Streifzug durch meine Tageszeitung vom 7. Oktober

  • von Albrecht Künstle

Quelle Beitragsbild oben: Logo von Albrecht Künstles Blog “Die andere Sicht”

  •  Fragen und Kommentare eines kritischen Zeitunglesers

Iranische Frauenrechtlerin mit Friedensnobelpreis geehrt“ ist die Schlagzeile des Tages. Fürwahr, diese mutige Narges Mohammadi ist eine bedeutsame Stimme „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle.“ Doch es findet sich keine Kommentarzeile für das Kuriosum, dass sie die Unterdrückung ausgerechnet ihrem Namensgeber Mohammad „zu verdanken“ hat. Und keinen Seitenhieb auf Deutschland, weil bei uns eher für das Tragen der Kopfwindeln gestritten wird. Wie wäre es, die Streiterinnen einfach auszutauschen: Unsere Kopftuchträgerinnen in den Iran, die Kopftuchverweigerinnen dürfen zu uns kommen?

EU streitet mit Orban und Polen über Flüchtlinge. Soso. Wäre es nicht vernünftiger, mit denen in aller Welt zu streiten, die ihre Leute zu uns schicken um „anzuschaffen“, weil sie wissen, dass ihre Vorhut finanziell so gut versorgt wird, dass sie Heimatüberweisungen tätigen können. Weil die Gelder unter deren heimischer Wirtschaftskraft verbucht werden, wird so die Unfähigkeit und Korruption der Herrschaftsclique übertüncht und die Kreditfähigkeit erhöht. In dem Artikel wird die mangelnde Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit Tunesiens Präsident Saied beklagt. Warum soll es anders sein als im Fall Erdogan, an den wir unterm Strich 4,7 Mio. Euro pro Flüchtling zahlen? Geschäfte mit Islamoberen sind meist einseitiger Natur und zu unseren Ungunsten.

Dreikampf mit klarem Favoriten“ ist die Schlagzeile der Seite 2 zu den Landtagswahlen in Bayern und Hessen sowie der Wahl des Oberbürgermeisters in Bitterfeld. Muss man eigentlich zu allem den Senf geben, bevor die Wähler einen Tag später entscheiden? Auch drei Gesichter zieren die Seite, ganz oben das von Nancy Faeser. Und jetzt kann ich mir meinen Senf nicht verkneifen: Leider in Hessen nicht gewählt – sonst hätten wir in Berlin eine Katastrophe weniger.

Die Feinde mit den blanken Messern“ steht über der Seite 3. Diese ist der Vertreibung und Flucht der christlichen Armenier aus Berg-Karabach gewidmet. Eine gute Reportage auch über den innerstaatlichen Konflikt im Zufluchtland Armenien zwischen Paschinjans-Regierung und Oppositionschef Kotscharjan. Der eine gelte als korrupt, der anderes als inkompetent. Die Zukunft Armeniens werde nach dem Verlust von Berg-Karabach noch zerbrechlicher. Dieser Einschätzung ist vor der Situation in Israel zuzustimmen, wo der innerisraelische Streit vom Terrorregime Hamas genutzt wird, das verwundete Land mit tausenden Raketen und Terror mit Blutbädern zu überziehen. Teilweise finanziert mit Geldern aus Deutschland, insbesondere aber der EU! Auch die Aggression des islamischen Staates wird mit Geld von uns für Gas aus Aserbaidschan finanziert. Putin wird boykottiert, Alyev hofiert, die Gaslieferungen sollen verdoppelt werden.

Der Presse wird gerne Meinungsmache vorgeworfen“ meint die Leiterin der Deutschen Journalistenschule Henriette Löwisch in einer Kolumne auf Seite 4. „Dabei gelingt es den Leitmedien immer weniger, das Narrativ zu bestimmen“ konstatiert und bedauert sie gleichzeitig am Fall Aiwanger. Die Medien überschlugen sich, diesen niederzumachen. Dass der Versuch der Meinungsmache omnipräsent ist, zeigt der Leitartikel des Chefredakteurs Fricker über ihren Artikel zum Wahlsonntag. Diskussionen nicht nur im Wahlkampf würden aus dem Ruder laufen. Ja, aber wäre nicht auch ein Wort zu den tätlichen Angriffen auf Politiker zu erwarten? Nein, ihnen wird sogar unterstellt, sie würden damit Wahlkampf machen.

Ist Ihr Corona-Impfschutz noch aktuell?“ lautet eine ganzseitige Anzeige des Lauterbach-Ministeriums. Dabei handelt es sich um ein Vakzin, das entwickelt wurde bevor bekannt war, um welche neue Corona-Variante diesmal das Rennen macht. Und wieder für „Familienangehörige, enge Kontaktpersonen von Personen mit hohem Risiko“, als ob man inzwischen nicht wüsste, dass eine Impfung nicht nur wenig nützt, sondern auch die Ansteckung anderer nicht vermeidet. Und wieder als Schwerpunkt Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Personal mit Patientenkontakt. Dabei hatte die letzte Impforgie viele Arbeitsunfähigkeiten zu verantworten und nicht wenige Todesfälle. Doch die Impfungen wirkten, vor allem als Milliardengeschäft für die Pharmaindustrie. Aber mit den Werbeeinnahmen für die Impfung können die Zeitungen wenigstens die Ausfälle von Abos kompensieren.

Mord in wahnhaftem Zustand?“ Die halbe Seite 6 ist berechtigterweise dem Mord eines Pflegers an einem zu pflegenden alten Ehepaar in dessen Wohnung gewidmet, der nun vor Gericht landete. Der „Mann“ schlug die alte Frau blutig, weil es ihr gelang einen Notruf abzusetzen und sperrte sie ein. Der bettlägerige Mann konnte ihr nicht beistehen. Die durch den Notruf alarmierte Polizei konnte den Mann mit dem gepackten Koffer und sehr viel Schmuck festnehmen. Die Frau erlag vier Tage später ihren Verletzungen, ihr Mann einen Tag vor ihr, weil er das alles nicht verkraftet hat. Er war mein Lehrmeister, wir begleiteten die beiden zu ihrer letzten Ruhestätte in meinem Nachbarort. Die Gerichtsverhandlung zum Täter aus Polen werde ich nicht begleiten. Ich würde es auch nicht verkraften, wenn zu seiner Entlastung vorgetragen wird, dass er zwei Promille hatte.

Anklage nach Schüssen in Plochingen“, wo sich seit über einem Jahr zwei rivalisierende Gangs bekriegen. In diesem Fall nicht Ausländer gegen Deutsche, sondern „multiethnische Gruppen“. Es handele sich aber nicht um Ausländerkriminalität, sondern um das „Phänomen gewaltlegitimierte Männlichkeit“. Man lernt nie aus, wenn also die Männlichkeit ausgelebt wird, ist Gewalt legitim? Dann ist ja alles gut, wenn über die etwa 300 Mitglieder verhandelt wird. Es geht z.B. um den „männlichen“ Wurf einer Handgranate in eine Trauergemeinde, bei der zehn Menschen verletzt wurden – kein Toter, aber das Grab wäre ja nicht weit entfernt gewesen. Wie viele Polizisten nicht an den Grenzen eingesetzt werden können, da sich die Zahl der Gewalttäter im Land ständig weiter erhöht, steht allerdings nicht in der Zeitung.

Es braucht zusätzliche Kräfte“ ist einem halbseitigen Interview eines Verbandsprechers zu entnehmen. Diesmal ist es jedoch kein Vertreter von Unternehmerverbänden, die immer wieder nach jährlich 400.000 ausländischen Fachkräften rufen, sondern es ist Stefan Doll, der Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes. Er beklagt die Massenzuwanderung und den reichen Kindersegen von bereits hier wohnenden Migrationsfamilien. Bis 2035 rechnet er mit einer weiteren Million schulpflichtiger Kinder, die 50.000 zusätzliche Lehrer-Vollzeitstellen erfordern, also ungefähr 80.000 Lehrkräfte. Und er meint, es wäre schön, wenn mehr Menschen mit Migrationsherkunft für den Lehrerberuf gewonnen werden könnten. Dafür braucht es jedoch auch etwas Kleingeld: Neben 50 Mrd. Euro wegen des Sanierungsstaus, auch noch 150 Mrd. für das Personal. Er plädierte daher für ein „Sondervermögen für Bildung“ (Schulden) von 200 Mrd. Euro. Auch dieses Problem zeigt was ich immer sage, dass nämlich die Migration mehr Fachkräftemangel verursacht als durch sie Fachkräfte gewonnen werden.

Ungarn und Polen blockieren“ ist die erfreuliche Nachricht der Seite 8, denn es geht um Massenmigration. Aber der Zeitungsartikel der dpa meint es anders, die beiden Länder würden die EU blockieren, doch letztere tat bisher nichts, der Massenzuwanderung Herr zu werden. Viele fordern weitere Einwanderungen und finanzieren Schiffe für den Nachschub. Das war bisher so, und was von Bekenntnissen zu halten ist, es künftig anders machen zu wollen, wird sich zeigen. Anrüchig ist es jedenfalls, dass nicht der Sache wegen „illegale Migration“ bekämpft werden soll, sondern nur, um den politischen Trend nach „rechts“ aufzuhalten. Die Massenmigration soll nicht bekämpft, sondern legalisiert werden. Nein, Ungarn und Polen blockieren die EU nicht, sie machen nur nicht alles mit, was diese will.

Ich hasse die Macht“ war der Aufmacher beim „Magazin & Reise“ der Doppelseite 10/11, ein Interview mit Roberto Saviano, dem bekanntesten Antimafia-Aktivisten Italiens. Ich schaute das Interview nur diagonal durch, registrierte das übliche Eindreschen auf die AfD hier sowie Meloni und Salvini dort, die er als „Bastarde“ bezeichnete. Schon wollte ich die Seite umschlagen und dem Altpapier zuführen, als doch noch die BZ-Frage gestellt wurde, „Was muss Deutschland gegen die Mafia tun?“, schließlich gilt Baden-Württemberg als die Drehscheibe der Mafia in Deutschland. Geldwäsche in bestimmten Pizzerien war gestern, heute werde das im größeren Stil an der Börse getan. Deutschland habe London den Rang abgelaufen, „wir haben fast den Status eines Off-Shore-Landes“, meinen die Ermittler. Deutschland sei für Kriminelle auch deshalb interessant, weil Abhören usw. gar nicht gehe. Und weil die Justiz wegen der hohen Ausländerkriminalität nicht überall sein kann, füge ich hinzu.

Nachschlag für die Emmendinger Festivals“ war das Thema der wiederholten Berichterstattung über defizitäre Großveranstaltungen des schon institutionellen „African Music Festival“ in der kleinen Kreisstadt. Die letzte Veranstaltung mit Spitzenstars auch aus Afrika schloss mit einem Defizit von 40.000 Euro ab. Doch statt den Veranstaltern zu empfehlen, backt kleiner Brötchen und verpflichtet weniger teure Stars, erhöht die Stadt den „Barzuschuss um 5.000 auf 25.000 Euro. Multikulti hat eben seinen Preis.

Stadt baut weiter günstigen Wohnraum“ in der Kreisstadt Waldkirch. Wie machen die das, stellt sich die Frage, weil das ja schon lange nicht mehr geht. Können Städte im Vorgriff auf die Entrümpelung von Bauvorschriften bereits jetzt günstiger bauen, um erschwingliche Mieten zu ermöglichen? Nein, der Titel war irreführend. Gebaut wird nach dem teuersten Energiestandard EH40! Das „günstig“ bezieht sich auf die künftigen Bewohner mit „Wohnberechtigungsschein“. Wer in den 18 günstigen Wohnungen untergebracht wird erfordert wenig Nachdenken. Für die Ärmsten ist der höchste Baustandard gerade gut genug? Man darf gespannt sein, wie die Wohnungen dann in fünf Jahren aussehen werden.

Kein Geld vom Bund für St. Alexius“, meine historische Stadtkirche, war ein weiterer Artikel der letzten Woche. Sie wurde zuletzt 1999 renoviert, doch die Dachkonstruktion für die Decke hängt jetzt 40 cm durch und die denkmalgeschützte Kirche ist deshalb seit längerem gesperrt. Sie ist wunderschön, im Link sind Deckengemälde zu sehen, und in ihr gestaltete unser Kirchenchor unzählige Festgottesdienste und gab Kirchenkonzerte. Aber die Sanierung ist auf 6,26 Mio. Euro veranschlagt, sagen wir also zehn Millionen. Und vom Bund gibt es nichts, es ist ja auch keine Moschee, die wie Unkraut aus dem Boden sprießen. Ich schlug dem Dekan vor, die Kirche als religiöses Mahnmal dem Verfall preiszugeben. Aus ihr würde neu saniert in wenigen Jahrzehnten sowieso eine Moschee gemacht und der Kirchturm mit dem Kreuz als Minarett mit dem Halbmond umgewidmet. Wir paar Kirchgänger hätten in der Wallfahrtskirche Maria-Sand vor den Toren Herbolzheims Platz. Diese wird jetzt tatsächlich ersatzweise genutzt und auch sie quillt nicht über. Die Hauptkirche in der Stadt würde nach der Sanierung mehr für Kulturveranstaltungen genutzt, die regelmäßig besser besucht sind als Gottesdienste. Aber sind es noch solche, oder eher Agitationsbühnen für neue Lehrmeinungen, seien es solche von Kirchenoberen oder weltliche Kampagnen. Kirche quo vadis?

 

Dieser Artikel wurde ohne „KI“ ausschließlich mit Künstle-Intelligenz erstellt
und erscheint auch auf der Webseite des Autors, der es (abgewandelt) mit Martin Walser hält:
„Ich kann nichts dafür …
dass sich in mir etwas gegen diese Dauerpräsentation unserer Medienmacht wehrt.“

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