Der stille Krieg zwischen Israel und dem Iran

Im Nahen Osten ist ein wichtiger Krieg seit einem Jahrzehnt im Gang, obwohl er nur unregelmäßig Schlagzeilen macht. Monat um Monat, Woche um Woche und Nacht auf Nacht sind die Israelis in der gesamten Region gegen die Islamische Republik Iran vorgegangen; die israelische Regierung nennt das „den Krieg zwischen den Kriegen“ (oder „der Feldzug zwischen Kriegen“).

Der Ursprung dieses Krieges ist klar. Seit den frühen 1980-er Jahren] hat Teheran Terror-Stellvertreter finanziert, bewaffnet und ausgebildet, um Israel anzugreifen.  Das zu gehören die Hisbollah im Libanon, die Hamas und der Palästinensische Islamische Jihad im Gazastreifen und seit etwas kürzerem schiitische Milizen in Syrien und dem Irak. Historisch hat Israel viele dieser Stellvertreter in kurzen, aber schmerzhaften Grenzkriegen bekämpft. Teheran hat nie einen Preis dafür bezahl. Das islamistische Regime präferierte diese Dynamik und die Israelis änderten die Einsatzregeln nie.

Aber im Verlauf des letzten Jahrzehnts hat Jerusalem das Drehbuch gekippt. Es steht mehr auf dem Spile, weil das iranische Regime immer näher an eine Atomwaffe rückt. Teheran zielt darauf seine Stellvertreter mit zunehmend tödlichen und präzisen Waffen zu bewaffnen, während es danach strebt in einer Einkreisungsstrategie immer näher an Israels Grenzen zu rücken. Ohne andere Optionen haben die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) iranische und vom Iran unterstützte Ziele angegriffen. Was als eine Ad-hoc-Serie an Operationen begann, hat sich in einen vollwertigen Feldzug entwickelt.

Die individuellen Angriffe dieses Feldzugs, oft ohne Zuordnung ausgeführt, waren ursprünglich so angelegt, dass sie regionalen Flächenbränden vorbeugten. Die Möglichkeiten des Iran und seiner Stellvertreter zu untergraben, so argumentierten israelische Offizielle, würde die Achse davon abhalten ausreichend Aktiva an für koordinierte Angriffe vorteilhaften Standorten zu stationieren. Verteidigungsminister Benny Gantz drückte das so aus: „Manchmal ist die Anwendung von Gewalt und eine Demonstration derselben in der Lage die Notwendigkeit für stärkere Gewaltanwendung zu vermeiden.“

Aber Konflikt zuvorzukommen ist auf Dauer keine zukunftsfähige Strategie. So wie das iranische Atomprogramm vorankommt und weil Teherans Stellvertreter an Israels Grenzen tödliche Waffen anhäufen, könnte dieser Schattenkrieg in einen breiteren Konflikt eskalieren, der Jerusalem in die Lage versetzen würde seine bedeutendsten Bedrohungen zu neutralisieren oder sogar zu eliminieren.

Cyber-Kriegsführung

Es gab zwar nie einen offiziellen Beginn des „Kriegs zwischen den Kriegen“, aber der erste Schuss wurde wohl 2010 mit dem Einsatz des „Stuxnet“-Wurms abgegeben, eine gemeinsame Cyber-Waffe der USA und Israels, die Teherans Atomprogramm um vielleicht zwei Jahre zurückwarf. Der Angriff erlangte spektakuläre Schlagzeilen, war aber natürlich nicht der letzte. Im Verlauf der letzten zehn Jahre haben die Israelis im Cyber-Space zunehmend gegen den Iran agiert. 2018 machte Teheran z.B. Jerusalem für einen Cyber-Angriff auf kritische iranische Infrastruktur verantwortlich und zwei Jahre später wurde Israel verdächtigt, Cyber-Angriffe auf zwei iranische Regierungsbehörden und den iranischen Hafen Schahid Rajaee geführt zu haben. Dies sind nur ein paar der israelischen Cyber-Operationen, die öffentlich gemacht wurden. Im Oktober 2022 berichtete die Atomenergie-Organisation des Iran eine „illegale Infiltration“, von der weithin angenommen wurde, dass sie mit Israel in Verbindung stand.

Natürlich hat auch Teheran Israel im Cyber-Space geschlagen. 2018 drangen iranische Hacker in das Handy von IDF-Chef Gantz ein, der heute ein bekannter Politiker ist. Laut Nachrichtenberichten aus dem Jahr 2019 infiltrierten iranische Hacker beinahe Israels Raketen-Frühwarnsystem. Ende 2020 stahlen iranische Hacker Daten von mindestens 40 israelischen Firmen und erlangten sogar Zugang zu Israels Wassersystem. Anfang 2021 zielten iranische Hacker auf israelische medizinische Forscher, Regierungseinrichtungen, Universitäten und mehr.

Einige israelische Analysten haben auf Besorgnis wegen fehlenden Normen und Regeln in Verbindung mit Cyber-Kriegsführung hingewiesen. Ob das für Jerusalem ein ernstes Problem ist, muss abgewartet werden. Bisher dominiert Israel den Iran in diesem Bereich.

Psy-Ops

Es gibt in dieser Cyber-Kriegsführung auch eine psychologische Komponente. Im Juli 2021 z.B. erlangten Hacker Zugang zu den Anzeigetafeln des Zentralbahnhofs in Teheran und hießen Passagiere mit Aufrufen den Obersten Revolutionsführer Ali Khamenei anzurufen willkommen. Obwohl behauptet wurde, dass eine iranische Oppositionsgruppe dafür verantwortlich war, hatten wahrscheinlich die Israelis bei dieser Aktivität eine Hand im Spiel, womit sie die Fähigkeit demonstrierten, dass sie tief im Iran operieren können.

Noch erschütternder für das Regime war die Operation 2018, bei der der Mossad hunderttausende Dokumente aus einem geheimen Atomarchiv in den Außenbezirken Teherans heraus schleusten, was die laufenden Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den P5+1-Weltmächten (USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien, dazu Deutschland) beeinflussten. Weil sie auf Fortschritte bei der Waffenherstellung hinwiesen, die das Regime vorher und energisch bestritten hatte, machten die Dokumente die Internationale Atomenergiebehörde auf Atomorte aufmerksam, die bis dahin vom Regime verschleiert wurden und schickten Atomexperten los, die sich drängelten Berge neuer Daten zu Teherans Atomprogramm zu beurteilen. Teheran hat seitdem seine interne Sicherheit verstärkt; die Paranoia hat entsprechend  zugenommen.

Attentate

Im November 2020 wurde der beste Atomwissenschaftler des Iran, Mohsen Fakhrizadeh, von einer ferngesteuerten Waffe in seinem Auto getötet; es besteht der Verdacht, dass das das Werk des Mossad war. Fakhrizadehs Ableben nahm Teheran kein institutionelles Atomwissen, aber es versetzte dem seit 1989 von Fakhrizadeh geleiteten Programm zweifellos einen bedeutenden Schlag. Tatsächlich war er der Kopf der Organisation für defensive Innovation und Forschung des Iran (das persische Akronym lautet SPND) und eines geheimen Programms namens „Projekt Amad“, das Forschung zu iranischen Atomwaffen betreibt.

Das Attentat auf Fakhrizadeh war kein isoliertes Ereignis. Der Mossad steckte wahrscheinlich hinter mindestens sechs anderen Anschlägen auf iranische Atomwissenschaftler seit 2007. Der vorzeitige Tod von Ardeshir Hosseinpou (2007), Masoud Ali Muhammadi (2010), Majid Shahriari (2010), Fereydoun Abbasi Davani (2010), Daryoush Rezaei Nejad (2011) und Mustafa Ahmadi Roshan (2012) erschienen allesamt dazu angelegt gewesen zu sein das Atomprogramm zu behindern, indem ihm institutionelles Wissen und menschlicher Ressourcen raubte.

Ohne Beziehung zum Atomprogramm steckten die Israelis 2020 hinter dem Attentat auf Abu Muhammad al-Masri, dem zweithöchsten Kommandeur von Al-Qaida, der in Teheran eine sichere Zuflucht genossen hatte. Seit den Anschlägen vom 9/11 haben Analysten die Natur der Verbindungen zwischen Teheran und Al-Qaida debattiert. Manche argumentieren, dass dies eine unbehagliche Beziehung zu vielen Al-Qaida-Agenten gewesen ist, die unter Hausarrest leben. Andere behaupten, dass das islamistische Regime die Terroraktivitäten der Gruppe ermöglicht hat. Das Attentat auf Masri, der sich frei im Iran bewegte, erweckte sicherlich den Anschein einer geheimen Absprache zwischen den beiden.

Auf hoher See

Israel und der Iran haben auch maritime Kämpfe geführt. Im März 2021 landete Israel einen Treffer auf einem Schiff auf dem Weg nach Syrien und im April traf es ein iranisches Spionageschiff im Roten Meer und einen iranischen Öltanker vor der Küste Syriens. Dann ereignete sich im Mai eine Israel zugeschriebene Explosion auf einem weiteren iranischen Öltanker, wieder vor der syrischen Küste. Laut Wall Street Journal hatte Jerusalem seit 2019 eine Menge iranischer Schiffe ins Visier genommen.

Im Gegenzug wurden die Israelis getroffen. Im März 2021 steckte wahrscheinlich Teheran hinter einem Angriff auf einen israelischen Frachter nahe des Persischen Golfs und später im selben Monat wurde ein Schiff in israelischem Besitz vor der Küste des Oman von einer Rakete getroffen. Im April wurde ein Schiff in israelischem Besitz vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate angegriffen und später im selben Jahr wurde die von Israelis gemanagte Mercer Street in internationalen Gewässern von einer iranischen Drohne getroffen, was von Weltmächten verurteilt wurde.

Der Kriegsschauplatz Syrien

Unter all dem trat Syrien als das intensivste Schlachtfeld auf. Teheran hat den zehnjährigen Bürgerkrieg ausgenutzt, um sich militärisch im Land einzugraben und der Terrororganisation Hisbollah im Libanon große Mengen fortschrittlicher Waffen zu liefern. Jerusalem hat sich bemüht, das zu verhindern.

Während die Ziele der Israelis wechseln, zielen die meisten Angriffe auf Präzisionsmunition auf dem Weg zur Hisbollah, von der Jerusalem sagt, sie seien „bahnbrechend“, weil sie die „statistischen Raketen“ der Gruppe beträchtlich verbessern, denen bisher Präzision fehlt. Ihre Flugbahn kann im Flug beeinflusst werden und sie treffen mit hoher Zielgenauigkeit. Israel hat die meisten davon zerstört, aber offizielle Vertreter geben an, dass „ein paar hundert“ Waffen im Libanon angekommen sind.

Ein Jahrzehnt lang hat es ungeschriebene Einsatzregeln zwischen den Iranern und den Israelis gegeben. Teheran hat bereitwillig schwere Verluste geschluckt, solange einige Waffen durchkamen. Eine weitere unausgesprochene Regel lautet, dass der Libanon, der Zielort der meisten dieser Waffen, für israelische Schläge nicht infrage kommt. Das Ergebnis sind tausende Angriffe in Syrien gewesen.

In den ersten fünf Jahren war Jerusalem eher verstohlen, behauptete nicht für das verantwortlich zu sein, was es traf. Doch Nachrichtenberichte lieferten klare Konturen des Kampfgebiets. Sie zeigten z.B. auf israelische Angriffe auf ein biologisches Forschungszentrum, auf wiederholte Angriffe auf fortschrittliche Waffen auf dem Weg zur Hisbollah und die Attentate auf Hisbollah-Kommandeure sowie die Tötung iranischer Offiziere.

2017 begann der Krieg aus dem Schatten hervorzutreten. Im April fing die IDF Hisbollah-Drohnen ab, die von Syrien aus in den israelischen Luftraum eindrangen; zwei Monate später wurden zehn Projektile nach Israel geschossen, was israelische Angriffe in ganz Syrien auslöste. Im Februar 2018, nachdem Teheran eine Drohne von der Luftwaffenbasis T4 nach Israel schickte, begann die IDF Luftangriffe auf iranische und syrische Ziele in Syrien, einschließlich der Luftabwehr. Zwei Monate später griffen die Israelis eine iranische Luftwaffenbasis in Syrien an, wobei sieben iranische Soldaten getötet wurden; und im Mai wurden fünfzehn iranische und irreguläre Kämpfer bei einem israelischen Angriff auf eine Einrichtung der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet. Nicht viel später griff Israel mehr als fünfzig iranische Ziele in Syrien als Teil der „Operation Kartenhaus“ an und im Juni traf die IDF eine vom Iran unterstützte Miliz im Irak, was 20 Tote und die Zerstörung der militärischen Akiva zur Folge hatte.

Im Februar 2019 begann Jerusalem offen über diesen nicht eingestandenen Krieg zu reden, als der damalige Premierminister Benjamin Netanyahu mit einem Angriff auf syrische Ziele prahlte. Im März bestätigte der geschäftsführende Außenminister Israel Katz israelische Angriffe auf iranische Aktivposten in Aleppo und im April deutete Netanyahu an, dass Israel hinter einem Angriff auf eine iranische Waffenfabrik steckte. Im Mai beanspruchte die IDF den Verdienst dafür eine syrische Luftabwehr-Batterie beschossen zu haben.

Im Mai 2020 berichtete eine Nichtregierungsorganisation in Syrien von fast 40 Luftangriffen bis zu dem Punkt, die den Tod von 225 iranischen und Soldaten des Regimes Assad zur Folge hatten. Im Juni 2020 griffen die Israelis eine syrische Anlage zur Zwiebelverarbeitung und zur Viehfütterung an, die die Iraner zum Waffenlager gemacht hatten, während ein anderer Angriff einen Waffenkonvoi auf dem Weg zur Hisbollah im Libanon zerstörte. Im September traf die IDF einmal mehr die Luftwaffenbasis T4 und drei Monate später tötete ein israelischer Luftangriff einen hohen IRGC-Kommandeur. Die Israelis agierten zunehmend verwegener. Man konnte in vertraulichen Gesprächen über die israelischen militärischen Erfolge in Syrien tatsächlich ein Gefühl von Stolz bei den hohen IDF-Militärs und Bediendern entdecken. Im Oktober 2022 gingen offizieller IDF-Vertreter so weit zu behaupten, dass 90 Prozent der iranischen Infrastruktur in Syrien zerstört war.

Unveränderte US-Politik

2020 wurde der Verlauf des „Krieges zwischen den Kriegen“ infrage gestellt. Die vier Jahre davor, also der Zeitraum, der den Großteil des Feldzugs darstellte, hatte die Administration Trump Jerusalems Anstrengungen die iranischen Aktivitäten an den israelischen Grenzen zu untergraben gestützt. Nach Trumps Abtritt war nicht bekannt, welche Politik Joe Biden verfolgen würde. Diese Unsicherheiten wurden im Januar 2021 abgeklärt, als die Israelis iranische und Hisbollah-Streitkräfte in Syrien beschossen. Dann trafen die Israelis im Oktober syrische Basen in Homs, drei Monate später gefolgt von einem Angriff auf Container in Syriens Seehafen Latakia. Keiner davon löste eine Reaktion des Weißen Hauses aus.

Satellitenbilder vom Februar 2022 zeigten Schäden an einer Drohnenbasis im westlichen iran, offenbar das Werk Jerusalems in Reaktion auf die versuchte  Lieferung von Waffen in die Westbank den Gazastreifen mit Hilfe von Drohnen im Jahr zuvor. Vier Wochen später startete Teheran Raketen auf ein Gelände in Erbil im Irak, von dem es sagte, es werden von Israel genutzt.

Im April griffen israelische Kampfflugzeuge syrische Waffenlager und Zentren an, in denen Raketen und unbemannte Flugobjekte entwickelt wurden. Ein weiterer Bericht etwas später im selben Monat bestätigte einen israelischen Angriff auf iranische Munitionsdepots bei Damaskus, während im Mai von einem ähnlichen Angriff auf Munition bei Damaskus berichtet wurde. Im August 2022 griffen israelische Jets im westlichen und zentralen Syrien an, töteten drei Soldaten und verletzten drei weitere. Die Israelis beschossen im Verlauf des Monats auch Damaskus und Aleppo in einem offensichtlichen Versuch iranische Flugzeuge davon abzuhalten, Militärausrüstung zu liefern.

Wäre Washington wegen dieser Aktivitäten unglücklich, würde es das öffentlich sagen, selbst während die Administration Biden einen Atom-Deal mit Teheran anstrebte.

Der Faktor Russland

Die russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 brachte ein neues Problem in den Krieg zwischen den Kriegen ein. Seit 2015 war die Israelische Luftwaffe (IDF) aufgrund der militärischen Intervention Russlands im syrischen Bürgerkrieg gezwungen, sich auf russische Kooperation zu verlassen, um im Himmel über Syrien agieren zu können. Das hatte sorgfältige Konflikt-Vermeidung erfordert, weil die Russen am syrischen Himmel mit Kampfjets und fortschrittlichen Luftabwehr-Systemen patrouillierten.

Um seinen Feldzug aufrecht zu erhalten, hatte Jerusalem keine andere Wahl gehabt, als sich mit Putin und seinen Stellvertretern auseinanderzusetzen. Schon früh erreichten die beiden Seiten ein stillschweigendes Übereinkommen, dass „Russland nicht in Israels Luftangriffe in Syrien eingreifen wird“. Aber der Austausch ist nicht ohne Spannungen gewesen. Israelische Piloten müssen innerhalb der Reichweite respekteinflößender russischer Luftabwehrsysteme vom Typ S-400 agieren. Das hat israelische Operationen wahrscheinlich in einem gewissen Ausmaß belastet.

Nachdem die russische Armee 2022 durch entschlossenen ukrainischen Widerstand gebremst wurde, soll der Kreml beschlossen haben Streitkräfte und Aktivposten von Syrian in die Ukraine zu verlegen. Was das für Israel bedeutet, muss abgewartet werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Moskau seine militärische Präsenz in Syrien beibehalten könnte. Sollten die Russen aber Luftabwehrsysteme  aus dem zentralen und östlichen Syrien abziehen, würde das den Israelis neue Möglichkeiten in dem nicht eingestandenen Krieg bieten. Sollten die kooperativen Verbindungen zwischen Moskau und Teheran sich im Gegenzug vertiefen, könnte Jerusalem es zunehmend schwierig finden an seiner Nordgrenze zu handeln.

Schlussfolgerung

Bisher ist der Krieg zwischen den Kriegen eine einigermaßen begrenzte Strategie zur Bekämpfung  zukünftiger Bedrohungen durch den Iran gewesen. Fragen bleiben zu seiner langfristigen Brauchbarkeit als Vehikel für größere Angriffe, um die sofortigen existenziellen und strategischen Bedrohungen durch Teheran und seine Stellvertreter anzugehen. Frühere Offizielle vermerken, dass die Strategie helfen mag, das Problem in Syrien und sogar darüber hinaus einzugrenzen, aber dass Jerusalem davon abgeschreckt worden ist mit den wahren Bedrohungen umzugehen: die zunehmenden Lagerbestände der Präzisionsmunition der Hisbollah (PGMs) im Libanon, das Auftauchen weiterer PGM-Produktionseinrichtungen im Libanon und der Bau zusätzlicher geheimer iranischer Atomanlagen oder tatsächlich der Gesamtfortschritte von Teherans Atomprogramm.

Solche Kritik negiert nicht den Einfluss auf die gewagten und erfolgreichen israelische Operationen im nicht erklärten Krieg im Verlauf eines Jahrzehnts. Aber diese Gefahren dürfen nicht ignoriert werden. So mag Jerusalem bald herausfinden, dass es die ungeschriebenen Regeln mit Teheran austesten muss. Es könnte riskantere, asymmetrische Operationen durchführen, besonders da die Hisbollah weiter PGMs anhäuft und Teheran sich Jerusalems rote Linien an der Atomfront nähert.

Bis dahin kann der Krieg zwischen den Kriegen nicht aufhören. Mit den Worten des ehemaligen IDF-Kommandeurs: Amikam Norkin: „Das ist kein 100-prozentiger Erfolg. Aber ohne unsere Aktivitäten könnte die Lage hier viel negativer aussehen.“

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