Israel muss die Hamas vernichten, die PA-Führung ersetzen

Israel hat es mit den geistigen Erben des Nationalsozialismus zu tun

Es scheint so, dass die Ereignisse der letzten Woche die israelische Regierung endlich überzeugt haben, dass Hoffnung auf eine Lösung für Frieden mit der Eliminierung der Hamas und der Ersetzung der Führer der PA anfängt.

Als Historiker, der viele Jahrzehnte dem Studium des Holocaust gewidmet hat und mehr als 40 Jahre damit mit dem Versuch verbracht hat, die Strafverfolgung seiner Täter zu ermöglichen, bin ich sehr vorsichtig damit die Schoa (Holocaust) mit anderen Tragödien und Fällen zu vergleichen.

Während ich finde, dass falsche Vergleiche durch Organisationen wie PETA (Tierrechte) und Abtreibungsgegner als haltlos und weit mehr Wunschdenken als historisch sachlich halte, gibt es Vorfälle, die es verdienen, mit von den Nazis begangenen Verbrechen zu vergleichen.

Eine solche Tragödie fand am 7. Oktobers statt, als die Hamas, die islamische Terrororganisation, die den Gazastreifen beherrscht, nach Israel einmarschierte und mehr als 1.400 Menschen, zumeist israelische Zivilisten, israelische Frauen ermordete und vergewaltigte, folterte und als Geiseln nah, deren Schicksal gefilmt und auf YouTube gezeigt wurde.

Sie folterten und töteten auch Kinder, die gezwungen waren dem Mord an ihren Eltern zuzusehen, bevor sie selbst ermordet oder als Geisel in den Gazastreifen entführt wurden .

Sie verbrannten viele der Leichen bis zur Unkenntlichkeit. Dieses Pogrom, das mehr israelische Leben forderte, als jeder andere Angriff auf Juden seit dem Holocaust, erinnerte an während der Schoa begangene Gräueltaten der Nazis. Und die Tatsache, dass sie auf israelischem Territorium begangen wurden, verstärkte den Schock und den Horror.

Immerhin wurde Israel in erster Linie gegründet, um eine sichere Zuflucht für Juden zu sein, ein sicheres Heim für ein Volk, das in der Diaspora so furchtbar gelitten hatte.

Dennoch sollte die große Zahl der Opfer und die außergewöhnliche Grausamkeit der Terroristen hätte keine Überraschung sein.

Gemeinsame Vision: Der palästinensisch-arabische Nationalist und der Nationalsozialismus finden in diesem Treffen des Großmuftis von Jerusalem Haddsch Amin al-Husseni (links) und Adolf Hitler in Deutschland 1941 zusammen, bei dem der Mufti seiner Hoffnung Ausdruck gab, dass die Nazis den Nahen Osten erobern und die „Endlösung“ im Eretz Yisrael (Land Israel) umsetzen würde. Die Hamas ist bestrebt diese gemeinsame Vision zu verwirklichen.

Hamas: Geistiger Nachfolger der arabischen Verbündeten Hitlers

Die Geschichte der Hamas, der Islamischen Widerstandsbewegung, ist eine der eisernen Gegnerschaft zur Existenz des Staats Israel und des fortgesetzten bewaffneten Kampfs zur Beendigung der israelischen „Besatzung“. Sie wurde 1987 gegründet, kurz nach dem Ausbruch der ersten, von Hamas-Gründer Scheik Ahmed Yassin angeführten Intifada; und von Anfang an war sie mit der islamisch-fundamentalistischen und virulent antisemitischen ägyptischen Muslimbruderschaft verbunden.

Damit hat die Hamas prinzipiell – sowohl religiös als auch politisch – jeden Kompromiss abgelehnt, der die Legitimität des Staates Israel in seinem jetzigen Gebiet anerkennt.

Diesbezüglich sind sie die geistigen Erben von Haddsch Amin al-Husseini, dem Mufti von Jerusalem, der hoffte, dass die Nazis in Palästina die Endlösung umsetzen würden und den Großteil des Zweiten Weltkriegs in Berlin verbrachte, Nazi-Propaganda auf Arabisch verbreitet und half bosnische Muslime für die Waffen-SS zu rekrutieren.

Blutverschmiert und abgeschlachtet: blutbefleckte Leichensäcke nach dem Hamas-Massaker auf dem Rasen des Kibbuz Be’eri am Gazastreifen (Foto: AFP)

Selbstverständlich lehnten sie die Oslo-Vereinbarungen ab, die von ihrem säkularen Rivalen, dem PA-Vorsitzenden Yassir Arafat unterzeichnet wurde, der Israel offiziell anerkannte und dem „Terrorismus und anderen Gewalttaten“ abschwor. Arafat hielt sich nie an die Absage an den Terrorismus.

2006 gewann die Hamas die palästinensischen Legislativwahlen und ein Jahr später übernahm sie von der Fatah die Kontrolle über den Gazastreifen. Noch bevor sie die Kontrolle über den Gazastreifen gewann, führte die Hamas zahlreiche Terroranschläge gegen Israel aus, töteten und verwundeten hunderte Juden mit Selbstmord-Bombenanschlägen, Schüssen, Stichen und Auto-Rammanschlägen und schossen zehntausende Raketen nach Israel.

Der palästinensische Journalist Khaled Abu Toameh erklärte kürzlich in einem Artikel auf jwire.com.au, dass die Hamasführer ihr Ziel der Vernichtung Israels durch Jihad oder Heiligen Krieg nie verbargen. Vielmehr drängte die Hamas mehrere Tage vor ihrem jüngsten Angriff auf Israel alle Muslime dazu „den legitimen Kampf in all seinen Formen fortzusetzen“, bis Israel besiegt und von „unserem historischen Land“ vertrieben ist.

Barbarischer Sinwar: Nur Monate vor dem Hamas-Massaker in Israel heizte der Hamas-Führer im Gazastreifen Yahya Sinwar bei einer Versammlung zum Quds-Tag (Jerusalem-Tag) im Gazastreifen seine Anhänger gegen die Juden auf. (Foto: Ibraheem Abu Mustafa/Reuters)

Doch trotz der zahlreichen Terrorakte, die von der Hamas gegen Israel verübt wurde, beschloss Israel 2005 seine Armeebasen, 20 Siedlungen und 9.000 Siedler zu räumen, ein Schritt, der dazu dienen sollte, den Friedensprozess zu stärken und die Zahl der Palästinenser unter israelischer Kontrolle zu reduzieren.

Ein Jahr später siegte die Hamas jedoch bei den palästinensischen Wahlen  über die Fatah und übernahm die Kontrolle über den Gazastreifen.

Aber statt mit der Hamas als der religiös-fundamentalistischen Terrororganisation umzugehen,  zog Israel es vor auf Kosten von Arafats Fatah gute Beziehungen zur Hamas zu pflegen, wobei die Hamas-Charta und ihre ideologische Unterstützung für Jihad ignoriert wurden.

Viel derer, die die Zweistaatenlösung unterstützen, hegten tatsächlich optimistische Vorhersagen zur Zukunft des Gazastreifens und unterstützen die Bemühungen der Regierung, praktische Vereinbarungen mit der Hamas zu erreichen, aber in der Praxis hat die Hamas ihre Ideologie nie geändert.

Statt aus dem Gazastreifen eine Art Singapur zu machen, leitete die Hamas ihre Ressourcen um, damit davon Waffen gekauft, Tunnel für die Invasion Israels gebaut und der Gazastreifen in eine Art Afghanistan verwandelt wurde.

Zweimal in den letzten zwei Jahrzehnten wurde Israel gezwungen, in den Gazastreifen einzumarschieren, aber in jedem der Fälle gewannen wir nur einen vorübergehenden Aufschub, weil wir den Gazastreifen nicht zurückerobern und die volle Verantwortung für seine schnell wachsende Bevölkerung übernehmen wollten (derzeit mehr als 2 Millionen Einwohner). Apropos Holocaust: Tatsächlich hatte ich oft das Gefühl, dass wir in erster Linie die Hamas appeasen, statt sie zu vernichten, weil uns eine praktische Lösung fehlte.

Aus Gaza, mit Hass: Nach der Ermordung einer unversehrten Familie finden sich Blutlachen auf dem Boden eines Hauses in Israels Kibbuz Be’eri. (Foto: AFP)

In diesem Zusammenhang fiel mir ein Rat des Nazijägers Simon Wiesenthal ein, den er mir vor mehreren Jahrzehnten gab. Er berichtete, dass er sich, als er in der zweiten Hälfte der 1930-er Jahre in Prag studierte, mit seinen Freunden oft über Hitler lustig machte; diese Einstellung bereute er später sehr. „Wenn fundamentalistische Extremisten dich bedrohen, dann tu das nicht mit einem Lachen ab. Nimm sie ernst und sei bereit sie zu bekämpfen.“

Es scheint so, als ob die Ereignisse der letzten Woche die israelische Regierung endlich davon überzeugt haben, dass es, wenn es irgendeine Hoffnung auf eine Lösung für Frieden mit den Palästinensern geben soll, er mit der Eliminierung der Hamas und der Ersetzung der Führer des palästinensischen Autonomiebehörde beginnt.

In der Zwischenzeit können wir nur hoffe, dass es der IDF gelingt, das so effektiv und schnell wie möglich zu tun.


Dr. Efraim Zuroff ist der Chef-Nazijäger des Simon Wiesenthal Centers und Direktor seines Büros für Israel und Osteuropa-Angelegenheiten.

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