Zum Beitragsbild oden: Leila Khaled, Ex-Mitglied der Palästinensischen Befreiungsfront (Foto: Gianluigi Guercia / AFP)

Ein Film über die verurteilte Terroristin Leila Khaled, die 1978 versuchte ein Flugzeug der El Al zu entführen, sollte als Anlass für Diskussion vorgeführt werden.

Israels Außenministerium nutzte das jetzt als x bezeichnete Twitter, um die deutsche NGO Willy Brandt Center in Jerusalem scharf zu kritisieren, weil die verurteilte Terroristin Leila Khaled in bei einer für Mittwoch angesetzten Filmvorführung gefeiert werden sollte.

Das Ministerium antwortete mit beißendem Sarkasmus auf den Post des Zentrums auf X, mit dem dazu eingeladen wurde die Vorführung des Films mit dem Titel „Leila Khaled: Flugzeugentführerin“ mit „Popcorn“ anzusehen: „Wer liebt nicht Kino-Popcorn und TERROR? Leila Khaled ist eine palästinensische Terroristin, die für die Entführung eines Flugzeugs von Rom nach Tel Aviv 1969 verantwortlich war. Das Willy Brand Center in Jerusalem wird einen Film zeigen, der ihr Vermächtnis des Terrors und der Gewalt feiert“, schrieb das Ministerium.

Es gab auch „Empfehlungen für ihre nächste Filmvorführung:‘ 9/11: Die heldenhafte Entführung.‘ ‚Frühstück mit den Taliban.‘ ‚Fidel finden!‘“

 

i24News schickte Presseanfragen an Hanna Reichardt, die Projektmanagerin des Brandt Centers, und weitere Mitarbeiter des WBC. Der Sprecher antwortete: „Die Vorführung des Films wurde sofort nach diesen schweren Missverständnissen abgesagt. Das WBC vertritt eine kompromisslose Haltung gegen Antisemitismus.“

Die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete: „In Reaktion auf die Kritik sagte die Institution die Vorführung ab und stellte klar, dass die Veranstaltung keine Unterstützung für Leila Khaleds Ansichten bedeutet.“

Die in Jordanien lebende Khaled versuchte 1970 El Al-Flug 219 zu entführen, der von Amsterdam nach New York City fliegen sollte. Als Mitglied der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Volksfront zur Befreiung Palästinas hat sie öffentliche Vortragsreisen in westeuropäischen Ländern wie Deutschland, Österreich, Dänemark, Spanien und Griechenland durchgeführt.

Khaled trat bei ihren Besuchen in Europa für die Bewegung Boykott, De-Investitionen und Sanktionen ein, die sich gegen Israel richtet. Nachdem Khaled 2016 im Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum in Wien sprach, enthüllte der Autor dieses Berichts, dass die österreichische Bank Bawag das Konto des Zentrums wegen der Khaled vorgeworfenen Verbindung zum Terror schloss.

Der verstorbene Willy Brandt, nach dem das Zentrum benannt ist, war ein in der Geschichte der israelisch-deutschen Beziehungen umstrittener Bundeskanzler. Als Israel 1973 während des Yom Kippur-Kriegs in Not war, lehnte Brandt es ab das amerikanische Militär den Hafen von Bremerhaven für die Lieferung dringend benötigter Waffen für den jüdischen Staat nutzen zu lassen.

Das Brand Center Jerusalem, das von deutschen Regierungsgeldern unterstützt wird, erklärt auf seiner Internetseite: „Das Willy Brandt Center (WBC) ist ein einzigartiges Zentrum für Begegnungen und Gespräche in Jerusalem. Hier treffen sich junge Menschen aus der ganzen Welt und pflegen einen kulturellen Austausch über alle Grenzen hinweg. Im Rahmen unserer Veranstaltungen können wir Konflikte auf vielfältige Weise bewältigen.“

Das Willy-Brandt-Haus in Berlin, Hauptsitz von Kanzler Olaf Scholz‘ Sozialdemokratischer Partei, sah sich zuvor Kritik des früheren Leiters der Berliner Jüdischen Gemeinschaft Alexander Brenner ausgesetzt, weil es 2012 Gastgeber für die linke israelische NGO Breaking the Silence war.

I24NEWS schickte Presseanfragen zur Khaled-Vorführung an den deutschen Botschafter Steffen Seibert und das deutsche Außenministerium.

Lior Haiat, Sprecher des israelischen Außenministeriums, bestätigte im Juni gegenüber i24NEWS, dass Israel Seibert wegen der Einmischung in Innenpolitische Angelegenheiten Israels gerügt hat, darunter die ihm vorgeworfene Ehrung palästinensischer Terroristen.

Seibert nahm an einer alternativen Feier teil, die auch als „Gemeinsamer Gedenktag“ bekannt ist und Israelis und Palästinensern gedenkt, einschließlich palästinensischer Terroristen, die im israelisch-palästinensischen Konflikt ihr Leben verloren haben.

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