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In einem intensiven Gespräch mit Wladimir Putin kritisiert Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Russlands Zusammenarbeit mit dem Iran und äußert sich kritisch zur Haltung Moskaus im Gaza-Konflikt.
Inmitten wachsender geopolitischer Spannungen führte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag ein 50-minütiges Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Fokus der Diskussion stand die wachsende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Iran, eine Entwicklung, die Netanjahu als „gefährlich“ bezeichnete. Zusätzlich äußerte Netanjahu seine scharfe Kritik an Moskaus Position zum Gaza-Krieg.
Die Spannungen zwischen Israel und Russland haben sich in jüngster Zeit verschärft, insbesondere durch Russlands Unterstützung für die vom Iran gestützten Huthi-Rebellen im Jemen. Diese haben Drohungen gegen globale Schifffahrtsrouten im Roten Meer ausgesprochen, insbesondere im Kontext des Gazastreifens. Ein Huthi-Militärsprecher hat zudem ein Einreiseverbot für Schiffe, die israelische Häfen ansteuern, bis Gaza alle benötigten Nahrungsmittel und Medikamente erhält, ausgesprochen.
In Bezug auf den Gaza-Krieg wies Netanjahu auf das Versäumnis Russlands hin, den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für eine Waffenstillstandsresolution zu unterstützen, die eine Verurteilung des Angriffs der Hamas auf Südisrael am 7. Oktober beinhaltet. Bei diesem Angriff wurden über 1.200 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln genommen. Die Hamas, die von Israel, den USA und der EU als terroristische Organisation eingestuft wird, hat behauptet, dass etwa 17.000 Palästinenser bei Gewalt im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg getötet wurden. Israel gab an, dass etwa 7.000 Hamas-Terroristen unter den Todesopfern seien.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow erklärte, dass sein Land den Angriff vom 7. Oktober verurteile, aber die Nutzung dieses Ereignisses zur kollektiven Bestrafung der palästinensischen Bevölkerung ablehne. Lawrows Kommentare spiegelten die komplexe Natur des Konflikts wider, wobei er Israel für Ereignisse verantwortlich machte, die bis in den Unabhängigkeitskrieg von 1948 zurückreichten.
Netanjahu betonte in seinem Gespräch mit Putin die Notwendigkeit, entschieden gegen die Hamas vorzugehen und äußerte sich dankbar für Russlands Bemühungen, Geiseln freizulassen. Er forderte Russland auf, Druck auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz auszuüben, um die Gefangenen in Gaza zu besuchen.
In einer separaten Erklärung lobte Netanyahu die Unterstützung der Biden-Regierung für Israel, sowohl in Washington als auch bei den Vereinten Nationen. Er betonte die Notwendigkeit, gemeinsam gegen die Hamas vorzugehen und wies auf die Schwierigkeit hin, einerseits die Beseitigung der Hamas zu unterstützen, während gleichzeitig Druck ausgeübt wird, den Krieg zu beenden.