Die letzte, aber immer noch aktive Front des Zweiten Weltkriegs

Es gibt im Westen ein tiefgehendes Bedürfnis zu beweisen, dass Juden schlechte Menschen sind. Unter den Israelhassern gibt es ein atemloses Verlangen nach dem Augenblick, in dem man „erwischt“ brüllen und dann die Juden an den öffentlichen Pranger stellen kann.

Unsere aktuellen Erschütterungen, bei denen das jüdische Volk sowohl in Israel als auch in der Diaspora unter mörderischen und gehässigen Angriffen steht, sind weit folgenreicher als viele begreifen mögen.

Israel, wo ein Waffenstillstand für den Konflikt im Gazastreifen angekündigt wurde, blieb unter dem Feuer von Raketensalven, die israelische Zivilisten in den letzten Stunden vor Inkrafttreten töten sollten. Die Spannungen infolge von Angriffen durch Horden israelischer Araber auf israelische Juden, mit gelegentlicher übler Vergeltung durch eine kleine Zahl jüdischer Extremisten, bleiben stark.

Aber die Gewalt beschränkt sich nicht auf den Nahen Osten. Es hat einen gewaltigen Anstieg der Übergriffe auf Diaspora-Juden in Großbritannien, Europa und Amerika gegeben.

Auf den Straßen europäischer Städte haben Demonstranten nach der Vernichtung Israels gebrüllt und skandiert, die „Armee Mohammeds“ sei zurück um die Juden abzuschlachten.

In Los Angeles lebende Juden sagen, als sie im Restaurant in der City aßen, kamen Dutzende Palästinenserflaggen schwenkende Leute, von denen sie schlimm verprügelt wurden, nachdem sie vorher fragten: „Wer ist Jude?“

Die britische Verteidigungsorganisation für Juden, Community Security Trust, berichtet von einer mindestens fünffachen Zunahme antisemitischer Vorfälle während des Gaza-Kriegs.

Das dramatischste Beispiel war ein vierstündiger Autokorso, die Autos mit Palästinenserflaggen behängt, deren Insassen in jüdischen Bereichen von Nordlondon umherfuhren und Schmähungen brüllten. Einer dieser Schlägertypen brüllte durch ein Megafon: „F*** die Juden, f***t ihre Töchter, f*** ihre Mütter, vergewaltigt ihre Töchter und befreit Palästina.“

Diese erschreckenden Ereignisse sind nicht das Ergebnis davon, dass ein weiterer Konflikt zwischen Israel und den palästinensischen Arabern eine vorhersagbare antiisraelische Reaktion provoziert. Was jetzt geschieht, ist die Umgestaltung des palästinensisch-arabischen Kriegs gegen Israel zu einem Krieg gegen die Juden.

Diaspora-Juden werden physisch und verbal angegriffen, ihre Kinder eingeschüchtert und ihre Synagogen mutwillig beschädigt.

Die meisten solchen Taten werden von Muslimen begangen. Aber das wird von extremer Feindseligkeit westlicher „Progressiver“ gegenüber Israel verstärkt. Diese selbsternannten „Antirassisten“ sagen sich selbst, dass sie auf der Seite der Engel stehen. Aber während sie von den Angriffen auf jüdischen Menschen in ihren Städten aufrichtig entsetzt sind, lehnen sie es ab einzugestehen, dass ihre eigene Haltung gegenüber Israel zutiefst judenfeindlich ist.

Es sind nicht nur die verdrehte Berichterstattung, Verfälschungen und Ritualmordbeschuldigungen, die direkt aus dem Manuskript der Hamas kommen, die von der BBC, Sky UK, dem Guardian, der New York Times und vielen anderen Mainstream-Medien rund um die Uhr übermittelt werden. Noch schlimmer ist die Intensität der perversen und ungerechtfertigten Leidenschaft, mit der Israel dämonisiert wird.

Es handelt sich um die spuckende Empörung, dass nicht genug Israelis sterben, damit militärisches Handeln zum Stopp der Tausenden einfliegenden Raketen gerechtfertigt ist.

Es ist die wütende und herablassende Art, wie die Tatsache abgetan wird, dass die israelischen Verteidigungskräfte auf einzigartige Weise vor anstehenden Raketeneinschlägen auf [von den Terroristen militärisch genutzte] zivile Ziele warnen, mit denen ziviles Leben gerettet wird.

Es ist die bösartige Befriedigung, mit der jede einzelne Militäraktion Israels gegen die palästinensischen Araber, die einzig ausgeführt wird, um israelisches Leben zu retten, als Beweis für seine moralische Verderbtheit aufgegriffen wird.

Auch wenn Grauen und Empörung über die Millionen in Syrien Abgeschlachteten oder die Verfolgung der Uighuren in China zum Ausdruck gebracht werden, rufen diese Gräueltaten nicht dieselben obsessiven und tief sitzenden Leidenschaften hervor wie Israels Verteidigung des Lebens seines Volks. Es ist unmöglich nicht die Schlussfolgerung zu ziehen, dass die Erklärung für diese ansonsten unerklärliche Perversität gegenüber dem jüdischen Staat ein Wunsch ist Juden einfach deshalb anzuprangern, weil sie Juden sind.

Aus dieser einzigartigen Pathologie geht hervor, dass es im Westen ein tiefgreifendes Bedürfnis gibt zu beweisen, dass die Juden schlechte Menschen sind. Bei den Israelhassern gibt es ein atemloses Verlangen nach dem Augenblick, in dem man „erwischt“ brüllen und dann die Juden an den öffentlichen Pranger stellen kann.

Die Ursachen dafür sind zweifelsohne komplex. Aber der Hauptgrund ist mit Sicherheit, dass sie die Vorstellung nicht tolerieren können, dass das „auserwählte Volk“ – ein Begriff, den sie als „privilegiert“ fehldarstellen, obwohl Juden glauben, dass sie stattdessen für eine drückende Reihe von Lasten ausgewählt wurden – ihnen moralisch überlegen sein könnte.

Wenn sie also nicht wie die Juden sein können, werden sie sicherstellen, dass Juden von ihrem angeblichen moralischen Sockel geholt werden – oder Schlimmeres.

Für jeden rationalen, anständigen Menschen mag das unglaublich scheinen. Aber das charakteristische Merkmal von Antisemitismus, das ihn von jedem anderen Rassismus und Bigotterie unterscheidet, ist: Er ist völlig verwirrt.

Für einen Juden ist es unmöglich in all dem nicht den unverkennbaren Widerhall früherer Schrecken zu hören – die mittelalterlichen Ritualmordlügen gegen die Juden, die zu den Massakern an ihnen anstachelten, die Jahrhunderte christlicher Pogrome an den Juden Europas und der Holocaust. Der Nazivergleich wird zwar wiederholt missbraucht, aber in diesem Fall ist er nur allzu gerechtfertigt. Tatsächlich ist es nicht allzu abstrus, dass wir das erleben, was wir als die letzte, übersehene, aber immer noch aktive Front des Zweiten Weltkriegs betrachten.

Die antijüdische Feindlichkeit sowohl in der muslimischen Welt als auch im liberalen Westen hat tiefe Wurzeln in Nationalsozialismus und Holocaust.

Da der Westen demoralisiert war, nachdem im Epizentrum europäischer Hochkultur der Holocaust stattfand, drängten linke Denker auf eine totale Ablehnung des Nationalstaats und westlicher Grundwerte als fundamental ungerecht und diskriminierend. Das führte wiederum zu dem Dogma, dass Israel ein koloniales und illegitimes Unterfangen war, der Zionismus Rassismus sei und die Juden kein Recht auf Selbstbestimmung hätten.

In der muslimischen Welt wurde dem Judenhass, obwohl er in der islamischen Theologie verwurzelt ist, im frühen letzten Jahrhundert durch das Aufkommen des Islamismus (politischer Islam), dessen Gründungsdenker sowohl aus dem Kommunismus als auch aus dem Nationalsozialismus schöpften, Raketentreibstoff gegeben.

In den 1930er Jahren formte sich der arabische Nationalismus in Syrien und dem Irak nach dem Vorbild des italienischen und deutschen Faschismus. Nach der Wiedergeburt Israels 1948 rekrutierten Ägypten und die Arabische Liga ehemalige Nazi-Geheimdienstler und SS-Generale, um bei der Vernichtung des jüdischen Staates zu helfen.

Der berüchtigste arabische Nazi war der Mufti von Jerusalem, Haddsch Amin al-Husseini, der Hitlers Verbündeter wurde und schwor die Juden des gesamten Nahen Ostens auszurotten, wenn Hitler den Krieg gewonnen hatte. Und al-Husseinis ergebenster Gefolgsmann heute ist der aktuelle Führer der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas.

Im Zweiten Weltkrieg bekämpften die Alliierten den Versuch die westliche Zivilisation zu erobern und zu zerstören sowie die Juden auszumerzen.

Heute betreiben die Palästinenser sowohl der Hamas als auch der Fatah von Abbas ständig mörderische Aufstachelung gegen das jüdische Volk. Und das Regime des Iran, das die Hamas finanziert und bewaffnet, befindet sich seit vier Jahrzehnten im Krieg gegen den Westen und verkündet regelmäßig seine völkermörderischen Absichten gegen die Juden.

Der heutige Krieg gegen die westlichen Zivilisation und die Juden kommt also einem höllischen, unerledigten Geschäft gleich. Aber anders als im Zweiten Weltkrieg, als die in der freien Welt, die sich auf die Seite der Faschisten stellen, als Verräter betrachtet wurden, marschieren solche Leute heute auf den Straßen Londons und anderer Städte Arm in Arm mit denen, die gelobt haben islamischen heiligen Krieg gegen die Juden und den Rest der Welt der „Ungläubigen“ zu führen.

In den Vereinigten Staaten sagte Präsident Joe Biden Israels Premierminister Benjamin Netanyahu, Amerika erwarte eine sofortige und „erhebliche Deeskalation“ auf dem Weg zu einem Waffenstillstand. Ausgerechnet, während Raketen aus dem Gazastreifen immer noch gegen Israel flogen. Die Forderung war derart unverschämt, wie es gewesen wäre den Briten während der Luftschlacht um England zu sagen, sie müssten deeskalieren.

Es kommt noch schlimmer: Nachdem die demokratische Abgeordnete Rashida Tlaib aus Michigan Biden wegen des Gaza-Kriegs konfrontierte und Anschuldigungen aus einer früheren Rede wiederholte, Israel betreibe „Rassismus“ und ein „Apartheidsystem“, sagte Biden über Tlaib: „Gott danke dir, dass du eine Kämpferin bist.“

Die Erben der Nazis sind immer noch fest entschlossen dieselben Zielen zu erreichen. Der Unterschied besteht heute darin, dass diejenigen, die für die Zivilisation kämpfen, von einer gewaltige Fünften Kolonne untergraben werden – und sogar der Anführer der freien Welt ist selbst zum nützlichen Idioten der anderen Seite geworden.

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