusalem Post wandte sich an Brigadegeneral (a.D.) Amir Avivi, Gründer und CEO des IDSF (Israel’s Defense and Security Forum) und bat um einen Kommentar.
Avivi sagte, Deutschland solle „diese Leute verhaften“ und „etwas gegen das extremistische Gebilde unternehmen“.
Er sagte: „Die Hamas ist der Islamische Staat. Das ist eine sehr gefährliche Ideologie. Was Israel erlebt, wird Europa auch erleben, wenn es nicht handelt.“ Hamas-Terroristen brachen letzten Samstag durch Israels Sicherheitsbarriere und ermordeten mehr als 1.300 Menschen.
Avivi drängte Deutschland gegen das tolerante Umfeld für die Hamas in der Bundesrepublik durchzugreifen und erklärte: „Je eher, desto besser.“ Er betonte, die deutschen Behörden „müssen vorbeugend handeln“.
Der General hielt fest: „Der einzige Unterschied zwischen Nazis und der Hamas ist das Niveau ihrer Fähigkeiten. Deutschland muss von der Hamas als einer Einheit denken, die Israel beseitigen will.“ Er erwähnte, dass die Hamas Babys abschlachtete und in einem Ausmaß Gräueltaten an Juden beging, das seit der Hitler-Bewegung nicht stattgefunden hat.
Rabbi Abraham Cooper, Vizedekan der jüdischen Menschenrechtsgruppe Simon Wiesenthal Center, sagte der Post: „Der deutsche Geheimdienst hat seinen Job getan, jetzt müssen die Behörden den ihren tun – die Hama-Aktivisten sofort festnehmen.“
Deutschland hat Hamas-Aktivisten toleriert
Deutschland hat Hamas-Aktivisten lange toleriert, genauso Agenten der libanesischen Terrororganisation Hisbollah. Laut dem jüngsten Bericht des Bundesnachrichtendienstes sind insgesamt 1.250 Hisbollah-Anhänger und -Mitglieder auf deutschem Gebiet aktiv.
Deutschlands Regierung hat die Aktivitäten beider islamistischer Terrorbewegungen verboten, es aber versäumt seine Gesetze zur Terror-Bekämpfung gegen die Aktiven von Hamas und Hisbollah und teilweise ihre Terrorfinanzierung durchzusetzen, sagen Kritiker.
2018 berichtete die Post, dass eine Bank in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen $43.720 an die islamische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen überwies. Die deutschen Behörden lehnten es ab, den Namen der Bank preiszugeben und ob sie eine Strafe erhielt. Deutsche Banken überweisen weiter Geld an iranische Unternehmen, die mit dem Regime des Iran verbunden sind, dem strategischen Schlüsselpartner der Hamas beim Massaker an Juden.
Wim Kortenoeven, ein führender israelische Experte zur Hamas, sagte gegenüber der Post: „Es gibt bei Deutschland und den Niederländern einen Widerwillen gemäß den eigenen Gesetzen“ gegen islamistische Terroristen oder Organisationen vorzugehen. Kortenoeven, der in seinen Texten über die Hamas vorausschauend war, sagte, dass er in seinem Buch von 2007 schrieb: „Die Hamas wird einen Völkermord-Krieg gegen den jüdischen Staat führen.“ Er fuhr fort: „Sie werden sich nie in etwas anderes verwandeln.“ Er zitierte die Hamas-Verfassung, die die Vernichtung der Juden weltweit fordert.
Kortenoeven, der aus den Niederlanden Aliyah machte, sagte, dass „die Deutschen die Hamas beschwichtigen. Er diente als Abgeordneter im niederländischen Parlament; dort konzentrierte er sich auf Sicherheit und Außenpolitik.
„Man kann Deutschland und die Niederländer hier nicht vergleichen. Sie sind Feiglinge, wenn man sich die aktuelle Sicherheitspolitik ansieht. Es gibt einen Widerwillen sich mit Organisationen anzulegen, die für die nationale Sicherheit eine Bedrohung darstellen“, sagte Kortenoeven.
Anfragen der Post wurden an Björn Winkelmann geschickt, den Sprecher des deutschen Innenministeriums, außerdem an den deutschen Botschafter in Israel Steffen Seibert. Israels Regierung rügte Seibert früher dieses Jahr wegen der Teilnahme an einem umstrittenen alternativen Gedenktag, der neben jüdischen Terroropfern auch getötete palästinensische Terroristen ehrte.
Avivi kritisierte Felix Klein, den mit der Bekämpfung von Antisemitismus deutschen Beauftragten des Bundes, weil er den palästinensischen und iranischen Antisemitismus in Deutschlands im nationalen Strategiebericht zur Bekämpfung des Antisemitismus aussparte. Klein lehnte es ab, das zu kommentieren.
Avivi drängte Baden-Württemberg, den umstrittenen deutschen Beamten Michael Blume zu entlassen, weil er die IDF verunglimpfte und den mutmaßlichen Pro-Hamas-Aktivisten Jürgen Todenhöfer pries. Blumes Job besteht darin den Antisemitismus zu bekämpfen, aber er wurde von Natan Sharansky beschuldigt eine antisemitische Verschwörungstheorie gegen das jüdische Volk und Israel zu schüren.
Israels Regierung beschuldigte Todenhöfer 2019 an einem von der Hamas geschürten „Marsch zur Rückkehr“ im Gazastreifen teilgenommen zu haben, dessen Ziel darin bestand die Grenze nach Israel zu durchbrechen, laut Experten ein Vorbote des Massakers von 2023.
2012 lobte Blume auf der obskuren Internetseite Spektrum.de SciLogs Todenhöfers Buch über den Islam; Todenhöfer ist als Sympathisant der Islamisten bekannt. Auf derselben Website bezeichnete Blume 2022 den Vater der IDF, Orde Wingate, als „Kriegsverbrecher“. Blumes Ehefrau Zehra wurde von der deutsch-jüdischen Aktivistin Malca Goldstein-Wolf dafür kritisiert, dass sie einen Artikel Todenhöfers verbreitete. Goldstein-Wolf schrieb auf X, früher Twitter, dass Zehra wegen ihrer Werbung für Todenhöfer nicht als „Freundin der Juden“ betrachtet werden kann. Eine deutsch-jüdische Wochenzeitung kritisierte Todenhöfer scharf dafür, dass er den Holocaust verharmloste.
Blume lehnte es ab Presseanfragen der Post zu beantworten.