Faschismus neu gedacht

Zum Beitragsbild oben: Nancy Faeser 2023. BerthasEnkel, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Der aktuelle Hype, man kann ihn auch Hysterie nennen, um ein sogenanntes Geheimtreffen von CDUlern, AfDlern und Sonstigen hat eine Entwicklung offenbart, die unter falscher Flagge in genau jene Zustände führt, die man angeblich bekämpfen will. Der Faschismus feiert fröhlich Urständ, diesmal unter falscher Flagge. Nancy Faeser verglich dieses Treffen allen Ernstes mit der Wannseekonferenz, dem Auftakt und dem Ausklügeln der Ermordung von Millionen Juden durch die Nazis. Allein diese unfassbare Unverhältnismäßigkeit hätte in einem funktionieren Politikbetrieb zum sofortigen Rücktritt von Frau Faeser führen müssen, die sich in jedweder Hinsicht für ihr Amt damit völlig disqualifiziert hat, aber weit gefehlt.

Was haben Faszien, Bindegewebsstrukturen, die Muskeln und Organe umhüllen, mit dem Faschismus gemeinsam? Sie haben denselben Wortursprung. Faschismus und Faszie kommen vom lateinischen Begriff für „Bündel“. Huch! Gar nicht zwangsläufig rechts? Nein lieber Leser, ich muss Sie enttäuschen. Auch die Linken sind davor nicht gefeit.

Ignazio Silone (1900 -1978), ein politisch engagierter italienischer Schriftsteller, sagte einmal: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen:“ Ich bin der Faschismus“. Nein, er wird sagen:“ Ich bin der Antifaschismus.“

Wir erleben immer öfter, dass die freie Rede unfreier wird, die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird, da man mit seiner Meinung jemanden oder etwas (!) vermeintlich oder tatsächlich beleidigen oder herabwürdigen kann. Das darf nicht sein, auch dann nicht, wenn diese vermeintliche Beleidigung nur eine schlichte Tatsache beschreibt, die das Gegenüber schwer oder gar nicht erträgt. Schriebe ich z. B., dass dieser oder jener Politiker dumm sei, wäre das justiziabel, auch wenn ich noch so Recht hätte. Politiker haben nämlich in Sachen Beleidigung seit Corona einen Sonderstatus (§ 188 Strafgesetzbuch). Haben sie nicht mitbekommen? Das ist so gewollt. Dasselbe gilt für Attribute, die man Religionen, Weltanschauungen, ethnischen Zugehörigkeiten oder sexuellen Vorlieben verleiht. Man kann objektiv und statistisch nachweisbar noch so richtig liegen, dennoch siegt Ideologie und Wunschdenken über den gesunden Menschenverstand, über historische Fakten oder Wissenschaft. Es wird bei der derzeitigen Entwicklung wohl bald soweit kommen, dass ich behaupten darf, ich sei eine Katze, und jeden hinter Gitter bringen könnte, der behauptet, ich sei ein Mensch.

Die Gesellschaft ist insgesamt nach links gerückt, und ist man in der Mitte stehen geblieben, ist man plötzlich rechts, ohne sich selbst von der Stelle bewegt zu haben. Das ist eine geometrische Tatsache. Damit kann man noch leben. Die Grenze von rechts zu rechtsextrem definieren Linke aber neu. Sie haben die Deutungshohheit an sich gerissen, indefferent, vage, aber populistisch. Der Nazi ist inflationär. Dass dies nicht anderes als die Verharmlosung des Nationalsozialismus darstellt, wird wohl den Wenigsten auffallen.

Schwierig wird es dann, wenn man als neuer Rechter Dinge einfordert, die bis dato selbstverständlich waren, und die sogar in Gesetze gegossen sind, nur eben nie konsequent umgesetzt wurden. Ich denke da z. B. an die Abschiebung von Menschen, die sich illegal Zutritt zu unserem Land verschafft haben. Plötzlich ist da von Deportation die Rede, was beim Deutschen sofort die Assoziation mit Gaskammern auslöst. Auch wenn dieser Begriff, so hat Correctiv inzwischen zugegeben, auf dem ominösen Potsdamer Geheimtreffen nie gefallen ist. Die Massen sind im Hassrausch auf alles vermeintlich und tatsächlich Rechte, die Wahrheit interessiert niemanden mehr.

Die Kirchen müssen natürlich mit an diesem Strang ziehen. Letztere sollten mal besser ihre Schulaufgaben machen und Demos gegen den massenhaften pränatalen Kindermord organisieren, aber offenbar sind Parteien, die diesen befürworten oder zumindest tolerieren, mit kirchlichem Segen wählbar. So eine Kirche braucht kein Mensch, und Gott erst recht nicht.

Es wird kaum einen demokratischen Staat geben, in dem die Regierung in Form von namhaften Politikern gegen die Opposition demonstriert. Sowas ist als Showeinlage allenfalls aus Nordkorea, China und Russland bekannt, und neuerdings eben auch aus Deutschland. Man kann womöglich die Anwesenheit von Politikern der Regierungsparteien bei diesen Demos gegen Rechts auch als Machtmissbrauch ahnden – noch.

Dann wird ein Demokratiefördergesetz ins Spiel gebracht, klingt klasse, nach welchem aber in Wahrheit Steuergelder für Antifa-Schlägertrupps und ähnliche windige Organisationen fließen sollen, die die Bürger auf Spur bringen, notfalls mit Gewalt.

Erinnert man als Christ an die alten, bewährten christlichen Werte des Abendlandes, wird man inzwischen auch als Einzelperson für den Verfassungsschutz interessant. Man ist Fundamentalist, radikal, wie Pastor Olaf Latzel aus Bremen zu spüren bekommen hat und bis heute bekommt. Ich bin heilfroh, dass ich radikal und fundamental bin, denn das Fundament, auf dem ich stehe, meine Radix, meine Wurzel, ist Jesus Christus. Er hat sich für mich ans Kreuz schlagen lassen, da kann ich ja wohl wenigstens in dieser orientierungslosen Gesellschaft die Flagge des Christentums hochhalten, indem ich an die biblischen Werte erinnere, ob Frau Faeser und Konsorten das nun passt oder nicht. Gott ist mein Fundament und nicht linke Sozialutopien.

Orientierungslos, das ist vermutlich dasjenige Attribut, mit dem zukünftige Historiker unsere heutige Gesellschaft als herausragendes Merkmal kennzeichnen werden. Wo Gott verschwindet, ziehen die Dämonen ein, die Angst, der Egoismus, die Empathielosigkeit, Psychosen aller Art, Götzen wie Vergnügungssucht, Rauschsucht, Sexsucht, Geldsucht, Karrieresucht. Eine solche Gesellschaft ist dem Untergang geweiht, das lässt sich an der gesamten Menschheitsgeschichte ablesen.

Ebenso doppelbödig wie die Kirchen sind die Kulturbetriebe. Antisemitismus auf der Documenta, nun jüngst brutalster Israelhass auf der Berlinale, gedeckt und verharmlost von Kulturstaatsministerin Roth höchst selbst als Meinungsfreiheit (!). Man müsse das ertragen. Komisch. AfD-Vertreter wurden aber zuvor ausdrücklich ausgeladen. Da ist plötzlich Schluss mit Meinungsfreiheit. Wo ist da die Logik?

Verräterisch ist die Sache mit der Meinungsfreiheit. Die gilt offenbar nur noch und zunehmend, wenn die Meinung links ist. Die Linke bündelt (sic!) sich gegen alles, was ihr zuwider ist, und dazu gehört u. a. auch das christliche Menschenbild, zu dem das christliche Familienbild gehört. Sie hat einen Hass auf alles Christliche. Stattdessen vergöttert sie den Humanismus. Das Christentum aber wird bekämpft, und jeder, der diesen ganzen Wahnsinn anprangert, ist der erklärte Klassenfeind. Der Totschlagknüppel „rechts“ zieht in Form von Ausgrenzung, Cancel culture und endet schlimmstenfalls hinter Gittern.

Die große deutsche Einheitspartei arbeitet mit Hochdruck an der Abschaffung der Demokratie, indem sie mit faschistischen Methoden gegen jene vorgeht, die ihre Politik kritisieren. Sie nutzt die demokratischen Regeln und Gesetze, um die Demokratie angeblich zu schützen, aber tatsächlich auszuhöhlen. In Wahrheit muss man ernste Zweifel haben, ob eine Nancy Faeser oder eine Lisa Paus überhaupt wissen, was Demokratie eigentlich ist. Vermutlich nicht. Sie nutzen dieses Pferd, um ihre Agenda durchzureiten. Mehr nicht, die Demokratie als nützlicher Depp für linke Politik. Und jeder, der widerstandslos zusieht, macht sich mitschuldig und soll nicht später sagen, das habe er alles nicht gewusst. Dieses Spiel hatten wir schon einmal. Die Geschichte wiederholt sich, immer wieder.

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